Sorry, dass ich da so spät informiert bin, aber eine Einheit der russischen Polizei nennt sich OMON? Na ja, und weil in Rußland eben ein gesprochenes „N“ wie ein deutsches „H“ aussieht, hat diese Einheit dann „OMOH“ Badges auf der Kleidung. OMON bedeutet „Mobile Einheit besonderer Bestimmung“. Sorry, Faust aufs Auge und so. Gerade stellte ich mir vor, wie ich mit dem Auto durch Rußland fahre und im Rückspiegel diese Polizeieinheit sehe.
Passt auch wunderbar zur Gesetzesmeldung der letzten Tage. Das Gesetz, das fast einstimmig von der Staatsduma verabschiedet wurde, untersagt Menschen in Russland künftig, im Beisein von Kindern über Homosexualität zu sprechen. Wer es dennoch tut, und erwischt wird, muss hohe Geldstrafen zahlen. Bis zu umgerechnet 25.000 Euro.
Die UN-Menschenrechtskommission hat zum Internationalen Tag gegen Homophobie das Video „The Riddle“ veröffentlicht. Da mir die sexuelle Gesinnung von Menschen egal ist, finde ich diesen Satz im Video sehr spannend:
…Together we will build a world that is free and equal…
Sind wir doch mal ehrlich: erstens ist dieser Satz was für Gutmenschen, und zweitens wird es immer Menschen geben, mit denen man nicht klar kommt. Dies liegt aber nicht an der sexuellen Orientierung der Menschen, sondern ganz simpel daran, dass man eben mit jemandem nicht klar kommt.
Da bedarf es keiner eskalierenden Situationen und man muss sich dabei auch nicht beschimpfen. Aus meiner Sicht reicht es völlig aus, sich aus dem Weg zu gehen. Das liegt nicht daran, dass ich Auseinandersetzungen scheue, aber ich würde mich gerne mit positiven Gedanken beschäftigen.
Worauf ich hinaus möchte: ich höre sehr gerne Reggae und da sind ab und zu homophobe Texte zu hören. Oftmals ist es sprachlich so gut verpackt, dass man nicht sofort erkennt, dass es sich um Homophobie handelt. Ob man das hören möchte kann man selbst entscheiden und so halte ich das auch. So Zeug höre ich mir einfach nicht an. Punkt.
Die persönliche Erkenntnis an obigem Zitat aber ist, dass es genauso gut von Peter Tosh oder sehr vielen anderen jamaikanischen Musikern stammen könnte. Dass jeder Mensch sich nach Freiheit und Gerechtigkeit sehnt, weil er sich benachteiligt fühlt. Benachteiligt in seiner ganz eigenen menschlichen Situation. Insofern hat Peter Tosh mit „Equal rights“ damals eine der größten Anti-Homophobie Hymne gesungen, die es jemals gab. Wie sinnlos wäre es, gleiche Rechte und Gerechtigkeit für schwarze Menschen zu fordern, diese aber nicht heterosexuellen Menschen abzustreiten.
Im Grundsatz haben wir Menschen den Wunsch nach einer freien und gerechten Welt. Alle Menschen sind gleich. Menschen sollten nicht wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Neigung benachteiligt werden. Menschen mit Beeinträchtigung sollten nicht benachteiligt werden. Weitere Beispiele darfst du gerne hier einsetzen.
Und jetzt? Tja, jetzt merken wir, dass es doch wieder nur an uns Menschen liegt. Wir selbst sind die Veränderung, die wir gerne sehen würden. Wir, das bist du, du, du und du auch und ich. Und wir müssen es schaffen, dass Probleme und jegliche Form von Unterdrückung oder Benachteiligung global zu sehen ist. In diesem Sinne ein schönes Wochenende.