Natürlich werde ich hier weiterhin über das Leben mit den Kindern berichten. Vielleicht aber nur in Form einer Verlinkung zu meinem neuen Blog „Papa hats erlaubt„. Tief unten in der Klischeekiste wurde ich fündig und möchte die tausenden Mamablogs um ein oder zwei Artikel ergänzen. Aus Papasicht. Braucht mein Kind einen Helm? Ist es im Winter kalt? Was, wenn die Eigenurinbehandlung überflüssig wird, weil das Kind das übernimmt? Alle unwichtigen Fragen und Erlebnisse des Elternseins werde ich dort festhalten. Danke.
Das Thema Kinderzeichnungen hatte ich hier bereits in einigen Artikeln. Immer wieder tauchen einige neue Werke auf. Diesmal hat mich der Max auf die Bilder von Tatsputin aufmerksam gemacht. Jeden Monat fliegt er 3 Stunden zur Arbeit. Um sich die Zeit zu vertreiben, malen ihm seine Kinder ein paar Bilder, die Tatsputin während des Flugs koloriert. Wenn er dann wieder nach Hause fliegt, warten seine Kinder bereits sehnsüchtig auf die Werke. Ich mag vor allem das Bild mit dem Mädchen im roten Herzen-Shirt. Unter diesem Bild schreibt Tatsputin:
I got in trouble for this one. Apparently she wasn’t supposed to have a red shirt. I had to claim artistic license with my contribution and that was that. Colored pencils on 8×10 paper.
Zur Zeit lese ich das Buch „Grenzen, Nähe und Respekt – Auf dem Weg zur kompetenten Eltern-Kind-Beziehung“ von Jesper Juul. Nein, ich stecke in keiner Krise, ausser der, die alle anderen Eltern auch kennen. Verhalte ich mich richtig? (der Fehler liegt aus meiner Sicht hierbei bereits in der Frage) Natürlich machen wir alle Fehler, nicht nur in der Erziehung.
Jesper Juul gibt da zwar nette Tipps, die aus meiner Perspektive an einem „normalen“ Tag teilweise nur sehr schwer umsetzbar sind. Das beste Beispiel: Kind 2 ist bekennend willensstark. Der Wille sieht aber, wer hätte es gedacht, meist anders aus, als sich das Erwachsene gerne wünschen würden.
Als Beispiel sei der morgendliche Gang ins Badezimmer erwähnt. Wenn Kind 2 mit dem Zähne putzen an der Reihe ist, dann liegt es meist vor dem Badezimmer und sagt einfach nur „Nein“. Gut, wir stecken in einem Interessenskonflikt. Mir ist durchaus bewusst, dass Kind 2 das nicht macht, um mich persönlich zu ärgern, zumindest noch nicht. Nein, der Kinderkopf ist mit so vielen anderen Dingen beschäftigt, dass Zähneputzen da eben nicht in den gewünschten Ablauf passt. In solchen Situationen (unter Zeitdruck) rutschen einem Sätze wie „Wenn du keine Zähne putzt, dann bekommst du Löcher in den Zähnen“ oder aber „Wenn du jetzt keine Zähne putzt, dann kannst du nicht in den Kindergarten gehen“ heraus.
Man will es nicht, man ist sich durchaus bewusst, dass solche „Wenn, dann…“ Sätze nichts bringen, ausser dass das Kind irgendwann später vielleicht zu einer adaptierten Persönlichkeit wird. Einer Persönlichkeit, die dann eventuell nicht mehr Ich schweife ab. Jesper Juul stellt die steile These auf, dass man solche Konflikte durch Zeit lösen kann. Das stimmt natürlich. Kind 2 weiss sehr wohl um das tägliche Ritual des Zähneputzens. Natürlich funktioniert das alles bestens, wenn man am Wochenende entspannt 5-10 Minuten im Bad sitzt und wartet, bis Kind 2 Zähne putzen möchte.
Verblüffend daran finde ich viel mehr, dass Kinder Zeit ebenso wahrnehmen, wie Erwachsene. Ok, vielleicht nicht ganz, aber wer kennt nicht Situationen, in denen zum Beispiel Ruhe über längere Zeit hinweg ein unangenehmes Gefühl erzeugt. Man trifft einen alten Freund wieder, verabredet sich und merkt, dass Zeit ein ganz fieser Hampelmann sein kann. Spätestens dann, wenn die Unterhaltung stockt und man sich nichts zu sagen hat.
Das ist wieder ein toller Sprungartikel, bei dem ich von einem zum anderen Thema springe. Shit. Egal. Was ich aus dem Buch jedenfalls mitnehmen kann: Kinder machen Dinge nicht, um uns Erwachsene damit irre zu machen. Sie werden uns immer lieben. Und das ist für mich die größte Verantwortung, die ich mir vorstellen kann. In meinem Kopf frage ich mich vielleicht „Für was sollen meine Kinder mich denn lieben?“ Dafür, dass ich meine Haare nicht färbe, obwohl da schon ein paar graue Strähnen zu sehen sind? Dafür, dass ich meine Meinung sage?
Um es abzukürzen, Kinder lieben ihre Eltern dafür, dass diese versuchen das Beste aus sich herauszuholen. Und ganz ehrlich, aber psssst: noch nie haben mich Menschen so an meine Grenzen gebracht (oder auf die Palme), wie Kind 1 und 2. Und dafür liebe ich sie. Das führt dazu, dass sie es mir ermöglichen, an mir selbst zu wachsen.
Liebe Mütter und Übermütter und Väter und Überväter: dieses Video hier ist zwar sehr gestellt und geschnitten, aber es drückt doch aus, wie verschoben die Welten von Erwachsenen und Kindern sind. Wir Erwachsene hinterfragen alles, wollen vieles noch besser und besser machen, während die Kinder einfach nur sagen: Ich liebe meine Mutter. Punkt.
Nachdem Dirk hier einen Gastbeitrag schrieb, brachte er mich auf so einige Gedanken. Sein Text führte mir vor Augen, wie sich gewisse Produkte ins Kinderleben schleichen, ohne dass es jemand bemerkt haben will. Bielefeld also. Wer sich mit anderen Eltern unterhält oder in sich hineinhört, stellt sehr schnell fest, dass es nicht selten liebgewonnene Traditionen aus der eigenen Kindheit sind, die nun an die eigenen Kinder weitergegeben werden. Doch dann gibt es auf einmal neue Einflüsse, bei denen keiner genau sagen kann, woher sie kommen. Beispiel Feen. Eine ganze Arme Feen erwartet unsere Kinder. Ich nenne sie jetzt mal die Konsumfeen.
Gastbeitrag von The Dirkness, der hier und da blöggt.
Es war endlich wieder Ruhe eingekehrt. Der Tagesordnungspunkt 4 „Spielzeugfreie Zeit“ schlug mit etwas mehr als einer Stunde Überzug hohe Wellen und sprengte den zeitlichen Rahmen der ersten bundesweiten Sitzung der Kita-Vertreter im Bielefelder Olympiastadion am vorvergangenen Wochenende. (Die traurige Geschichte vom Bielefelder Olympiastadion: Im Zuge seiner nationalen Bewerbung für die Olympischen Spiele hatte das Komittee in Bielefeld übersehen, dass für 1966 gar keine Spiele anberaumt waren, jedoch vorsorglich ein ansehnliches Stadion bauen lassen, das bereits in Vergessenheit geraten war, als Bielefeld zumindest in allen möglichen kartografischen Machwerken als real erscheinen sollte und die Macher das Verzeichnen des Stadions übersahen. So findet sich denn auch in keiner Karte und keinem Stadtplan das Olympiastadion.) Die immerhin knapp 41.000 anwesenden Eltern-Vertreter der rund 52.000 Kitas in Deutschland wussten sich der Lokalität angemessen in feinstem Südkurven-Choral bestens zu beschweren.
Hatte ich zwar vor kurzem erst, finde aber die Idee dahinter so cool, weil man sich als Eltern kleinerer Kinder immer wieder selbst in diesen Episoden findet. Das Kind gewinnt immer. IMMER! Im ernst, ich muss herzhaft über diese nachgespielten Unterhalten lachen, weil man merkt auf welch unterschiedlichem Level der jeweilige Mensch „diskutiert“. Vor allem aber wie schön frei Kinder Eltern und Erwachsene dazu bringen manchmal verrückte Dinge zu tun.
In was für einer Welt leben wir eigentlich? Ronny schreibt drüben beim Futterkraftkaputtmischerwekrdings von unmenschlichen Zuständen an deutschen Kinderheimen und verlinkt die Stellungnahme eines Betreibers. Gleichzeitig kommt bei mir im RSS Reader ein Artikel an, dass in Amerika angeblich eine 34-jährige Mutter ihre 10-jährige Tochter getasert hat, weil diese die Haferflocken nicht richtig zubereitet hat. Der Vorwurf wird momentan geprüft, was auch immer das heissen mag. Also keine Vorverurteilung, aber HAFERFLOCKEN!!! Sorry, dass ich da so laut werde, aber sind die denn alle total irre?
Dieses Video hat meinen Tag gerettet, zeigt es doch sehr eindrucksvoll, dass Kinder nicht zwangsläufig nur als Geld/Kostenfaktor gesehen werden dürfen. Auch wenn es dazu natürlich unglaublich viele Studien gibt, wie viel so ein Kind bis zum 18. Lebensjahr kostet, was diese Studien nicht zeigen können ist das hier:
Nachdem ich letzte Woche über die beiden Jungs und ihren Nagellack berichtet habe, wollte ich mich nochmal für die großartigen Kommentare bedanken. Letztlich ist es so: Kinder toben sich aus, da schließen sich Nagellack und Schürfwunden nicht aus. Weder bei Mädchen, noch bei Jungen.
P.S. Inzwischen haben die Farben gewechselt. Kind 1 trägt nur rot und blau. Kind 2 hat sich für rot entschieden. Ein Update gab es auch: die Fußnägel sind nun ebenfalls lackiert. Am Wochenende waren wir im Freibad und ich war etwas verblüfft, dass ein kleines Mädchen auf Kind 2 zulief und sich etwas neidisch mit ihm unterhielt. „Ich darf keinen Nagellack auf meine Finger machen. Das ist ungerecht, weil du bist ein Junge und du darfst das.“ Kind 2 und ich sind daraufhin schnell abgehauen, um keinen Ärger mit der Mutter zu bekommen ;)
Seit geraumer Zeit spielt der Typ Unterhaltungen mit seiner 2-jährigen Tochter nach. Die Idee ist sowieso grandios, aber es ist einfach so toll und ehrlich. Jetzt ist der dritte Teil dazu erschienen und es geht um Kekse. Die anderen Teile gibt es im YouTube Kanal zu sehen.
Ehrlich, ich wollte das nie. Jetzt haben meine Kinder, zwei Jungen, Nagellack für sich entdeckt. Das ist doch zum Kotzen. Kein echter Mann verwendet Nagellack. Wie sollen aus den beiden Jungen mal echte Männer werden. Hart wie die deutsche Eiche, furchtlos, jede Frau beschützend, weil die es selbst nicht hinbekommen. Dafür braucht es Männer. Auf der anderen Seite frage ich mich auch, wer meinen Kindern später mal das Mittagessen auf den Tisch stellen wird, wenn keine Frau heutzutage mehr kochen kann.
Prima, solche Kopien gibt es, wenn man sein Kind einschulen lassen möchte. Zumindest an einer Schule. Eine zu viel. Ich frage mich ja, wer solche Zettel verfasst und wie viel Geld da fliesst. Falls kein Geld geflossen sein sollte würde, so wäre das der beste Beweis wie gut das System diese Person hinerzogen hat. Dieser Schrieb mag vielen von euch vielleicht lächerlich erscheinen, doch es ist nur ein kleiner Baustein unter ganz vielen, die am Ende das Wesen Mensch mitformen.
Ok, wahrscheinlich bin ich wieder mal ein total untypischer Vater, aber ich hasse Spielzeug, das einfach nur total bescheuerten Lärm macht. Mein Gefühl sagt mir, dass das auch einen gewissen Stresslevel bei Kindern erzeugt. Wenn nicht, dann erhöht es auf jeden Fall den eigenen Stresslevel. Wenn man sich entschieden hat, dass das Kind so etwas nicht zwingend braucht, dann gibt es ja noch genügend Festtage, an denen die Verwandtschaft mit diesem Dingeldongel-Kram ankommt. Prima. Hier ein kleines Video, damit ihr seht, warum ich solche Spielsachen gar nicht mag. Sieht aus, als hätte der Junge mächtig Spaß, oder? Oh man, manchmal könnte ich…
(Direktlink Youtube)
P.S. Sicherlich gibt es Kinder, denen dieses Spielzeug Spaß bereitet, der Junge in dem Video scheint das nicht so zu sehen. Na ja, Hauptsache die Eltern haben ihren Spaß.
Die letzten Tage habe ich ein paar Gedanken zum Thema Kinder festgehalten. Dies ist kein schlüssiger, argumentativ hochwertiger Artikel, sondern eine Ansammlung von Gedanken, die in meinem Kopf umherschwirren. Vor kurzem hatte ich über eine Studie berichtet, die erforscht hat, wie viele Eltern ihre Kinder schlagen. Ich habe mich wahnsinnig darüber ausgelassen, wie viele Kinder geschlagen werden. Doch heute möchte ich das Ganze mal aus dem Blickwinkel der Eltern betrachten.
Nathan Rippberger hat Sätze, die er zu seinen Kindern gesagt hat illustriert und auf flickr gestellt. Großartige Idee. Mehr Illustrationen nach dem Klick.
Fast die Hälfte der Deutschen schlägt ihre Kinder. Die Forsa Umfrage gab die Zeitschrift Eltern in Auftrag. Ja, wir Deutsche sind ja auch ein Stückchen Weltmeister im Vertuschen und Verharmlosen. Denn nichts kann die Gewalt besser beschreiben als der sogenannte „Klaps auf den Po“, oder? Was ist das bitte? Streicheln die Eltern also einmal zart übers Popöchen, damit Kind versteht, dass es etwas falsch gemacht hat? Dass es mehr Respekt zu zeigen hat? Klar, und ich wette jedes Kind lacht sich nach der Streicheleinheit kaputt.
Laufen momentan noch diese tollen geistig hochtrabenden TV-Highlights im Nachmittagsprogramm? Was bei uns schon in den Ordner „krasse_volksverdummung“ abgelegt wird, müsste in Amerika konsequenterweise in den „noch_krassere_volksverdummung“ Ordner gepackt werden. Wenn man alles mit einer Portion trockenem Humor nimmt, dann könnte man die nachfolgenden Videos glatt als lustig empfinden. Scheint seit geraumer Zeit ein neuer Trend bei YouTube zu werden: „You are not the father“.
Dies ist ein ganz großer Tag für die Menschheit uns. Der kleine Steppke hat eines seiner ersten Bilder gemalt und uns daraufhin erklärt, dass auf dem Bild Mama und Papa zu sehen sind. Die Erklärung war fast überflüssig, denn ich finde die Ähnlichkeit so verblüffend, dass ich das Bild gerne für meinen Personalausweis verwenden würde;) Nur, wer ist jetzt Mama und wer Papa? Tipps können gerne in den Kommentaren abgegeben werden;)