An manchen Tagen gibt es diese Momente, in denen man sich fragt, warum es so schwer ist ein Bürger zu sein. Ein Bürger, der doch in Wahrheit nichts anderes möchte als eben diese. Ein Bürger, der es in einigen Momenten satt hat den ganzen Spielchen von Macht und Glanz und Gloria zuzuschauen. Nicht dass er etwas davon abhaben möchte, der Bürger. Im Gegenteil. Viel lieber würde er die Ruhe geniessen, die ihm aber nicht immer vergönnt ist.
Berlin, Berlin zeig mir was du hast
Vor wenigen Wochen besuchte ich die re:publica in Berlin. Am Donnerstag Morgen lief ich vom Hotel zur U-Bahn. Weit bin ich nicht gekommen, denn direkt gegenüber des Hotels entdeckte ich diese Streetart. Es schien, als wollte mir das Plakat eine versteckte Botschaft zurufen: „Hallo, jemand zu Hause, aufwachen bitte!“
It is hard to be a citizen
10 Gründe für das enttäuschte Bürgerdasein
Manchmal hilft es einfach sich seine Weltverdrossenheit von der Seele zu schreiben. Erst wenn die Seele befreit ist kann man wieder optimistischer durchstarten. Deshalb 10 schnelle Gründe, warum das Bürgerdasein ab und an wirklich schwer fallen kann:
Bürger sein ist schwer, weil…
- … vorgefertigte Denkstrukturen vieler Mitbürger im täglichen Leben kontraproduktiv sind.
- … Mitbestimmung ohne Partei,- oder Vereinsgeklüngel nicht möglich ist.
- … man sich nicht so frei entfalten kann, wie man gerne möchte.
- … man sich oft selbst im Weg steht.
- … man mitansehen muss, wie andere Mitmenschen leiden, ohne dass man allen helfen kann.
- … die Kälte in der Gesellschaft zunimmt.
- … man sich oftmals selbst der Nächste ist.
- … Geld als erstrebenswertes Ziel und Befriedigung angesehen wird.
- … ein Mann mit langen Haaren bei einer Polizeikontrolle zu oft eine Urinprobe abgeben muss.
- … das Individuum von Gruppen eingefangen wird.
Welche Gründe kennt ihr?
Das interessiert mich. Welche Gründe gibt es, die euch manchmal zum Verzweifeln bringen? Wer mag darf einen Kommentar hinterlassen. Besten Dank.
Nee Junge, das kann ich Dir nicht in ein Kommentarfeld tippseln. Dazu müsste ich einen ganzen Roman schreiben. Sorry.
Komm schon Max, das Kommentarfeld ist lang;)
Bürger sein ist schwer, weil
– es verdammt viele andere Bürger gibt
– jeder von ihnen eine total wichtige Meinung vertritt
– manche von ihnen der Meinung sind, ihre sei die einzig wahre
– wiederum einige von diesen Manchen zur Militanz neigen
– sich manche von den nicht-militanten im Wirrwarr der Meinungen durch ein extrem ausgeprägtes Organ Gehör verschaffen, so, als wäre eine laute Meinung richtiger als eine leise
Und somit entwickelt der Bürger des Westens eine Art selektive Wahrnehmung: das Ohr-Mirko wird einfach runtergedreht und vieles, das vielleicht wichtig wäre, wird rausgefiltert. Einfach deshalb, weil ein Tag nur 24 Stunden hat und – abgesehen von den mulitplen Persönlichkeiten unter uns – ein Bürger allein nur begrenzt Energie für die Anliegen der Millionen anderen hat.
Aber abgesehen davon gibt es auch ein paar Gründe, die einem das Dasein als Bürger erleichtern, nur nach denen hast ja nicht gefragt ;-)