Die Stuttgarter Zeitung führte heute ein neues Redaktionssystem ein. Man hätte sich auch einen andere Überschrift als „Merkel tritt zurück“ ausdenken können. Darunter allseits bekannter Blindtext. So war die Seite 15 Minuten online. Kann passieren, muss aber nicht… Die Stuttgarter Zeitung entschuldigt sich prompt.
Was das neue Redaktionssystem jetzt besser kann? Artikel, die offline geschrieben wurden können auch gleich online publiziert werden. Medienneutrales Produzieren schimpft sich das. Somit darf der Leser nun online und offline die gleichen Artikel bestaunen.
Ach, DAS ist heutzutage Blindtext? Früher hatte man lateinische Texte auf Letrasetfolie und heute kopiert man, wie es scheint, schwedische Aufbauanleitungen für Schleudersitze oder anderes Kuschelmobiliar vom blau-gelben Möbelhaus. Aber vielleicht sind ja auch nur deshalb so viele ö-s dabei, dass der Blindtext auch tastbar ist, wenn schon die Headline unfassbar ist.
Online, offline, deadline, headline… Alternativ hätte man auch schreiben können, dass der Bundestrainer zurücktritt – DAS hätte auch in den wenigen Minuten der Veröffentlichung eine perfekte Welle in (Fussball-)Deutschland erzeugt.
Ach und was heisst schon „medienneutral“. Neutral heisst doch, nicht drunter und nicht drüber, nicht minus und nicht plus: also Null. Wer will denn schon freiwillig ne Null sein?