Bloggergate – Tsunami sagt Shitstorm „Guten Tag“

Floyd 3 Kommentare WWW

Keinem ist die Bloggergate Geschichte verborgen geblieben. Sascha Pallenberg verkündete unter netbooknews.de die Bloggergate Details. Deshalb ist es nicht nötig, das Thema nochmals aufzurollen. Ob es nun ein Tsunami war oder ein laues Lüftchen ruhige See bleibt jedem selbst überlassen. Anlass für mich ist heute ein Robert Basic Artikel. Der „Risiko Linkverkauf“ Artikel. Während des Lesens stellten sich mir einige Fragen.

Kurze eigene Gedanken – Linkhandel, Review schreiben

Ich oute mich. Ja, ich habe ein paar Textlinks und habe diese mit „Ad“ gekennzeichnet. Ja, ich habe sogar schon einmal ein Trigami Review geschrieben. Man, das war ein Scheiß, ganz ehrlich. Sich irgendwas aus den Fingern saugen, damit es irgendwie zum Inhalt des Blogs passt. Das war nicht gut. Das konnte ich relativ schnell unter dem Punkt „Erfahrungen sammeln“ abhaken. Und ja, ich habe auch schon ein paar PageRank Punkte verloren, letztes Jahr. Auch abgehakt. So wirklich Neues hat Sascha Pallenberg jetzt mit der Bloggergate aus meiner Sicht nicht erzählt. Klar, es war etwas extremer gelagert und persönlich traf es mich schon, dass der Name „Basic Thinking“ zur Anwerbung verwendet wurde. Womit wieder bewiesen wäre, dass ich Basic Thinking innerlich immer noch mit Robert Basic verbinde. Den letzten Artikel, den ich dort gelesen habe stammte tatsächlich von Robert. Und deshalb lese ich jetzt eben written in basic. Hey Robert, wieviel zahlst du mir für den Link hier? ;) Zurück zum Ernst und seiner Lage.

Was will denn Google nun wirklich?

Je länger ich Roberts Artikel las, desto mehr wurde ich bei diesem ganzen Linksystem stutzig. Einerseits bietet Google Adwords an, andererseits werden Internetseiten, die Bezahllinks einbinden, abgestraft. Durch PageRank Verlust, oder oder oder… Gut, Adwords sind für Google überlebenswichtig, dennoch frage ich mich, wo der Unterschied liegt. Ja, ja, möget ihr auf mich und meine kleine bescheidene Meinung schimpfen. Als Argument könnte der geneigte Leser anbringen, dass Google Adwords zumindest als Werbung gekennzeichnet sind. Stimmt, eigentlich. Jeder von uns könnte wahrscheinlich aus dem Stegreif 3-4 Internetseiten nennen, die versuchen Google Adwords so nahe wie möglich an das Layout Ihrer Webseite anzupassen. Sei es die Linkfarbe, die Platzierung zwischen einem Artikel, etc. Hunderte Varianten sind gerade da draussen, in diesem Internet zu sehen. Ebenfalls nicht wenige tricksen Google noch weiter aus, indem Adwords technisch so eingebunden werden, dass sogar die Auszeichnung „Google Anzeigen“ verschwindet. Hoppla, da sieht das gar nicht mehr so viel anders aus. Letztendlich dreht sich alles um den einen Punkt: monetarisieren des eigenen Blogs. Entschuldigt, ich bin etwas abgedriftet. Zurück zum Thema.

Google bestraft die Falschen

Aus meiner Sicht bestraft Google die falsche Seite. Durch gewisse Logiken und Muster versucht Google die bezahlten Links zu erkennen. Erstmal entdeckt werden Konsequenzen gezogen. Konsequenzen für wen? Wäre es nicht die bessere Alternative die Unternehmen abzustrafen, die sich dieser Methode bedienen? Google bestraft ein paar Blogs und Webseiten und der Aufschrei in der Bloggerszene ist groß oder bleibt klein. Unternehmen kommen in der Regel ungeschoren davon. Das finde ich etwas befremdlich und hat so einen fiesen Beigeschmack. Ganz simpel gedacht: wenn Google Webseiten nach gewissen Mustern und Auffälligkeiten filtert, wo liegt dann das Problem, bei einem aufälligen Muster sich des Linktextes zu bedienen? Oder ticke ich da falsch? Gibt es das schon? Keine Ahnung. Falls ja, entschuldige ich mich, falls nein: es wäre ein Leichtes sich den Linktext und die URL des Links zu merken, oder? Meist werden Textlinks immer mit dem gleichen Linktext vergeben um bestimmte Keywords bei Google auf Seite 1 der Ergebnisse zu bekommen.

Angenommen bei hunderten Seiten taucht auf einmal als Linktext „günstige Schuhe“ mit dem Linkziel „www.schuhbeispieldomain.de“ auf ist das etwas komisch, oder? Müsste man folglich dieses Unternehmen nicht ebenso bestrafen, wie die Betreiber der Webseiten die einen Textlink einbinden? Gleiches Recht für alle, denn schliesslich ist es nur das Internet. Und Google würde aus meiner Sicht das Übel an der Wurzel packen: Bei den Textlinks schaltenden Unternehmen, oder aber bei deren SEO Beratern, die diese Textlinks für eben diese buchen. Wo kein Angebot, da keine Nachfrage. Trocken der Sumpf und aus die Maus.

Warum fügt ein Blogger Textlinks ein oder schreibt bezahlte Reviews?

Persönlich denke ich, dass es den wenigsten Bloggern da draussen um Reichtum geht. Viele denken aus meiner Sicht (und da schliesse ich mich teilweise ein), dass es schön wäre die Serverkosten zu decken. Ein paar Euros obendrauf sind auch nicht schlecht. Ok. Den meisten Blogs ist aber durchaus klar, dass sie die Größe und Reichweite eines bekannten Blogs niemals erreichen werden. Eben auch mit jahrelanger Arbeit nicht, sofern überhaupt Zeit dafür bleibt.

Das Resümee: der Tsunami sagt dem Shitstorm „Guten Tag“

Der Tsunami, den Sascha Pallenberg angekündigt hatte blies wie ein laues Lüftchen an mir vorbei fühlte sich für mich wie eine Tretbootfahrt auf dem Max-Eyth-See in Stuttgart an. Markus Beckedahl hat das Thema Bloggergate bei netzpolitik am Treffendsten formuliert. Zumindest für mich. Erst groß etwas ankündigen, um dann heisse Luft abzulassen funktioniert nicht. Aus meiner Sicht darf man auch nicht vergessen, dass es einen erlesenen Kreis an Blogs in Deutschland gibt, die ein hohes Ansehen geniessen. Und das völlig zu Recht. Worauf ich hinaus möchte: kleine Blogs, und das sind nunmal die Mehrzahl, suchen verzweifelt ihren eigenen Weg. Entweder um groß und bekannt zu werden, oder eben um des Geldes wegen. Jeder kann machen was er möchte, solange die Leser des Blogs nicht an der Nase herumgeführt werden. Denn diese sind letztendlich der wahre Wert eines Blogs.

Wenn es um die Integrität in der Bloggerszene gehen würde, dann ist übrigens das was ich hier zum Thema Bloggergate bei tagestexte und anschliessend bei Kalliey (Anm.: Klarname auf Wunsch des Domaininhabers gelöscht) weiterverfolgt habe absolut indiskutabel. Dann möchte ich gar nicht zu dieser Bloggerszene gehören. Seid friedlich und lieb zueinander. Aus.

3 Meinungen zu “Bloggergate – Tsunami sagt Shitstorm „Guten Tag“

  1. Ein Tsunami sieht wirklich anders aus, allerdings ist ein Tsunami auch eine Welle und kein Sturm ;-) Genug der Klugscheißerei. Ich denke, wer wirbt sollte das zumindest auch deutlich machen. Einfach „Anzeige“ drüberschreiben und gut ist. Verkappte Werbung finde ich persönlich echt panne. Dass Herr Pallenberg hier jedoch kein großartiges Geheimnis lüftet, da sind wir uns einig.

    A propos Werbung: hast Du eigentlich eine Blogger-Karte für die re:publica? Wo bleibt denn die Werbung dafür? :-D

    1. Des Klugscheißens Willen habe ich die Luft Passagen durch flüssige Elemente ersetzt. Passt irgendwie auch besser zu dieser ganzen Bloggergate Geschichte;) Klar ist verkappte Werbung Panne. Aber das selbst ist doch wirklich kein Tsunami. Denn für einen Tsunami bedarf es Wasser. Und das fehlt bei dieser ganzen Geschichte irgendwie, oder? Zumindest so wie sie veröffentlicht wurde. Wie du sagst: „Anzeige“ drüberschreiben und gut ist. Finde auch eher den Ansatz spannend Unternehmen für Ihre Linkkäufe abzustrafen als Webseiten.

      Für die re:publica habe ich keine Bloggerkarte, aber Banner werde ich baldmöglichst einbauen denke ich.

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