Willkommen zur Streßtest-Show. Der Countdown läuft. Noch 3 Tage bis das größte demokratische Medienspektakel in Stuttgart über die Bühne gehen wird. Hauptdarsteller sind die Freunde der Bahn auf der einen Seite und die Freunde des Kopfbahnhofes auf der anderen. Dazwischen wird sich Herr Geißler niederlassen, um dem Spektakel noch den nötigen Rahmen zu geben. Da sitzt sie nun, die vermeintliche Zukunft und deren Schwester, die Vergangenheit. Die Vergangenheit wollte letzte Woche nicht teilnehmen, hat sich aber auf angeblichen Druck der Öffentlichkeit doch dazu hinreissen lassen. Ihr müsst verrückt sein!
Die Schlichtung als Erfahrungswert
Das Aktionsbündnis, damals noch mit Herrn Stocker, nahm an der Schlichtung teil. Über Wochen hinweg wurden Argumente ausgetauscht. Das Ergebnis ist allen bekannt. Stuttgart 21+. Fast wie Google+, aber halt, ich lenke vom Thema ab. Das Aktionsbündnis wurde totgeredet und müde belächelt. Teilweise zurecht, teilweise völlig unverständlich. Die Forderung am Stresstest beteiligt zu werden wurde laut Aktionsbündnis nicht erfüllt. Auch die Form des Stresstests wurde nicht erfüllt. Bestimmte Akten durften schon damals während der Schlichtung nicht eingesehen werden.
Die Erkenntnis der Vermittelbaren
Die Entscheidung nicht an der öffentlichen Vorstellung des Stresstests teilzunehmen fand ich konsequent und in der langen Argumentationskette des Aktionsbündnisses durchaus nachvollziehbar. Und jetzt wurdet ihr wieder eingefangen. Die Konsequenz musste leider wieder einmal der Vermittelbarkeit weichen. Das Aktionsbündnis muss vermittelbar bleiben. Das Aktionsbündnis nimmte an dieser öffentlichen Vorstellung teil. Wer leistete Überzeugungsarbeit? Nicht, dass die Bahn mit einigen lustigen Zahlen dieses Projekt betreibt, nein, das Aktionsbündnis ist sich nicht zu schade trotzdem mit eben diesen Menschen an einem Tisch zu sitzen. Eine nachträgliche eigene Darstellung des Stresstests hätte aus meiner Sicht einiges mehr bewirkt, als sich erneut dem Grinsen des Herrn Kefer auszuliefern. Ein Schelm, wer in diesem Grinsen grobe Informations und Planungsfahrlässigkeit vermutet.
Die Show hinter der Show
Am Freitag werden alle bedient, die klassischen Medien, die Verschwörungstheoretiker, die Blogger und viele mehr. Am Freitag ist „Zahltag“. Aber wen interessieren die Zahlen? Die Veranstalter werden erneut über Zulaufgleise, Haltezeiten, etc. reden aber nicht über Störfälle. Eventuell werden einige kleine bahntechnische Störfälle berücksichtigt, nicht aber die finanziellen Störfälle. Die sind nun nicht mehr überprüfbar, verschollen hinter dem eisernen Vorhang des Schweigens. Das Motto am Freitag: nach aussen immer schön grinsen, dann wird es nicht so schlimm werden. Mit Kefer sitzt da einer, des das best geplanteste Grinsen aller Zeiten in jahrelangen Managerseminaren erlernt hat. Nicht zu vergessen die guten Butterbrezeln. Brezeln für alle. Die Medien werden sich auf die Top-News des glorreich bestandenen Stresstests stürzen dürfen. Na, also haben wir doch gesagt: Stuttgart 21 ist das best geplanteste Projekt aller Zeiten. Weltweit, geht klar. Und geschmeckt hat es auch noch, das Essen.
Zum Abschluß der öffentlichen Präsentation, haltet eure Kameras bereit. Ihr werdet Zeuge eines hervorragend inszenierten Kefer-Lächelns werden. Das darf keiner verpassen. Titelblattverdächtig.
Wessen Geld ich freß dessen Vertrauen ich klau
Nennt mich kleinlich, aber wenn ich mir in einem Geschäft etwas zurücklegen lasse, das 60 Euro kostet, nehme ich es ein paar Tage später nicht mit, wenn es auf einmal 80 Euro kosten soll. Es sei denn, der Steuerzahler würde für die Differenz aufkommen. Alles ganz einfach, oder? Aber ich denke ja nicht zukunftsfähig, sondern leistungsgerecht. Deswegen werde ich es in diesem Land nie zu etwas bringen. Versprochen.
Der Kefer ist so eklig! Und der wird jetzt wieder alle grinsend übern Tisch ziehen. Ich könnt kotzen.