Gefallen im Medienkrieg: Karl Theodor zu Guttenberg

Floyd 16 Kommentare Polit(r)i(c)k

Gefallen in einer Schlacht der Medien und des Hypes. Karl Theodor zu Guttenberg wurde gestern zurückgetreten. Einen Tag und einige Gedanken später blicke ich zurück. Ist der Rücktritt richtig oder falsch? Ist eine Lüge eine Lüge, oder gibt es Lügen die durch Unzurechnungsfähigkeit zu entschuldigen sind?

These: Das Internet stürzt einen Minister

Markus von netzpolitik hat eine These von Robin Mayer-Lucht bei carta aus meiner Sicht am Nachvollziehbarsten beantwortet. Nicht das Internet hat einen Minister gestürzt. Aber auch. Der Mix der Medien führte letztendlich zu dem Druck, dem Guttenberg nicht standhalten konnte. Ich finde es häufig bezeichnend, dass sich Teile der Online-Welt für Vorreiter in allen Fragen halten. Meiner Meinung nach nimmt man sich selbst zu wichtig und daraus resultiert oftmals diese völlig überhöhte Selbsteinschätzung. Doch zurück zum Thema Krieg, Soldaten, Kundus und seinem gefallenen Verteidigungsminister.

Hohes Ansehen ist nicht gleichzusetzen mit Beliebtheit

Eine der für mich entscheidensten Fragen in der Causa Guttenberg ist die Frage des Ersttäters. Welche Person hatte das Interesse Karl Theodor zu Guttenberg zu erlegen? @Optififfi hat hierzu seine gar nicht so abwegige These. Aus meiner Sicht hat sich die Opposition bei der Debatte sogar einigermassen zurückgehalten. Könnte es tatsächlich sein, dass Guttenberg Politikern aus der eigenen Reihe zu einflussreich wurde? Letztendlich, um mal zum persönlichen Teil überzugehen, war mir unser Verteidigungsminister schon vor der Plagiat-Affäre etwas zu glatt. Karl Theodor zu Guttenberg war zum Beispiel der Verteidigungsminister mit der häufigsten Präsenz in Afghanistan. Dies wurde ihm oft als Pluspunkt angerechnet, jedoch nahm er sich die geballte mediale Präsenz, wie z.B. Johannes B. Kerner mit auf seine Reisen. Dies sicherte ihm eine positive Berichterstattung in Deutschland. Das ist kein Vorwurf meinerseites, sondern eine Feststellung.

Das fehlgeleitete Selbst

Jeder Mensch macht Fehler. JEDER. Jeder Mensch lügt mehrfach am Tag, ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt. Ob sich allerdings Herr Gutenberg seines Betruges, und von nichts anderem reden wir hier, bewusst ist wage ich persönlich nicht zu bezweifeln. Viele haben das Video von Prof. Dr. Oliver Lepsius, Jura-Professor an der Universität Bayreuth, zum Thema Guttenberg gesehen.

Zitat aus dem Video von Prof. Dr. Oliver Lepsius:

Für mich steht ausser Frage, dass Herr Guttenberg ein Betrüger ist.

Kurze Zeit später im gleichen Video:

Das ist eine große Frage, die am Ende der Woche offen bleibt. Woher kommt diese Fehleinschätzung des Ministers über sein Handeln?

Dieser Punkt liess mich eine ganze Zeit nicht mehr los. Prof. Dr. Oliver Lepsius spricht von zwei konträren Ansätzen. Einerseits von bewusstem Betrügen, andererseits von einer sich abzeichnenden psychischen Störung des ehemaligen Verteidigungsministers. Jeder von uns kann andere Menschen im täglichen Leben beobachten. Wie verhält sich eine Person? Redet sie offen? Besteht Augenkontakt? Zeichnen sich Streßsymptome am Körper ab? Natürlich gibt es noch viele weitere Merkmale, die sich von Person zu Person unterscheiden. Was hat das nun mit Guttenberg zu tun? Sehr viel. Wer die Guttenberg-Interviews der letzten Tage näher betrachtet und auf solche Merkmale achtet, dem muss einiges gar seltsam vorkommen. Den Schluß daraus ziehe ich später.

Karl Theodor zu Guttenberg – Video Analyse

Für einige vielleicht an den Haaren herbeigezogen, für mich jedoch ein sehr wichtiges Indiz. Die Augen eines Menschen. Natürlich ist es schwierig beim Ablesen einer Mitteilung Augenkontakt zu einer Kamera herzustellen. Wenn es aber gelingt, dann sollte dem Betrachter das Gefühl von Glaubwürdigkeit und Aufrichtigkeit vermittelt werden. Wer sich die Stellungnahme Guttenbergs ansieht kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. An vielen Stellen der Stellungnahme gibt es trotz Blick in die Kamera keinen Augenkontakt mehr. Die Augenlider fallen einfach zu. Wie auf Befehl.

Sehr auffällig bei ca. 40 Sekunden:

..diesen Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir…

Nicht einmal ein heimliches Grinsen konnte er sich bei seinen Worten

…und sie enthält fraglos Fehler…

verkneifen. (bei ca. 53 Sekunden) Ein Schelm wer da auf Unzurechnungsfähigkeit oder einen psychischen Defizit setzt. Für mich war spätestens ab diesem Zeitpunkt klar. Ziel Guttenbergs ist einzig und allein uns vorzuführen. Immer noch an den Haaren herbeigezogen? Sagen wir mal so, Zeit zum Üben dieser Stellungnahme hatte er ja, war ja bekanntermassen nicht live:

Auch in nachfolgenden Stellungnahmen und Interviews entwickeln sich die immer wieder für längere Zeit geschlossenen Augen als das Markenzeichen Guttenbergs. Immer noch ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Karl Theodor zu Guttenbergs Rede zum Rücktritt

http://www.youtube.com/watch?v=zQPqUeT6E1Y

Gestern, am 1. März 2011 war es soweit. Um 11.15 Uhr verkündete Herr Guttenberg seinen Rücktritt. Die Rede dauerte ca. 6:30 Minuten. Natürlich muss man bei dieser Länge der Rücktrittserklärung häufiger ablesen. Völlig normal. Der Eindruck der gesamten 6:30 Minuten wirkt jedoch erfrischend befreit und ehrlich. Lediglich zwei mal schliesst er seine Augen für längere Zeit. Ansonsten, wenn Blickkontakt zur Kamera besteht sehen den Betrachter zwei völlig klare, offene Augen an.

Momente des Augen Schliessens:
1. „…und wiederhole dies auch ausdrücklich…“ (bei ca. 2:28 Minuten)
2. „…zu der ich selbt viel beigetragen habe…“ (bei ca. 4:42 Minuten)

Persönliches Fazit der Causa Guttenberg

Man möge mich vielleicht für leicht verrückt erklären. Ja, man könnte auch von einstudierten Gesten und Mimiken unserer Politiker sprechen. Aber irgendwann, ja irgendwann verraten sich alle. Auch unserer Bundeskanzlerin Merkel entglitten gestern abend in Stuttgart bei einer Wahlkampfveranstaltung folgende Worte:

Wenn ich Argumente habe, stehe ich hier nicht mit ’ner Trillerpfeife im Maul.

Die Zeiten werden härter, der Ton rauher. Denn weiterhin stellte Frau Merkel gestern fest:

So viel Scheinheiligkeit und Verlogenheit wie jetzt in der Debatte um Karl Theodor zu Guttenberg war selten in Deutschland meine Damen und Herren. (Applaus)

Na denn, es geht aufwärts in unserem Land. Wenn ein Herr Mappus in diese Tonalität einstimmt entbehrt diese Veranstaltung nicht einer gewissen Absurdität, wenn folgende Mappus Worte die Ohren und Hirne der Besucher durchfluten:

Und ich kann nur sagen meine Damen und Herren, so manche Jagd in den letzten Tagen die von manchen vermeintlichen Charakterköpfen in dieser Republik betrieben wurde. Ich kann nur hoffen dass diejenigen einen Hauch von Charakter haben wenns mal um sie selber und um ähnliche Fragen geht meine Damen und Herren. Auch das darf man an so einem Tag mal sagen. (10 Sekunden Applaus)

Mein Vorschlag: fangen Sie bei sich selbst an Herr Mappus, denn ich werde gewisse Tage und Monate in diesem Bundesland Baden-Württemberg nicht vergessen.

Persönlich war mir nie die Person Karl Theodor zu Guttenberg wichtig. Nein. Herr Guttenberg ist an meiner Vorstellung einer ideellen Welt gescheitert. Jeder weiss, dass es diese ideelle Welt nicht in vollem Umfang geben kann. Dies bedeutet aber nicht, dass man sich nicht dafür einsetzen sollte, oder? Man kommt seinen ideellen Vorstellungen nur näher, wenn man diese konsequent verfolgt. Komme niemand mit den Worten: „Guttenberg ist das Bauernopfer einer Intrige“.

Ich bin nicht gegen oder für Guttenberg. Ich bin persönlich für Ehrlichkeit, gehaltene Wahlversprechen und vieles mehr. Ja, da ist sie wieder, diese Hoffnung auf politische Änderung, die ich jahrelang verspürt habe. Doch, und das ist der große Fortschritt aus meiner Sicht, das Internet lässt mich spüren, dass hier in diesem Land etwas in Bewegung ist. Was das Ergebnis dieser Bewegung sein wird ist unklar. Wichtig für mich ist dieses Gefühl, dass man nicht alleine ist mit der Hoffnung auf eine ehrliche Welt. Für diese Vorstellung arbeite ich auch an mir selbst. Ehrlich. Und ich mache ganz viele Fehler, aber es wird besser und besser.

Abschiedshymne für Herrn Guttenberg

http://www.youtube.com/watch?v=9C5_-VWU6ks&#t=2m28

16 Meinungen zu “Gefallen im Medienkrieg: Karl Theodor zu Guttenberg

  1. Plagiat Guttenberg
    1. Betrüger Guttenberg, das ist eine Seite
    2. Warum haben trotz des bewußten Vorgehens von KT Guttenberg weder der Betreuer noch die Gutachter etwas gemerkt haben wollen. Das glaube ich nicht als Betreuer von mehr als 100 Diplom-Arbeiten und Dissertationen.

    Das glaube ich nicht, dass es nur Dreistigkeit von KT Guttenberg sein kann. Auch die Universität Bayreuth hat eine dicke Aktie daran.

    Prof. Dr. med. habil. Gudrun Wiedemann

  2. 1. Dass Karl Theodor zu Guttenberg ein Betrüger ist, ist die eine Seite.

    2. Was haben aber der Vergeber der Arbeit, die Gutachter und die Universität Bayreuth getan; haben sie geschlafen oder aufgrund der Professur, die KTG angeblich von seinem Vorstand der Rhönkliniken GmbH aus, ermöglicht hat weggeschaut?

    Das ist die 2. Frage, Warum konnte er überhaupt einen „Doktorhut“ bekommen.

    Als Betreuerin von mehr als 100 Diplom- und Doktorarbeiten kann ich mir nicht vorstellen, dass das niemand gemerkt haben will.

    Prof. Dr. med. habil. Gudrun Wiedemann

  3. Floyd, ich verstehe jetzt echt nicht so genau, was du uns mitteilen willst. Dass G. nicht zurechnungsfähig ist? Dass er bewusst log? Dass er abgesägt wurde?

    1. Ich dachte es würde klarer herauskommen. Durch die kleine Videoanalyse wollte ich sagen: Guttenberg hat uns absichtlich getäuscht. Und das unabhängig davon wie viel sein Doktorvater von der Sache wusste oder nicht.

      1. Ah ok. Ich gehe nach der Faustregel vor „wenn einer viel blinzelt dann lügt er“. Das funktioniert meistens ganz gut und vor allem bei Graf Rotz war das in den letzten Tagen verstärkt zu beobachten.

  4. Gute Analyse.
    Nochwas (ziemlich auffällig): Wenn man sich die lexikalische Dichte der Abschiedsrede ansieht, hat man im Grunde ein Muster 12321. Und das auch noch in ziemlich ähnlich „langen“ Teilen. (1 ist niedrig, 3 ist hoch)
    Bei 6:30 Gesamtlänge und Augenaufschlägen zu 2:28 und 4:42 könnte das auch noch ein anderer Hinweis sein…

  5. @alle

    Fazit der Guttenberg-Geschichte (mit Joseph de Maistre, 1826):

    Der Wissenschaftspöbel kann zwar den Adel stürzen (siehe schon 1789), aber der Adel tut gut daran, sich nicht auf das zänkische (unterste) Niveau von Wissenschaftlern herabzulassen…

  6. Die Medien, und zwar das öffentliche Fernsehen hat den Krief Karl Theodor zu Guttenberg geklärt. Bekannterweise sprechen die öffentliche Medien das Regierungswort aus. Somit, kam der Angriff an Karl-Theodor zu Guttenberg höchstwahrscheinlich von der Regierung, und somit von den eigenen Reihen.
    – Warum nicht direkt? Höchstwahrscheinlich weil die Regierung nicht unbeliebt machen will.
    – Warum überhaupt? Wir einfache Bürger können nicht wissen, was sich hinter den Kulissen letzter Zeit und welche Interessen als bedroht gesehen wurden. In den meisten alltäglichen Fällen wo Menschen solche Art Krieg erklärt wird, ob wie z.B. im Büro, jemand hat Angst etwas zu verlieren, Posten Status, Geld, Ruf etc und greifft auf solche Instrumente zurück. Oft wird auch -team- gemobbt, wer jemand glücklich oder erfolgreich von den anderen betrachtet wird, er stellt eine Art Bedrohung dar.

    Dies alles scheint mehr oder weniger sich selbst klar zu stellen, ich bin kein Genie und habe mir obere Gedanken gemacht. Allerdings ist nicht nachvollziehbar warum Leute im Internet, die dies festgestellt haben, bischer NICHT auf diese Art Krieg protestiert haben. Oder das Spiel als solches benannt haben. Wir führten die falsche Richtung, wenn man die Geschehnisse nicht kritisch und mit einem Gefühl des Anstandes und Gerechtigkeit nicht beobachten würde.

    1. Da schreibst du einen der entscheidenden Punkte, die aber nicht nur auf Guttenberg anzuwenden sind, sondern eine gesellschaftliche Problematik darstellen. Die „höher, schneller, weiter“ Mentalität der wesltichen Hemisphäre. In welcher Position muss man sein, um etwas „verlieren zu können“? Wie erreicht man diese Position? Ist der Mensch von Grund auf unzufrieden? All diese Fragen stehen auf einem anderen Papier. Aber ich stimme dir insofern zu: wenn man in seinem persönlichen Umfeld, sei es Arbeit, Freundeskreis, Familie, etc. Ungerechtigkeit beobachtet, auch dann muss man einschreiten. Anstandslos zusehen ist eine stille Zustimmung.

  7. Hey Floydman,

    ich kann mich nicht wehren gegen einen Anflug von Kommentar, den ich schon die ganze Zeit schwelend in mir fühle:

    Der Guttenberg ist von Anfang an ein Fake gewesen. Ein rhetorisch trainierter! Er hat die wirtschaftliche Wichtigkeit des Afghanistan Krieges betont! Was für ein Verbrechen ist das eigentlich? Das war zu schön verpackt, dass die Wichtigkeit dieser Aussage erfasst wurde.

    Dann soll plötzlich die Wehrpflicht abgeschafft werden, aber da gibt es Lobbyverbände, die dies nicht gut finden, weil ihnen dann die Leute für die Euro-Wehr und die Sicherung der wirtschaftlich relevanten Standpunkte fehlen würde.

    Ausserdem wäre es wohl zu teuer geworden und immer weniger junge Männer interessieren sich dafür in einem Krieg zu fallen. Würde mich nicht wundern, wenn die Sache die nächste Zeit wieder abgeblasen und dem Guttenberg als Profilierungstat untergeschoben wird. Hat er nicht Kontakt zum CFR und ist im deutschen Ableger tätig gewesen?

    Die ganze Sache ist von Anfang an viel zu gehyped von den Medien und es kommt mir wie eine Schmierenkommödie vor, die von einigen anderen Aktivitäten ablenken soll. Aber jeder kann sich ja in diesem Staat seine Meinung selber BILDen!

    Am beste Fernseher aus, Internet überwiegend als Werkzeug und Radio benutzt und draussen ein paar Runden gelaufen! Hehe!

    Alles Beste!

  8. …und noch was. Schau doch mal, wie dieser Lepsius zuckt und wackelt. Er spricht völlig aufgesetzt und ist einfach nur eine weiter Figur in diesem Schachspiel. Da gibt´s keine Leute, die wirklich Aufklärendes zu erzählen hätten, und wenn, dann werden sie bestimmt nicht gezeigt!

    Guttenberg war bei seiner ersten Rede noch gut drauf, fast schon lustig. Er hat sich bemüht ernst rüber zu kommen und war aber dennoch amüsiert. Ein Fake-Gerede!

    Dann bei der Abschiedsrede war von dieser lustigen lockeren Art gar nichts mehr zu sehen. Wo ist da die Erleichterung und Lockerheit, die Du da siehst? Er ist völlig verkrampft, atmet flach und schwitzt. Sein Herz klopft wie verrückt und er bemüht sich Haltung zu bewahren. An Stelle 3:48 versagt die Stimme kurz. Er glaubt selbst nicht, was er da sagt. Und das kann einer nicht lange durchhalten, vor allem wenn er keine Rückendeckung mehr hat. Deswegen ist er nur kurz zum Schluß erleichtert und ist bestimmt auch hinter der Bühne ziemlich zusammen gesackt.

    Hoffentlich gibt es kein weiteres Bauernopfer mit diesem Menschen, der einfach nur in der heutigen Zeit die heutige Art der Egoüberschätzung mitgemacht hat. Er ist ein Mensch wie jeder andere aus Fleisch und Blut, welches nicht mal blau ist, auch trotz so-genanntem Adel. Er geht auf´s Klo wie jeder und muss sich den Arsch selbst wischen. Ich wünsche ihm nur das Beste!

    Check it out!

    1. Bless und schön dich hier zu lesen sunOne,
      ich denke ich habe es oben ziemlich deutlich geschrieben. Mir ging es nie und zu keinster zeit um die Person Guttenberg. Mir geht es um Ehrlichkeit und der Wunsch nach einer aus meiner Sicht „idealen“ Welt. Natürlich ist auch nur diesr Wunsch individuell und nicht auf alle Menschen übertragbar. Mit Sicherheit läuft auch bei dieser Geschichte die eigentliche „Schweinerei“ hinter den Kulissen. Dass Guttenberg bei seiner Abschiedsrede nicht vor Freude strahlt ist auch klar. Er sieht etwas mitgenommen aus, verständlich. Flache Atmung, Herzrasen, all das kann ich nicht erkennen. Und ganz ehrlich: hätte er in seiner ersten Erklärung nicht gesagt, dass er sich von dem Plagiatsvorwurf distanziert, dann wäre es für mich ein ehrlicher Mensch gewesen. Dass jemand sich an eine jahrelange zu erstellende Dissertation nicht mehr erinnern kann, das halte ich für absurd. Hätte, wenn und aber. Es ist wie es ist.

      Nochmal zu einem mir wichtigen Punkt. Wenn ich mich von der Vorstellung einer „guten“ Welt zu verabschieden, dann ist aus meiner Sicht vieles verloren. Für mich. Und ich bin jederzeit dafür, dass ebenso die Betrügereien anderer Personen ans Tageslicht befördert werden. Nicht weil ich das Gefühl gut finde auf einer Person herum zu hacken. Nein, weil es mir um meine Vorstellung der Welt geht. Das kann man gut finden oder nicht. Festzustellen bleibt, dass auch Guttenberg nur für einen Umstand gefallen ist, den du in deinem Kommentar schreibst. Die Egoüberschätzung. So long und bis bald.

  9. Hey Floyd, wie heißt´s so schön: Die Welt ist gut, es sind nur die Leute die darin agieren….oder so ähnlich. Wir bekommen das schon hin, dat wird schon! Wir leben halt einfach in einer schwierigen Umwälzungsphase und da kommt´s eben geballt;-) Die Leuts hat´s so und schlimmer ja früher auch schon gegeben und wird es wohl immer geben, solange sie nur auf ihre Hirnwindungen stolz sind, die sie am Ende doch nur in Illusionen gefangen halten. Irgendwann sind sie nicht mehr am Drücker! In diesem Sinne…alles Beste für Alle, ob groß ob klein, ob grob ob fein! Behabt´s Euch wohl!

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