Mitten in Stuttgart hat man sich nun entschlossen mit dem Cloud N° 7 Gebäude weiter in die Höhe zu bauen. Die ganzen Monate lachte ich mich über den dumpfen Werbespruch auf dem Banner schlapp. Da prangert in großartigstem Werbersprech:
Living above the clouds. Cloud N° 7 Apartments.
Living above the clouds. Was für ein Quatsch. das Gebäude sieht aus, als ob ein tatsächlicher Skyscraper das Wachsen eingestellt hätte. Irgendjemand fühlte sich von dem Spruch wohl genauso veräppelt und überklebte das mal schnell:
Living below the clouds. Cloud N° 7 Apartments.
Wunderbar. Genau mein Humor. Immer schön ehrlich bleiben, denn schließlich kostet ein 41 qm großes Apartment lausige 409.100 Euro. Unter den Wolken. So.
Jetzt musste ich selbst noch mal kurz nachschauen. Vor 1,5 Jahren hatte ich schon mal so ein verletztes #Jayus Tier gesehen. Damals war es eine Katze. Diesmal sind es Erdmännchen. Mit Handgranaten. Und Verletzungen.
Seit einer Woche amüsiere ich mich bei ebay Kleinanzeigen. Da verkauft jemand einen alten Audi 100 und hat anscheinend keine Lust, das Fahrzeug zu verkaufen. In der Beschreibung der Anzeige werden mögliche Interessenten klar auf Spur gebracht. ARSCHLECKEN! Trottel. Verpisst euch! Und immer wenn ich das lese muss ich irgendwie schmunzeln. Verpiss dich, ich will nicht, dass du meine Karre kaufst! Das ist meine Karre du Trottel! Arschlecken, ey!
Die Deutsche Bahn hat da ein richtig cooles Mailing an ihre Kunden versendet. So cool, dass es von 2006 sein könnte. Das ist aber nur eine Vermutung, die natürlich niemals nie so sein kann.
2006: Largest Online Stadium zur WM in Deutschland
Mit ein paar Freunden hatten wir damals zur WM 2006 eine simple Idee: Das größte Online Stadion der Welt zu erschaffen. Damals haben einige über das Largest Online Stadium berichtet, weswegen sich das Stadion auch schnell füllte. Es war einfach ein großer Spaß, auch wenn damals schon vermeintliche Trittbrettfahrer unterwegs waren.
Am Ende saßen über 60.000 Menschen im digitalen Stadion und wir haben sehr viel gelernt. Zum Beispiel:
Menschen setzen sich in Hakenkreuzform auf Tribünen
Eine gute Community meldet solche Vorgänge innerhalb von Minuten (was bedeutet, dass Seitenbetreiber auch so schnell reagieren sollten)
Durch den naiven Glauben an das Gute im Menschen haben wir innerhalb von Stunden sämtliche Einweg-Mailadressen Anbieter kennengelernt und diese einer Blacklist hinzugefügt
Wir haben auch gelernt, dass man zu viert eine GbR gründen kann. Dass man so ein Online-Projekt monatelang neben der „normalen“ Arbeit weiter entwickeln und gestalten kann. Auch nachts. Weil es eben Spaß machte. Wir haben auch gelernt, dass wir nach 5 Monaten 250,- Euro verdient haben. Jeder von uns. Netto. Bereits versteuert. Krass, das bedeutet, dass jeder von uns in der Stunde ungefähr 50 Cent verdiente. Wie gesagt, es ging um den Spaß. Das kann man finanziell nicht aufwiegen.
Nanu, hast du die an die Bahn verkauft? Das hat sich hoffentlich
finanziell gelohnt ;)
Ok, kann ja mal passieren, denke ich mir. Ist ja nur ein Mailing und ey, was solls. Dann habe ich mir einfach die im Mailing kommunizierte Webseite angesehen:
Witzig, da wollte Frauke Petry wohl ein wenig auf Wiedergutmachungstour, nachdem ihr Parteikollege Gauland Jérôme Boateng nicht als Nachbarn wollte. Ach ne, das war anders: Nicht Gauland wollte Boateng nicht als Nachbar, sondern er münzte sein wirres Weltbild auf alle Menschen, indem er sagte:
Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.
Na ja, ich sag einfach nichts dazu, denn wie immer, war einen Tag später alles nicht so gemeint. Gauland stand im Abseits und wurde parteiintern zurückgepfiffen. Aber das wissen alle. Hauptsache Aufmerksamkeit. In der provokanten und stumpfsinnigen Art der Partei zeigt sich, wie alt und weltabgewandt sie wirklich denkt.
Zugegeben, vielleicht ist es doch nicht Petrys Fahrrad, aber bis gestern wußte ich nicht, dass es eine Fahrradmarke namens „Vaterland“ gibt gab. Die Marke wurde 1906 gegründet und meldete Ende 2007 Insolvenz an. Man stelle sich nur eine Fahrraddemo der AfD und Pegida in Dresden vor und wie sie alle auf ihren Vaterländern durch die Stadt reiten und dumpfe Parolen nachplappern.
„Vaterland“ als Markenname?
Ich werde so Abstimmungen jetzt immer wieder mal machen, weil mich eure Meinung interessiert. Und so ein Klick geht schneller als ein Kommentar.
Zu Böhmermanns Gedicht habe mich damals bewusst nichts geäußert. Kann jeder für sich beurteilen, wie man das findet. Nun steht aber Recep Tayyip Erdoğan wieder im Mittelpunkt. Im Bundestag. Der Detlef hat´s gemacht. Der CDU-Detlef. Der Seifs Detlef von der CDU. Zuerst dachte ich, Böhmermann hätte einen Tonspurdub aus der Rede gemacht. Aber das Ding ist echt. Realsatire. Aber sowas von real. Dabei wollte Detlef Seif Böhmermanns Gedicht nur zitieren und dafür sorgen, dass der Inhalt bekannt wird. Denn anscheinend haben noch nicht alle Abgeordneten das Gedicht in vollem Umfang verstanden oder gelesen.
Dieses ganze #PanamaPapers Ding ist doch ein bisschen Kinderkacke. Also doof. Oder scheiße. Warum nur ist Pampers noch nicht aufgesprungen mit Rabattcodes auf Windeln. Das wäre sowas von passend. Ich hab da mal kurz was vorbereitet: #PanamaPampers.
Seit Tagen liegt dieser Penis auf dem Gehweg rum und ruht sich aus. Mit welcher Technik der auch immer angebracht wurde, es scheint was dauerhaftes zu sein.
Heute sind viele Menschen auf dem Weg ins Wahllokal. Da wir seit ca. zwei Jahrenvier Jahren eine geeignete 4-Zimmer Wohnung suchen verbinden wir beide Anlässe und kleben Abreisszettel an Wahlplakate. Wählen Sie uns! Das alles dann auf dem Weg Richtung Wahllokal. Jedes Plakat bekommt einen Zettel, damit die betagteren Wähler direkt nach dem Kirchgang an vielen unserer Zettel vorbeilaufen müssen. Und in den Wahlkabinen warten dann Handzettel auf die Wähler. Irgendwo wird es eine 4-Zimmer Wohnung geben und wir werden sie finden.
Die FDP hat die buntesten Plakate. Total modern. Diese Farben. Aua. Und dann noch der Werber der erklärte, dass es total sinnvoll sei, Kandidaten immer doppelt abzubilden. Der war so drauf, dass er den passenden Spruch gleich mitgeliefert hat: „Unser Ziel muss sein, dass jedes Kind bunte Farben sieht.“ In diesem Sinne: Doppelt hält besser und sicher ist sicher.
Sorry, sehr banaler, flacher Witz, aber manchmal steh ich da einfach drauf. Google unterstützt Grün-Rot in Streetview, wo die voraussichtlich stärkste Partei in Baden-Württemberg am Ende in der Opposition landen wird. Glückwunsch.
Kleiner Hinweis: Auch wenn man als Politikerin davon ausgeht, dass die geneigten Follower auf Twitter sich genau auskennen. Dem ist nicht immer so. Und dann steht da so ein Tweet, den die Mehrzahl der Menschen für total schwachsinnig halten wird, weil eben der gedachte Kontext fehlt. Oder es gibt keinen Kontext ;)
Die letzte Prognose für die Landtagswahl in Baden-Württemberg sieht die FDP bei 6%. In Politikkreisen wird gemunkelt, dass die FDP einen großen Autohof mitten in Stuttgarts Innenstadt plant. Gemeinsam mit SPD und CDU möchte man auf der durch Stuttgart 21 freiwerdenden Fläche das zukunftsweisende Projekt „Autohof 37“ weiter vorantreiben.
Spitzenkandidat Rülke sieht darin die Lösung aller Stauprobleme in der Landeshauptstadt. „Wenn Stau in der Stadt ist, können alle Menschen ihr Auto dort zügig abstellen, den Motor laufen lassen, gemütlich einen Kaffee trinken und warten, bis der Stau vorbei ist“, so ein Rülke nahestehender Freund.
Die passenden Plakate hängen seit einigen Wochen überall in der Landeshauptstadt:
Irgendwann letztes Jahr habe ich #Jayus verletzte Katze gefunden. Ein nettes Stück Sticker. Vor kurzem habe ich die Katze dann wieder gesehen. Karma? Keine Ahnung. Und weil ich Fotografieren so gerne mag, habe ich schnell das Handy gezogen. Früher hat man dafür übrigens irgendwelche dicken Kameras umhergeschleppt. Heute reicht die Hosentasche. Genug gelabert. #Jayus Katze, it´s your turn:
Am 13. März ist es wieder soweit: Landtagswahlen in Baden-Württemberg. Ich bin umgeben von lächelnden Portraits mir unbekannter Personen, meist kombiniert mit hochintelligenten Wahlsprüchen. Wisst ihr was: Geht leben!
Im ersten Augenblick dachte ich, dass der Smart ein umgebautes Alkohol-Lager ist. So ein Anhänger voller Spirituosen, der einfach hinterhergezogen wird. Und wenn die Gäste Nachschub brauchen, dann läuft der Chauffeuer nach hinten und holt ne neue Pulle raus. Die Warnblinker verrieten aber: Das ist kein Anhänger, nur ein Smart der auf eine Stretchlimousine aufgefahren ist.
Ok, vielleicht nicht jedermanns Sache, aber: In meinem Zimmer sitzen alleine 3 Personen, die totale Nerf Guns Fans sind. In ihren Rollcontainern lagert ein kleines Waffenarsenal und wenn ich sie ermuntere einfach mal die Fre*** zu halten, dann beschießen die mich.
Spielverderber sein, das kann ich. Was ich aber total unterstützen würde, wäre der Kauf des HAUCK Nerf Battle Racer Go Kart (Amazon Partnerlink). Das wäre mal richtig cool.
Jungs, alle Waffen aus den Rollcontainern ans Go Kart packen und dann durch die Räume fahren und alles abfeuern was geht. Gebt euch einen Ruck. Kauft das Ding! Das ist der nächste Arbeitsracer. Ich will euch cruisen sehen. Schön zum Mittagstisch mit dem Battle Racer einfahren. Herrlich.
Endlich hat auch Instagram die Monetarisierung entdeckt. Besser gesagt Facebook. Und irgendwo in den Ecken der Politikberater-Berater sitzt dann dieser eine Berater und überlegt: Hey, wir wollten doch schon immer mal die jungen Menschen aktivieren. Klar, schalten wir einfach ne Ad auf Instagram. Und dann denkt der Berater: Ach, da hab ich vom Herrn Untersteller so ein schönes natürliches Foto, das passt genau zu Instagram. Bekommt bestimmt krassen Zuspruch. Läuft mein Freund, läuft.
Und so taucht das inszenierte Untersteller-Foto zwischen dem neuesten Gadget des besten Kumpels und der Haarspange der Kollegin auf. Nicht in meinem Stream, denn ich habe ja keinen. Aber in dem einer Kollegin. Glückwunsch. Das nächste Mal dann bitte mit Selfie.
Lange nichts mehr geschrieben. Na ja, da scheint sich gerade eine gewisse Blogmüdigkeit einzustellen, zudem gibt es gerade wichtigere Dinge, die zuerst angegangen werden müssen. Dazu in Kürze mehr. Bis dahin vertreibt euch die Zeit mit diesem flatulierenden Waffeleisen. Der Abschluss. Grandios.
Ich hab Polizei. Böhmermann hat vor einigen Wochen ein Video hochgeladen, in dem er sich als POL1Z1STENS0HN über deutschen Hip Hop lustig macht. Ok, er hat das sicherlich nicht persönlich hochgeladen, aber: Mir ist das sowieso egal und fand es eher witzig, wie nicht wenige darauf reagierten. Ich bin da ja eher schmerzfrei und mir ist die Diskussion um das Lied mehr egal als wichtig ;)
Nun gibt es so eine Art Antwort auf das Lied, die da „Wir ham Internet“ heisst. Marti Fischer, selbsternannter Online-Entertainer und bekannt aus „Wie geht eigentlich Musik?“, hat das Video auf seinem Kanal veröffentlicht. Kann man auch witzig finden. Oder auch nicht. Mir ist das fast so egal, wie das Böhmermann Lied. Und warum poste ich das dann? Ach was weiss ich, ist doch egal.
Fans in anderen Ländern hätten das wohl irgendwie über eine digitale Anzeige gelöst, aber Korea? No way, die ziehen das einfach so durch. Choreografie auf koreanisch.
Das sieht zwar etwas seltsam aus, aber warum eigentlich nicht: Da hat jemand einen Geist auf YouTube hochgeladen, der über der Straße und hinter Autos herfliegt. Natürlich nur als verkleideter Quadcopter. Trotzdem cool:
Im Iran ist die traditionelle Kopfbedeckung der Hidschāb. Spätestens im Alter von neun Jahren wird das Tragen der Kopfbedeckung für Mädchen zur Pflicht. Masih Alinejad ist eine iranische Journalistin, die im Exil lebt. 2005 deckte sie einen Skandal im iranischen Parlament auf und gilt seitdem als Persona non grata. Bei ihrer Arbeit als Reporterin fiel ihr auf, dass ihre Facebook Timeline durch die Berichterstattung über viele Mordfälle voller trauriger Geschichten war. So beschloß Masih ein wenig mehr über ihr eigenes Leben zu berichten, in dem es viel Freude gibt. So postete sie ein Foto von sich, wie sie ohne Hidschāb auf einer Straße rannte und lachte.
Darunter schrieb sie:
Whenever I run around in a free country and the wind blows through my hair, I am reminded that I come from a country which for 30 years has held my hair as a hostage to the government.
Natürlich fragten User, unter anderem aus dem Iran, warum sie das poste und dass sie in einem westlichen Land ja leicht reden hätte. Die Frauen im Iran hingegen hätten keine Wahl. Also suchte die Journalistin ein Foto von sich aus der Zeit, als sie noch im Iran lebte und auf dem sie die Haare offen trug. Heimlich. Frauen legen die Kopfbedeckung sehr häufig beim Autofahren ab. So auch bei Masih Alinejad. Unter das Foto schrieb sie:
I bet you that most iranian women have tasted the joy of stealthy freedom and they have pictures of.
My Stealthy Freedom
#mystealthyfreedom, also „Meine heimliche Freiheit“ war geboren.
Plötzlich schickten ihr viele Frauen Fotos mit offenen Haaren. Seitdem sammelt die Journalistin auf ihrer Facebookseite „My stealthy freedom“ Fotos von Frauen, die sich ohne Hidschāb zeigen. Zu vielen dieser Fotos wird zusätzlich eine kleiner Text veröffentlicht, den die Person geschrieben hat, die auf dem Foto zu sehen ist.
Zum Beispiel:
Zitat zum Foto:
…Yet, this photo was taken in 2011. During those days, bright colours had been forbidden to us. Even the act of wearing something green had become punishable (since the government was still hunting down the supporters of the Green movement). They had snatched joy and happiness out of our lives. Plucking up your courage to even momentarily take off your headscarf in the street was a big taboo. I named this photo the following: In my dream of freedom…
Oder das hier:
Zitat zum Foto:
The far away heaven being promised everyday is not so far, it is here under my steps each day! Enjoy it today and let that uncertain promised heaven dream fade away…away…away
Dabei geht es nicht darum, Kopfbedeckungen allgemein zu verbieten. Vielmehr geht es um die freie Wahl für Frauen, ob sie den Kopf bedecken wollen oder nicht. Letztendlich würden viele Iranerinnen diese kleinen heimlichen Momente der „Befreiung“ kennen.
Hier ein kleiner Bericht mit weiteren Fotos und Hintergründe zur Aktion:
Inzwischen gibt es auch einen Hashtag für Männer: #ItsMensTurn. Über diesen Hashtag unterstützen Männer ihre Frauen in ihrem Drang nach Freiheit und treten für Gleichberechtigung ein.
Zum Beispiel:
Zitat zum Foto:
human rights don’t have „gender“ i returned the rights of traveling, divorce and inheriting back to my wife. let’s start from ourselves
Ich maße mir über die Gesetzgebung im Iran kein Urteil an, denn dazu kenne ich die iranische Kultur und das Leben vor Ort viel zu wenig.
Befreiung selbst gemacht
Spannend finde ich jedoch die Bewegungen, die sich aus Verboten heraus entwickeln. Wenn auf der Facebookseite bereits über 2.000 Fotos iranischer Frauen ohne Hidschāb gesammelt wurden, zeigt das nur eines: Den Mut dieser Frauen, für ihre Rechte und ihre Freiheit einzutreten. Auch wenn die Gefahr besteht, dass man beim Entdecken durch die Sittenpolizei ne fiese Moralpredigt erhält. Minimum. Oder 50 Peitschenhiebe. Oder Gefängnis. Oder beides.
Warum schreibe ich das alles? Weil mich diese Aktionen die letzten Tage unglaublich emotional berührt haben. In vielen Bildern liegt Freiheit, Mut und so vieles mehr. Die Augen wurden mit der Zeit immer wässriger (Männer weinen ja nicht). Als ich dann Bilder sah, auf denen Männer den Schleier ihrer Frauen in die Luft hielten bekam ich Gänsehaut. Wie schön ist das denn bitte. Bob Marley sang in „Redemption Song“ einst „None but ourselves can free our minds“.
Noch nicht in der Schule und bereits ein so unglaublich großes Zaubertalent. Noch ein wenig Übung und wir werden dieses Mädchen auf den ganz großen Bühnen sehen. Merken Sie sich das Gesicht.
Tanzen war noch nie so mein Ding. Die letzten 3 Wochen habe ich aber einen Tanz winstudiert, damit ich mich heute Abend nicht blamiere. Ich war ja schon gefühlte 15 Jahre in keinem Club mehr. Ab Sekunde 20 siehst du, wie ich heute Abend auf der Tanzfläche abgehen werde. Vorausgesetzt ich komme in den Club rein und der DJ spielt dann genau das Lied.
Ich liebe Blechroller. Also Blechroller mit Schaltung und so. Problem: Mit einem Autoführerschein darf man nur einen 50ccm Roller fahren. Mit ner Fuffi nimmt mich niemand ernst, vor allem nicht der freundliche SUV Fahrer, der mich gar nicht erst sieht, weil ich so knapp über dem Asphalt sitze. Und weil Kind 1 gerne mitfährt, besucht es momentan einen Posaunenkurs. Aus Gründen. Watch it:
…da hab ich jemand hinter dem Panda versteckt. War sicherlich sehr anstrengend, lediglich der grüne Arm will nicht so ganz zum anderen passen. Danke für den Hinweis in den Kommentaren: das ist kein Arm, das ist ein ungünstig platziertes Blatt. Haha, sorry, ich kann nicht mehr. Ich weiss jetzt gar nicht, was ich besser finden soll: Arm oder Blatt?
Die Medien arbeiten sich am Volkswagen Dieselskandal ab. Betrug, VW, Betrug. Und Herr Winterkorn hat das so natürlich nicht kommen sehen. Wie Diesel auch nicht:
Genau richtig. Lasst uns einfach nur auf das Positive fokussieren. Toll, dass dieser Chor mal eben „Schrei nach Liebe“ singt. Gutes Zeichen. Die singen sogar das A-Wort mit. Arschloch. Von der Aktion Arschloch muss ich glaube ich nicht mehr erzählen.
Max, Ronny, Marcel, Willi von Dressed Like Machines und viele viele andere Blogger_innen veröffentlichten das Spiegel TV Video „Hetze auf Facebook – Die Hass-Prediger aus Freital“. (Hinweis: eure eingebundenen Videos sind nicht mehr abspielbar, da das Video auf privat gestellt wurde) Zusammengefasst behandelt die Reportage die rechte Hetze auf Facebook. SpiegelTV hat Verfasser hetzerischer Kommentare ausfindig gemacht, besucht und ein paar Fragen gestellt. So weit, so wichtig.
Der zweite Handlungsstrang: Anonymität
Natürlich existiert dieser rechte Mist auf Facebook. Innerhalb des Videos ist mir aber zum wiederholten Mal in letzter Zeit aufgestossen, wie den Zuschauern ein ganz anderes Thema parallel zur Hauptstory untergejubelt wird:
Die Anonymität im Internet.
So äußert sich Peter Darmstadt, CDU-Vorsitzender in Freital, so:
Das Internet ist momentan, Facebook ist momentan ein Problem das zu Eskalationen führt, die hinterher nicht mehr beherrschbar sind, weil der Verbalradikalismus, der hier anonym an den Tag gelegt werden kann zu riesigen Problemen führt. – Peter Darmstadt 2015, CDU-Vorsitzender Freital –
Spiegel TV führt die Reportage fort:
Beispiele dafür finden sich genug.
Im Anschluß werden drei hasserfüllte, verachtende und gewaltverherrlichende Facebook Kommentare gezeigt. Alle Kommentare wurden von eindeutig identifizierbaren Namen gepostet. Also Klarnamen. Der Name in folgendem Bild ist geschwärzt, im Video jedoch deutlich lesbar:
Nett finde ich auch die im Screenshot zusätzlich zu Facebook gezeigten Twitter, Google+ und LinkedIn Icons. Irgendwas mit Social Media. Vielleicht kleinlich, aber auch das suggeriert, dass der rechte Hass auf allen Kanälen gleichermaßen vorhanden ist. Oder bedeuten die Icons, dass ich die Facebook Hass-Kommentare auf den entsprechenden Kanälen teilen kann? Wer weiss das schon so genau, wahrscheinlich sah es grafisch einfach nur gut aus.
Anonymität ≠ Pseudonym
Der nette Herr der CDU verwechselt auch die Nutzung von Facebook unter Pseudonym mit Anonymität. Bei einer anonymen Nutzung wird nämlich mit technischen Mitteln ausgeschlossen, dass die Identität des Nutzers bekannt wird. Das würde bedeuten, dass selbst Facebook den Menschen hinter dem Profil nicht ausfindig machen könnte. Das wird, wenn überhaupt, nur eine absolute Minderheit betreffen. Wenn, dann reden wir hier von der Nutzung unter einem Pseudonym. Dabei kann der Betreiber, in diesem Fall also Facebook, sehr wohl die Identität des Users herausfinden.
Doch zurück zur Reportage: Wie viele Kommentare hat SpiegelTV für die Reportage wohl recherchiert? Mich würde tatsächlich eine Analyse interessieren, wie viele der rechten Kommentare von Usern stammen, die mit einem Pseudonym angemeldet sind. Im Vergleich dazu würde mich dann natürlich die Zahl von Menschen interessieren, die solche solche verachtenden, rassistischen Kommentare mit ihrem Klarnamen abgeben.
Nun gut, bis Weihnachten ist es noch eine ganze Zeit hin. Vielleicht möchtest du ja dieses Jahr einen ganz besonderen Weihnachtsbaum. Dass man auf die Höhe des Baums achtet ist klar. Und natürlich kennt man den Typ Menschen, der sich jeden einzelnen Baum auspacken lässt, um ihn im Anschluss zu überprüfen. Steht ein Ast ab? Sind überall gleich starke Äste?
Der Weihnachtsbaum-Ninja schafft Abhilfe. Jeder Baum wird gleich behandelt und zack, zach, zack ist der Baum fertig. Baum kaufen ohne Warteschlange.
Momentan scheint Deutschland voller Dietmars zu sein. Die Dietmars stellen keine große Gefahr dar. Die Gefahr sind vielmehr diejenigen, die den Dietmars ihr hohles Gedankengut einimpfen. Manchmal hilft mir so ein Video einfach, diese Menschen besser zu verstehen, oder besser gesagt nicht alle über einen Kamm zu scheren.
Außerdem finde ich es äußerst fragwürdig die Dietmars der Welt digital vorzuführen, wie verblendet und vermeintlich dumm sie doch sind. Und noch steht die Frage im Raum, wer die Mehrheit einer Gruppierung bildet, die auf den Straßen mit ihrer Stimme gegen Flüchtlinge anschreit: Dietmars oder Nicht-Dietmars?
Manchmal hilft es die Perspektive zu wechseln. Und oft denke ich, dass es auch das Ungreifbare, das Unfassbare ist, das manche Menschen in diesem Land zu radikalen Menschenfeinden macht. Vielleicht hilft dieses Video, das nebenbei bemerkt 1,5 Jahre alt ist, ein paar Gedanken zu sortieren. Ich befürchte leider, dass es nichts verändert. Leider. Und ja, es ist ein werbliches Video. Die Realität sieht mit Sicherheit noch um einiges dramatischer und lebensbedrohender aus, als in dem Video.
Politiker treffen auf Twitter manchmal seltsame Aussagen. Manche Politiker löschen ihre Tweets kurz nachdem diese veröffentlicht wurden. Sei es, dass das Denken kurz nach dem Klick auf „Senden“ eingesetzt hat oder man sich spontan eine neue Meinung gebildet hat.
This weekend, Open State Foundation was informed by Twitter that it suspended API access to Diplotwoops and all remaining Politwoops sites in 30 countries. After Twitter suspended API access for the US version of Politwoops for displaying deleted tweets of US lawmakers on May 15, Open State Foundation was still running Politwoops in 30 countries, including the European parliament. Politwoops automatically monitored politicians’ profiles for deleted tweets and made them visible. In 2014 Open State Foundation launched Diplotwoops, screening deleted messages by diplomats and embassies around the world. These sites have been extensively used and cited by journalists around the world.
Begründung: Tweets, die gelöscht wurden, sind gelöscht. Egal ob von Politikern oder nicht in der Öffentlichkeit stehenden Personen. Der Schritt wundert mich nicht, nachdem bereits im Mai der API-Zugang bereits im Mai in Amerika gesperrt wurde.
Glück im Unglück
Auf politwoops.de findet man auch gelöschte Tweets deutscher Politiker. Wobei uns das in Deutschland ja eher weniger betrifft. Bei uns löschen Politiker ihre Tweets eher selten. Erika Steinbach ist da ein ganz gutesBeispiel.
Anthony steht betrunken im Publikum eines Foo Fighters Konzerts. So weit, so gewöhnlich für ein Konzert. Dann fängt Anthony an zu weinen. Anscheinend. Also ich sehe das jetzt nicht, aber eigentlich auch egal, woher die wässrigen Augen kommen. Dave Grohl holt Anthony auf die Bühne. Also merke: beim nächsten Foo Fighters Konzert einfach viel trinken und sich das Bier aus den Augen wischen. Oder die Tränen.
Und weil es so gut passt, hier die kurze Einlage des Comedian und Musikers Rob Paravonian: der Pachelbel Rant. Es geht um die immer wieder gleichen Akkordabläufe bei bekannten Songs. Ab Minute 2:15 geht es so langsam los.
Der Max hatte vor kurzem das Video, in dem erklärt wird, wie man ein Smartphone als Holoprojektor nutzen kann. Dauert angeblich nicht lange. Habe das noch nicht nachgebaut oder ausprobiert, laut Max ist es aber doch nicht so einfach.
Na ja, dann baue ich das Smartphone eben zu einem Mikroskop um. Sieht etwas schwieriger aus, als es hoffentlich ist. Mikroskop finden die Kinder sicherlich auch spannend. Angeblich soll der Umbau nicht mehr als 10 Dollar kosten. Das werde ich demnächst mal angehen.
Die Schufa versuchte bereits vor 3 Jahren in den „Score“ für die Kreditwürdigkeit einer Person auch deren Freundschaften in sozialen Netzwerken wie Facebook hinzuzuziehen. Und weil in Deutschland alle immer sofort aufschreien, was in diesem Fall mehr als gerechtfertigt war, beendete die Schufa den Ansatz.
In a fourth embodiment of the invention, the service provider is a lender. When an individual applies for a loan, the lender examines the credit ratings of members of the individual’s social network who are connected to the individual through authorized nodes. If the average credit rating of these members is at least a minimum credit score, the lender continues to process the loan application. Otherwise, the loan application is rejected.
Das bedeutet: Wenn du einen Kredit beantragst, prüft der Kreditgeber die Kreditwürdigkeit der Mitglieder des sozialen Netzwerks, die mit dir verbunden sind. Auf deutsch: Die Bank prüft, wie kreditwürdig deine Freunde sind. Wenn sie das nicht sind, dann bekommst du keinen Kredit. Gemeinsam mit der Schufa das perfekte Geldvergabe-System. Nicht. Brave New World.
An alle Pseudonymnichtversteher:
Vielleicht wird nun klarer, dass man Pseudonyme auch als Schutz der eigenen Person/Daten einsetzt. Stell dir vor du bist unter einem Pseudonym bei Facebook angemeldet und deine Freunde verwenden ebenfalls Pseudonyme. Falls du nicht gerade Fotos aus deinem letzten Urlaub postest, könnte das deinen Schutz erhöhen. Es geht bei Pseudonymen eben nicht darum, unter falschem Namen Unfug im Netz zu treiben und irgendwo doofe Kommentare zu hinterlassen. Das machen die Menschen inzwischen viel lieber unter Klarnamen ;)
Sicherlich hat jeder von uns schon einmal ein Gesicht in einem Gegenstand entdeckt. Oder in einer Wolke? Wie auch immer, das nennt sich Pareidolie:
Pareidolie (altgr. παρα para ‚daneben‘, ‚vorbei‘ und εἴδωλον eidolon ‚Form‘, ‚Erscheinung‘) bezeichnet das Phänomen, in Dingen und Mustern vermeintliche Gesichter und vertraute Wesen oder Gegenstände zu erkennen.
Nie waren Fehldeutungen des Gehirns sinnvoller, denn gegen Gesichter hat wohl niemand etwas. Das Gehirn vervollständigt zuvor unvollständige diffuse Wahrnehmungsbilder und greift dabei auf altbekannte Muster und Formen zurück. Interessant auch:
Dass besonders oft menschliche Gesichter wahrgenommen werden, gründet wahrscheinlich auf einer Art „natürlicher Alarmfunktion“, die sicherstellen soll, dass der Mensch im Alltag auch sich versteckende Personen und Gesichter ausfindig machen und (wieder)erkennen kann.
Lexus hat ein Hoverboard entwickelt. Real. Für unter die Füße. Hier gibt es die ganze Geschichte dazu. Problem dabei nach wie vor: die Technologie ist verdammt nochmal nicht nachhaltig. In keinster Weise. Insofern hat Lexus jetzt auch das Hoverboard nicht neu erfunden oder gedacht. Das Teil benötigt flüssigen Stickstoff. Literweise.
Based on an insulated core, the SLIDE utilizes high temperature superconducting blocks in cryostats – liquid nitrogen reservoirs that cool the superconductors to -197°C. The team places the board over permanent magnets to make it hover by cooling it to its operating temperature as the track’s magnetic flux lines are ‚pinned‘ into place.
Na klar ist das wieder ein netter Marketing-Gag von Lexus. Aber hey, ich möchte irgendwann noch ein Hoverboard. Und zwar ein nachhaltiges ;) Dass Lexus natürlich für das Hoverboard angeblich noch einen eigenen Park entwickelt hat, versteht sich von selbst. Und da wird in den nächsten Jahren exakt 1 Hoverboard fahren. Egal levitra prix.
Sommer, Sonne pur und jetzt das: Kermit der Frosch und Miss Piggy haben sich nach 40 Jahren getrennt. Die Meldung für alle Sommerloch-Fans. Und jetzt: Ab ins Freibad und die Sonne genießen.
Was habe ich früher Yoyos geliebt. Weiss nicht, ob sich noch jemand an die orangenen und blauen Fanta Yoyos erinnert? Falls da jemand noch einen zu Hause rumliegen hat und nicht mehr braucht. Immer gerne ;) Das war eine Zeit, in der wir stundenlang irgendwelche Tricks geübt haben. In diesem Video verbindet sich sehr sehr vieles, was ich irgendwie schön finde. Slowmotion, Streetart, verlassene Gelände, und nicht zuletzt: Yoyos. Gespielt von Paul und JT. Schön.
Falls jemand denkt ich erzähle was vom Pferd. So könnte das aussehen, wenn ich in 30 Jahren das alte Fanta Yoyo schwinge. Vorausgesetzt ich fange heute mit dem Üben an. Das ist doch mal eine positive Perspektive.
Diese Ereignisse zeigen, dass der Verfassungsschutz gefordert ist! Stetig werden Grenzen ausgelotet, nur um insgeheim die Abscheu gegen das Grundgesetz auszuleben. Das hat halt eine lange und ehrwürdige Tradition!
merkeln –> Nichtstun, keine Entscheidungen treffen, keine Äußerungen von sich geben, Bezug auf Angela Merkel.
Earthporn –> schöne Landschaft
INOKLA –> Abkürzung von „inoffizieller Klassensprecher“
rumoxidieren –> chillen
Beim Max lag ich lachend auf dem Boden, denn „Cheffe gefiel die schöne rosa Farbe nicht„. Einfach ein wunderbarer Kommentar in einer CSS Datei beim Generalbundesanwalt.
Vor 20 Jahren gab es etwa noch 5.000 Kinder mit ADHS, jetzt sind es angeblich über 600.000. Jährlich schlucken sie 1,75 Tonnen Tabletten dagegen. Tabletten mit schwersten Nebenwirkungen, wie etwa jener, dass sie nicht so wachsen wie andere, Herzrhythmusstörungen oder Depressionen bekommen.
Das ist nichts Neues. Etwas Neuer könnte für manche jedoch sein, dass es spezielle Krankheitserfinder gibt, die einer ganzen Industrie grandiose Umsätze bescheren:
(…) Außerdem gibt es immer mehr neue Krankheiten. So haben Kinder, die öfter mal wütend sind, neuerdings angeblich eine sogenannte „Launenderegulationsstörung“ und auch dagegen gibt es schon die passenden Medikamente. Das hat Methode.
Für all diese Diagnosen gibt es ein amerikanisches Handbuch für Psychiater – an dem orientieren sich auch deutsche Ärzte. Jetzt ist aber rausgekommen: Die meisten Ärzte, die an diesem Handbuch schreiben, kriegen Geld von der Pharmaindustrie. (…)
Gestern habe ich nun schließlich alle RSS-Abos gekündigt, nur eine handvoll habe ich behalten. Das hat seine Gründe in zwei kausalverschränkten Dingen: 1.) Ich werde 3 Monate Blogpause machen und ein bisschen verreisen und 2.) Clickbait.
Die Clickbaiting Debatte läuft bereits geraume Zeit, und alle machen mit: Heftig und Co als Vorbild. Buzzfeed als Vorbild für kreative Agenturen, die wiederum Unternehmen digital beraten. Verlagshäuser, die sich mit ihren Inhalten an den Heftigs und Buzzfeeds der Welt orientieren. Wie tief kann Tiefgang fallen? Sehr hoch. Und weil René richtige Worte findet, noch das:
Interessante, neue und unbekannte Inhalte werden durch Gravitationseffekte in Social Media-Kanälen verdrängt und ersetzt durch:
1.) Neu verpackte, alte und oft „dumbed down“ Inhalte: Buzzfeed-Listen oder neu hochgeladene YT-Videos auf Facebook, oft ohne oder nur mit versteckter Verlinkung, im Prinzip eine nicht-vernetzte Ausbeutung vorhandener Archive, die wir in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben.
In meiner Filterbubble existierte damals ein linkes, kritisches Netz. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, in dem mir „Junge Union Wähler“ über den Monitor gehuscht wären. Die gab es damals nicht in „meinem“ Internet nicht. Jetzt habe ich die aber da. Was heute jeder als Filterbubble bezeichnet war früher das Internet. Es gab 1 Bubble. Zumindest fühlte es sich für mich so an. Jetzt schwappen häufiger Stories oder Menschen in mein digitales Leben, die ich da gar nicht haben möchte. Forciert durch die Unmenge sozialer Netzwerke da draussen. Früher gab es Twitter (was davor in Foren usw. war lasse ich jetzt mal aussen vor). Inzwischen sind Menschen bei durchschnittlich 5,54 Sozialen Netzwerken angemeldet.
Früher war da mein vermeintlich linkes, empathisches Wohlfühlnetz
Diesen Tweet verfasste ich ohne jegliche Häme, ist Twitter doch tatsächlich der Kanal, mit dem nicht wenige Menschen meiner Umgebung irgendwie ein Problem haben. Die häufigste Aussage dabei ist: „Ich weiss nicht, für was Twitter da ist. Was ich damit machen kann.“ In meinem Umfeld wird Facebook, Instagram, Whatsapp, Snapchat etc. genutzt. Twitter höre ich da selten. Dabei schätze ich das schnelle, einfache Vorgehen. Tweeten, Faven, Retweeten. Und natürlich die Schnelligkeit Twitters in Bezug auf Nachrichten.
Doch auch an Twitter geht die Veränderung nicht spurlos vorbei.
Wert ist, wer Follower hat. Wert hat, wer Follower ist.
Natürlich befinden wir uns immer wieder in Phasen der Veränderung, Phasen der Neufindung. René mistet seinen Feedreader aus und überdenkt seine Bloginhalte, während sich andere mit weniger zufrieden geben (Anm.: der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug):
Letztendlich liegt es nicht an den Menschen da draußen, sondern an einem selbst, wie man die eigenen Lebensstreams geregelt bekommt. Das ist ähnlich wie bei Freundschaften. Manchmal ist man Menschen näher, manchmal nicht. Trotz allem bleiben alle Freunde. Was aber, wenn Menschen sich verändern, so dass man selbst nicht mehr damit klar kommt? Nicht nur, dass immer mehr Webseiten dem gleichen Muster folgen. Auch Menschen, mit denen ich auf Twitter bereits längere Zeit verbunden bin, posten immer mehr irrelevanten Kram. Natürlich nur für mich irrelevant. Vor Monaten nahm ich mir vor, meine Twitter Timeline mal genauer zu beobachten. Aus der Beobachtung heraus werde ich in den nächsten Tagen einigen Menschen entfolgen. Um im Bild einer Liste zu bleiben, hier die zu löschenden und zu erhaltenden Kontakte:
Menschen auf Twitter, die so einen ganz bestimmten Humor transporieren. Bleiben.
Menschen, die relevanten Content erzeugen. (sehr wenige) Bleiben.
Menschen, mit denen ich persönlich Kontakt habe (sehr wenige, ähm, zwei. Eine davon ist die geliebte Frau, die gemerkt hat, dass ich auf eine Twitter-Direktnachricht schneller reagiere, als auf eine SMS ;) Bleiben. Natürlich.
Die Blogvermarkter. Menschen, die ständig irgendwelche Dinge in Bezug auf Vermarktung posten, ohne darauf zu achten, wie grausam der Inhalt ist, den sie inzwischen innerhalb ihrer Blogs veröffentlichen. Die ungefähr jede Kooperation mit einem Unternehmen eingehen, die möglich ist. Ne. Mag ich nicht. Gelöscht.
Menschen, die nur reißerische Überschriften posten. Mag ich nicht. Gelöscht.
Menschen, die sich im Laufe der Jahre verändert haben und deren Fokus meinem genau gegenüber steht. Mag ich nicht. Gelöscht.
…
Die Liste könnte unendlich verlängert werden. Das lasse ich aber. Denn niemand soll hier gelangweilt werden. Ich weiss, ihr sucht nach den neuen Erkenntnissen dieses Artikels. Das ist ganz einfach: Es gibt keine. Was für einige heute aktuell ist, ist für andere kein bisschen relevant in ihrem Leben. Trotzdem eint uns alle die regelmäßige Überprüfung unseres Selbst in Bezug auf unser digitales Verhalten.
Ich verlinke viel zu selten andere Beiträge. Sorry. Hier mal ein Beispiel, was ich verlinkenswert finde. Chris zu den Netzfrauen:
Zeitgeist? Ich las mal deren Statements zu Impfen ist doof und Germanische Neue Medizin ist viel besser. Danach weißte bescheid. Ich zumindest. Das diese Spacko-Klitsche dann ab und zu zusammen mit dem Transhumanismus genannt wird, macht die Sache nicht besser. Da sind Eso-Spaten, keine Humanisten!
Was ich mag ist vor allem die Monsanto WWF Ansicht von Chris. Es ist eben nicht der blinde Glaube an eine Doku:
…worum es im Text zur andere Schlagzeile geht: Um ’ne Anti-WWF/Monsanto-Doku. Die ich sah. Mit ganz langen Zähnen. Weil ich weder dem WDR – noch dem WWF – traue. In jedem Fall steigen die Netzfrauen also voll auf die Anti-Welle ein; sonst würde Sie ja die Doku nicht bloggen…
P.S. Ich sollte mal an einem Automatismus arbeiten, der meine Feedreader-Favoriten als Links in einen Artikel packt der hier im Blog veröffentlicht wird. Kennt da jemand eine Lösung?
Noch ein paar Fotos vom familiären Spaziergang am Wochenende. Auffällig: Der riesige Abstand zwischen den Buchstaben „F“ und „A“ bei „Einfahrt“ und „L“ und „T“ bei „Freihalten“. Das Wort Tag lasse ich dabei jetzt so stehen. Ein typografisches Meisterwerk.
Vor nicht langer Zeit hatte ich hier diesen Pilz und Papagei gezeigt. Am Wochenende lief ich am Schlossplatz entlang und direkt neben dem Museum an den Treppen fand ich das:
Unter #merkelstreichelt wird Angela Merkel heftig angegangen. Kälte wirft man ihr vor. Im Zuge der „Kommt lasst uns mal wieder mit den Bürgern reden“ Kampagne unterhielt sich Frau Merkel knapp 90 Minuten mit Schüler_innen in Rostock. Während des Gesprächs meldet sich Reem zu Wort. Ein Mädchen, das mit ihrer Familie seit 4 Jahren in Deutschland lebt, zur Schule geht und komplett integriert scheint. Nun kann es sein, dass Reem und ihre Familie abgeschoben wird. Sie ist verzweifelt. Sie sieht keinen Ausweg. Weint. Merkel kommt und streichelt sie. #merkelstreichelt eben.
Das oben zu sehende NDR Video, das kursiert, zeigt einen Ausschnitt einer knapp 12-minütigen Unterhaltung zur Flüchtlingspolitik. Hier der ganze Teil zur Flüchtlingspolitik.
Ich will mich auch gar nicht an der Szene des Videos abarbeiten. Das haben die meisten Menschen Blogsum michherum haben bereits länger oder kürzer darüber geschrieben. Viel interessanter finde ich, wie Merkel ihre seit Jahren gescheiterte Flüchtlingspolitik vertuscht verteidigt und kommunikativ als Meisterleistung noch eins draufsetzt:
Und wenn wir jetzt sagen: „Ihr könnt alle kommen, und ihr könnt alle aus Afrika kommen, und ihr könnt alle kommen.“ Das, das können wir auch nicht schaffen. Und da sind wir jetzt in diesem Zwiespalt. Und die einzige Antwort, die wir sagen ist: bloß nicht so lange, dass es so lange dauert, bis die Sachen entschieden sind. Aber es werden manche auch wieder zurückgehen müssen.
So macht das ein Kommunikationsprofi. Eigene Fehlpolitik wegschieben und auf den eigenen Tatendrang hinweisen. Gepaart mit der einzigen, richtigen Lösung. Alternativen? Bloß nicht. Umdenken? Nein. Aber auch das ist immer noch nicht überraschend.
Was passiert auf Twitter
Ich schaue auf Twitter, was die Menschen unter #merkelstreichelt schreiben. Erst da fehlen mir ob der Verblendung vieler Menschen die Worte. Meine Reaktion:
Es gibt noch viel in der Asylpolitik zu tun! Das liegt nicht nur an Merkel,das ist schon Jahrzehntelang versäumt worden!#merkelstreichelt
Wie lange regiert Merkel nun? Seit 22. November 2005. Fast 10 Jahre. Eine Dekade. Die dritte Amtsperiode, in der etwas hätte bewegt werden können. Wie viele Jahrzehnte wurden denn Fehler in der Flüchtlingspolitik gemacht? Und in wie vielen Jahren kann man vorausgegangene Fehlentscheidungen korrigieren? 10 Jahre sind mehr als genug.
Nehmt das Mädchen doch bei euch auf, statt hier über #MerkelStreichelt zu motzen. Freiwillige? Nicht? War klar. Heuchler.
Diese Tweets sind ganz wunderbare Beispiele für fehlgeleitetes Denken. Die Forderung Flüchtlinge in „eigenen“ Wohnungen aufzunehmen geht vollkommen am Kern der Diskussion vorbei. Warum schreiben Menschen einen derartigen Unfug? Haben sie die Befürchtung, dass Deutschland tatsächlich zu klein ist? Oh, da hat Frau Merkel wirklich ganze Arbeit geleistet.
Was haben wir nun gelernt?
Natürlich hat die #merkelstreichelt Debatte doch zu etwas geführt: Nun wissen bereits junge, weltoffene Menschen, dass „Fremdes“ irgendwie schnell weg muss. Darüber sollte man sich aufregen. Das Streicheln und die Empathie waren im Rahmen der menschlichen Möglichkeiten Merkels hingegen fast schon revolutionär.
Das Stuttgarter Referat für Wirtschaft, Finanzen und Beteiligungen versucht sich momentan an einer Charmeoffensive. Unter dem Motto „Arbeiten und Drogen tut gut“ liegt der Fokus auf den gewohnten Themen: Wie beschäftigen, stabilisieren und fördern wir die Arbeiter in Stuttgart? Dabei sind laut Referat Alkohol und Nikotin die Drogen Nummer eins.
Danke Ronny für das Fundstück. Ich muss mir das hier ins Blog kleben: Unsere heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nach der Abiturfeier nachts um 4 Uhr betrunken aus einem Boot gekippt. Verdammt. Das macht sie so menschlich. So nahbar. Unter Berücksichtigung des LeFloid #netzfragtmerkel Hypes eine ganz nette Abwechslung. Frau Merkel vor 21 Jahren. Betrunken und Döner essend. Eine, die von sich selbst sagt:
Ich war das Mädchen, das Erdnüsse ißt und nicht tanzt.
CAMPINO: Waren Sie überhaupt irgendwann einmal jung?
MERKEL: Bei mir war das irgendwie anders. Ich habe viele meiner Freunde beneidet. Die konnten Musik hören und dabei ihre Schularbeiten machen. Ich habe das nie geschafft, und doch erschien mir das als erstrebenswert, weil die meisten jungen Leute das können. Auf Feten war ich unheimlich traurig, daß ich mich nicht in die Musik reinsteigern konnte. Ich war immer das Mädchen, das Erdnüsse ißt und nicht tanzt.
(…)
CAMPINO: Waren Sie mal richtig betrunken? Ich meine: Hat es mal einen Zeitpunkt gegeben, an dem Sie jung waren und richtig betrunken?
MERKEL: Ja.
CAMPINO: Können Sie uns das mal erklären?
MERKEL: Was heißt erklären? Waren Sie noch nie betrunken?
CAMPINO: Ich würde sagen: Die Frage ist dumm. Ich gebe sie an Sie zurück.
MERKEL: Ich bin mal aus einem Boot gekippt. Das war nachts, vier Uhr früh, nach der Abiturfeier. Ich war damals achtzehn. Ich hatte zuviel von dem Kirsch-Whisky getrunken, und dann hatte ich plötzlich einen Aussetzen. Für einen Moment hatte ich vergessen, daß ich ins Wasser falle, wenn der neben mir aufsteht.
Viele Unternehmen haben für Service auf Facebook gar keine Zeit. Insofern war der Fake Account „Customer Service“ für alle Beteiligten, wie sagt man so schön, eine Win Win Situation. Der Account ist jetzt weg, die Screenshots aber bleiben:
Habt ihr in der Schule Spickzettel verwendet? Ich war ja so naiv und dachte ein Zettel im Schulmäppchen sei das ultimative Versteck. Erwischt. 6. Schuldig fühlte ich mich bereits vor der 6. Heutzutage sind die Schüler intelligenter. Bob Blume zum Beispiel ließ einen Spickzettel-Test schreiben:
In einer Vertretungsstunde in der Klasse führte ich ein Gespräch darüber, ob es (wie von einigen Zeitungen als Teufel an die Wand gemalt) stimme, dass immer mehr mit dem Handy und Smartwatches getrickst würde. Nachdem mir die Schüler_Innen berichtet hatten, dass dies nicht der Fall war, kam der Gedanke an einen (nicht gewerteten) Test, bei dem jeder spicken könne. Die Schüler_Innen, die es schaffen würden, den Spickzettel zu nutzen, würden ein Eis bekommen (natürlich bekommen alle eins, ich bin ja nicht so).
Das hier ist ein Teil der Spickzettel, die Bob Blume nicht entdeckte und die ich mit freundlicher Genehmigung zeigen darf. Ich finde so einen Test genial. Als Schüler hätte ich mich allerdings gefragt, warum ich dem Lehrer nach dem Test meinen Spickzettel zeigen soll. Vor allem wenn ich nicht entdeckt wurde ;)
P.S. Latein war mein Lieblingsfach. Da machte ich mir am Ende nicht mal mehr die Mühe, einen Spickzettel zu schreiben. Ich setzte mich hinter die Klassenbeste, die meist 15 Minuten vor Ende des Tests fertig war. Dann hob sie, nicht ganz freiwillig ihr Blatt und ich schrieb alles fein säuberlich ab. Was war ich froh, als Latein nach der 11. Klasse endlich vorbei war. Und Chemie. Und Physik.
Das bedeutet: Jeder darf in Deutschland Fotos von und vor Sehenswürdigkeiten, Kunstwerken im öffentlichen Raum, etc. machen, solange es von einer öffentlichen Straße aus passiert. In Frankreich ist zum Beispiel das erlaubt:
Aber nicht nachts.
Auch wenn die Panoramafreiheit nicht auf EU Ebene ausgeweitet wurde und in einigen europäischen Ländern immer noch nicht gilt, so ist das doch als kleiner Teilerfolg zu sehen. Danke.
Ich habe einige negative Postings verfasst. Mittlerweile habe ich persönlich mit Flüchtlingen gesprochen. Was ich nicht wusste war, dass deshalb auch so viele Männer aus dem Nahen Osten flüchtendie Tatsache ist, dass sie sonst für den IS kämpfen müssen.Entweder getötet werden oder mitkämpfen. Deshalb will oftmals die Familie, dass die Männer abhauen, damit diese nicht getötet werden oder zu Mördern gemacht werden. Muss meine Meinung komplett ändern. Tut mir leid, dass ich negativ gepostet habe, aber was man nicht wirklich kennt, dass macht einen oft Angst! Es ist gut, dass es Menschen gibt, die zuerst mit Menschen sprechen und nicht vorher Vorurteile haben. Leider bin ich nicht vorurteilsfrei gewesen! Aber es ist gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die nicht so sind. Alles Gute!
In den Kommentaren darunter ist zu sehen, dass Peter Ruth angeblich von einem Fake Account gepostet und diesen gelöscht hat.
Den Account habe ich gestern stillgelegt und am Abend bin ich wieder eingestiegen um das zu schreiben. Ist ein Fake Account! Werde ihn aber komplett löschen! Das was ich geschrieben habe stimmt! Ist aber jetzt egal!
Ehrlich gesagt ist mir das sogar sehr sehr egal, ob das alles Fake ist, ob jemand tatsächlich seine Meinung geändert hat oder nicht. Vielleicht alles nur eine große Show, die aber durch das Teilen und digitale Herumreichen eventuell einige Menschen erreichen könnte, die beim Thema Flüchtlinge noch keine detaillierte Meinung haben und populistische Phrasen nachdreschen.
Alles besser als Freital
Zugegeben reißerisch formuliert und dennoch: Was einige Freitaler und viele Zugereiste in dem kleinen Städtchen von sich geben ist an Plattheit und Dumpfsinn kaum zu überbieten. Am 6. Juli fand in Freital eine Bürgerversammlung zum Thema Asyl statt. Einige TV Sender waren vor Ort, zum Beispiel das ZDF, das hier auf Twitter berichtete:
Hallo und Guten Abend live aus dem Kulturhaus Freital! 19.47: Der Saal füllt sich sehr gut! Nur haben wir ein komisches Gefühl bei unserer Platzwahl. 20.04: Es geht los, wir hoffen mal das alles ruhig bleibt und der Abend klare Antworten der Stadt bringt. 20.06: Kretschmar-Schöpping beginnz die Versammling in Hoffnung auf eine Verbesserung des Stadtansehens. Lassen wir das mal im Raum stehen.
Vor dem Gebäude stehen noch Leute, dir Menge ist deswegen recht aufgebracht. 20.09: Heimleiter Drescher, sowie die Stadträte sind anwesend, Hr. Ulbig hat es damt Sekretär auch hier her geschafft. 20.10: Hr. Ulbricht von der Landeszentrale für politische Bildung kann kaun ausreden, denn sofort kommen Zwischenrufe der „besorgten Bürger“. 20.14: Die angesprochenen Kommentare sind nicht von hoher Intelligenz und es ist Fremdschämen angesagt. 20.16: Die ersten Buhrufe auf den Zwischenruf „kein Mensch ist illegal“! Yeah!
So nebenbei…alle buhen Ulbig aus…sollten sich mal fragen wer ihm gewählt hat. 20:24: So richtig sicher fühlen wir uns hier nicht, gewaltpotenzial vorhanden.
Achja, und das Ausreden lassen üben wir auch nochmal. 20.27: Die ersten Fragen. Wie…intellektuell begrenzt. 20:34: Als „Wixxer“ beschimpft und bepöbelt, verlief die erste Frage der Pro-Asyl Leute. 20.45: Seyfried spricht und es kommt eine Spekulation raus, welch Wunder. 20.48: Erste Antwort: Betreuungsschlüssel. Auf einen Sozialarbeiter kommen 130 Geflüchtete Menschen. 20.51: Ulbig bringt nur Altbekanntes. Er betont die humanitäre Aufgabe. Höflichkeit im Publikum ist noch ausbaufähig. 20.55: Polizei bedankt sich bei allen, dass es bei den Demos friedlich geblieben ist. 21.00: Timba Bar meldet sich zu Wort. Wir sind gespannt. 21.05: Hr. Drescher spricht positiv über die Flüchtlinge. Er sagt klipp und klar das auch sie Menschen sind. Sehr guter Beitrag Hr. Drescher. Wirklich gut gesprochen. 21.09: Ausgebuht und beschimpft, gelebte Demokratie der „besorgten Bürger“. 21.16: Mal wieder, nicht Ausreden lassen. Den Mund verbieten. Gewaltpotential vorhanden. Das ist keine Meinungsfreiheit.
Aber wir haben es klar und deutlich gemacht: es gibt kein ruhiges Hinterland! Kein Platz für Asylfeinde! 21.20: Security zeigt, wo sie steht. Pro Asyl Beitrag wird abgewirkt. 21.22: von unseren Nachbarn kommen verstärkte Gewaltdrohungen. 21.29: und der nächste pro Asyl Beitrag wird Ausgebuht und abgewirkt. 21.35: Der erste Bürgermeister ergreift das Wort, er möchte die Gräben überwinden, er hält an seinem Traum von einem schönen großen runden Tisch fest. Und ist jetzt völlig enttäuscht. 21.45: Herr Seyfried befindet sich wohl noch im Wahlkampf. Einer von den offiziellen weist ihn darauf hin. Geht doch. 21.48: ein großes buhen, als ein weiteres Heim angekündigt wird. Aber sind ja alles keine Rassisten hier, und Kanake ist auch als Kosewort gemeint. 21.51: Stadtrat Wolfram erklärt, dass eine eigene Gesellschaft gegründet wird, um das Geschäft mir Asyl zu verhindern. Aber auch hier ist Frage, wie kommt Freital aus den negativen Schlagzeilen. Keine Sorge vor Rassismus, nein, die negativen Schlagzeilen sind gefährlich. 22.00: zum Abschluss gab es eine gemeinsame Erklärung der Fraktionen. Nicht viel Neues. 22.35: Eine letzten Meldung von uns: Aufrufe zur Gewalt, gegen uns und gegen die Flüchtlinge. Auch das Heim soll brennen, so einige Kommentare der „besorgten Bürger“.
Das Symbol Freital
Aufgepasst: Nichts fällt einfacher, als alle Fremdenfeindlichkeit, alles rechte Gedankengut in ein kleines Städtchen zu verfrachten. Doch Freital ist nur ein Symbol. Freital ist überall und das Schlimmste: Freital findet auf vielen gedanklichen Ebenen statt. Was wir in Freital symbolisch sehen ist nur das Offensichtliche. Das Laute. Das Leise ist immer noch in sehr vielen Köpfen um uns herum. Und leider ist das eben nicht immer so offensichtlich.
Das sage nicht ich, sondern Mister Bizeps am Ende seines Videos. Und irgendwie glaubt man ihm. Pumpen, dabei Musik machen und gleichzeitig aufnehmen: Wer soll sich da noch auf die Stimme konzentrieren?
Wer ist die deutsche Synchronstimme von Rainald Becker? Das Video hat definitiv das Potential zum ist definitiv ein Klassiker. Selten zuvor ist es einer Synchronstimme eines ARD Chefredakteurs gelungen, eine Übersetzung derart skurril und absurd zum Besten zu geben. Ich klicke zum zehnten Mal und die Lippenbewegungen, alles passt. Das sieht verdammt echt aus. Mist, das ist verdammt noch mal ernst gemeint. Fassungslos. Video von 2010? Cut. 2015. Die Lage ist zur Vorratsdatenspeicherung ist nicht viel besser spitzt sich immer weiter zu.
Und jetzt: Alle hinterm Ofen verstecken. Zu wenige Öfen für zu viele Menschen. Jetzt sind wir dran. Alle. Verdachtslos. Grundlos. Nach 5 Jahren an Aktualität gewinnen: Das kann nur die deutsche Synchronstimme Rainald Beckers.
Irgendjemand meinte, Periscope werde das nächste große Ding. So eine Livestreaming App, die von Twitter aufgekauft wurde. Kurz die App installiert, einen Stream auf einer Weltkarte ausgewählt und festgestellt: Periscope hat das nächste große Ding.
…Habe auf dem Heimweg diesen Blitzer der Stadtpolizei Wiesbaden fotografiert. Darauf wurde ich von zwei StadtpolizistInnen festgehalten und aufgefordert, meine Fotos zu löschen. Begründung (Achtung, kein Scherz!): Das Gerät habe Persönlichkeitsrechte (!) und ich dürfe mir das weder ansehen noch ablichten. Und überhaupt: Wenn sie mir sagen, ich müsse die Fotos löschen, hätte ich dem ja wohl auch zu folgen…
Früher war ein bekannter Witz in Wiesbadens Kneipen: Wie viele StadtpolizistInnen braucht man, um die Persönlichkeitsrechte von Blitzern in Wiesbaden zu schützen?
Das Ende der Geschichte ist leider ebenso unlustig:
…Und statt sich für die absolut unverhältnismäßige Aktion zu entschuldigen, bekam ich zur Schikane noch einen Platzverweis und ein Ordnungswidrigkeitenverfahren an den Hals…
Danke Johnny. Mein Abend ist gerettet. Der New Yorker Radiosender Q1043NJ hat da ein Video bei Facebook hochgeladen. Kanye West versuchte sich beim Glastonbury Festival an Queens „Bohemian Rhapsody„. Freddie sieht das und muss etwas schmunzeln. Doch bevor der kleine Kanye im Bällebad abgeholt wird zeigt Freddie wie es richtig geht. Sitze immer noch lachend vor dem Video. Die Mimik von Freddie Mercury: Pures Gold.
P.S. In Stuttgart standen sie wieder stundenlang für die neuen Kanye West Yeezy 350 Adidas Schuhe an. Stundenlang. Für ein paar Stoppersocken mit Schnürsenkel.. Mama, just killed a man.
Aufklärung: Natürlich ist die Jugend nicht doof. Die haben nur keinen Bock auf Zeitungen austragen. Die stellen sich für die teuren Stoppersocken an, um sie danach gleich wieder auf ebay zu verkaufen. Mit Gewinn. Komme mir niemand und behaupte die Jugend sei verloren oder so.
Das kann man sich gar nicht ausdenken. In Stuttgart gehen die Bauarbeiten beim geplanten Tiefbahnhof laut Stuttgart 21 Lenkungskreis nicht schnell genug voran. Trotz permanenter Aufstockung von Bauarbeitern bleibt der Baufortschritt hinter den Erwartungen zurück, berichtete Volker Kefer, Bahnvorstand, auf Nachfrage. „Die Fertigstellung bis 2022 sei in ernster Gefahr“, heisst es aus dem grünen, feinverstaubten Kessel. Experten des Arbeitskreises „Baufortschritt jetzt“ haben nun den Grund der Verzögerung gefunden:
Im Gorillagehege des neuen Affenhauses der Wilhelma stehen schon wieder Bauarbeiter an.
Bemerkenswert, dass der Arbeitskreis so offen und transparent berichten darf. Das sei nicht selbstverständlich für dieses Projekt, erklärte der ehemalige Projektsprecher Wolfgang Dietrich. Zu seiner Zeit habe es so etwas nicht gegeben.
Nun planen die Projektverantwortlichen die Eröffnung eines zusätzlichen Gorillageheges am Hauptbahnhof, damit die Bauarbeiter nicht ständig vor dem Affenhaus in der Wilhelma nutzlos herumstehen. Mit Affen den Fertigstellungstermin halten. Bei diesem Projekt scheint wirklich alles möglich.
Wem gehört Freital? Seit Wochen gibt es im Ort in der Nähe Dresdens Demonstrationen. Gegen und inzwischen auch für eine Flüchtlingsunterkunft im Ort. Mit knapp 40.000 Einwohnern ist Freital ein kleines, beschauliches Städtchen. Deswegen wird auch immer wieder betont, dass bei Demonstrationen gegen die Flüchtlingsunterkunft auf keinen Fall rechtes Gedankengut verbreitet wird. Pfadfinderehrenwort. Ein paar riefen „Sieg Heil“, was aber keinesfalls rechtsradikal gemeint war. Es rutschte den Betroffenen einfach nur heraus, obwohl sie sich vehement dagegen wehrten. Rechtsradikale Symbolik sah man bisher auch noch auf keiner der in Freital veranstalteten Demos:
Wieder keinen Nazi unter "besorgten Bürgern" gesehen. Viele litten aber an Versteifung in Hand u Ellenbogen #Freitalpic.twitter.com/UsQBdNnfA8
P.S.: Natürlich behaupte ich nicht, dass alle Demonstranten Einwohner_innen Freitals sind. Da sind mit Sicherheit jede Menge zur Demo angereiste Personen. Dennoch finde ich diese Einstellung, wie übrigens jegliche Form von Extremismus vollkommen daneben. Zeugt es doch nur von einem verklärten Weltbild, das entweder schwarz oder weiß ist. Die Mehrzahl der Menschen bewegt sich aber in den Zwischentönen.
Der 1938 gegründete Kelter Verlag verfügt über ein unglaublich breites Zeitschriften-Sortiment. Übereinstimmend beginnen fast alle „Erlebnismagazine“ des Verlags mit „Mein/e“. Scheiß doch auf den Rest der Welt: Mein Erlebnis, Mein Vertrauen, Meine Lebenslüge,… Als Titelbild eine junge Frau und daneben reißerische Kategorien und Überschriften, die potentielle Leser neugierig werden lassen. Sollen. Eine Art Clickbaiting der analogen Welt.
DMeine Schuld
Emanzipierte Frauen abonnieren „Meine Schuld“, in der andere Frauen vermeintlich schonunglsos und indiskret über ihren Alltag berichten. Denn Schuld sind alle Frauen. Irgendwie. Frauen denken sehr oft, dass alles ihre Schuld ist. Alles. Und das für 2 Euro. Günstiger geht das kaum. Die geneigte Leserin ersteht ihre Ausgabe an der Tankstelle. Direkt neben den Schmuddelheftchen. Alltagsporno. Stimmt schon. Wobei, eigentlich geht es um die Reste, die der Sex zurücklässt, nämlich uns Menschen. Um die Reste, aus deren Gehirnen so ein „Erlebnismagazin“ entspringt und um die Reste, die das konsumieren. Und die muss es geben. Sonst wären die Frauen ja nicht mehr da würde es das Heft nicht mehr geben.
In der August-Ausgabe erzählen Frauen vom Nervenkitzel, von Verzweiflung und der großen Kocherei mit und rund um die Kartoffel. Die Welt der Frauen aus der Ich-Perspektive verschiedener Frauen: scheiße, muss wieder Kartoffeln für den Mann kochen, der nach einem anstrengenden Arbeitstag hungrig und in Strapsen wartend am Esstisch sitzt. Krass. Der Verlag beschreibt sein Aushängeschild so:
Frauen gewähren Einblick in ihr wahres Leben, erzählen von großen Hoffnungen und bitteren Enttäuschungen. Ob Liebesglück oder Familiendrama, erotische Erfahrungen oder existenzielle Probleme: hier erfahren die Leser alles!
Und irgendwie frage ich mich, ob das alles meine Schuld ist. Ist es meine Schuld, dass für so etwas Bäume sterben müssen? Ist es meine Schuld, dass ich von dieser weiblichen Realität noch nichts wusste? Ist es meine Schuld, dass niemand darüber redet?
Ich werde dann mal eine Petition starten. Demnächst mehr. Oder weniger acheter cialis. Aber auf jeden Fall: Meine Schuld. Sorry.