Stuttgart (hno) – Diverse Zeitungen berichteten bereits über den Vorschlag einiger JU-Abgeordneten Kinderlose finanziell stärker zu belasten. Vielen unserer Berufskollegen ist dabei allerdings ein starker Faux Pas unterlaufen. Eine bisher sehr einseitige Berichterstattung, die die Hintergrundrecherche vermissen liess.
Denn selbstredend ist die Demografie-Rücklage von der die Rede ist lediglich eine vorgeschobene Rücklage, um ein JU-internes Partnerportal zu eröffnen. Viele der jungen Politiker haben keine Zeit mehr einen geeigneten Partner kennenzulernen, geschweige denn sich um einen existierenden Partner zu kümmern.
Der Vorwurf des Partnerwechsels ist absurd
Wie uns an dem Vorschlag beteiligte JU-Politiker über die Pressestelle mitteilen liessen handele es sich bei dem Vorschlag „keineswegs um eine Belastung Kinderloser“. Weiter berichtet die Jungschar, dass der Fokus darauf liege „den richtigen Partner mit Zeugungsgarantie zu finden.“ Denn gerade in der jungen Garde der CDU tritt verstärkt das Singledasein auf, das es dringend zu unterbinden gilt. Um Partner_innen zu finden, die mit den Politiker_innen auf Linie liegen ist als nächster Schritt das JU-interne Partnerportal „JU inside“ geplant. Dort soll man nach speziellen Vorlieben suchen und den geeigneten Partner kennenlernen können.
Unsere Anfrage warum es sich um ein internes Portal handeln solle blieb unbeantwortet. Auf Nachfrage, ob es durch diesen Schritt nicht zu sehr vielen Partnerwechseln innerhalb der Partei kommen werde liess man uns wissen: „Dies ist und kann nicht das Ziel sein. Natürlich können wir die Partnerwechsel nicht verhindern, diese fänden jedoch auch ohne internes Partnerportal jederzeit statt.“
Auch an zeugungsunfähige Paare wurde gedacht
Kanzlerin Merkels Ohren liefen heiss ob dieses hervorragenden Vorschlags aus den Reihen der Jungen Union. Man ist nicht geneigt „zeugungsunfähige Paare in die Verantwortung zu nehmen“, hiess es aus der Pressestelle. Um von der Demografie-Rücklage befreit zu werden muss man lediglich ein ärztliches Attest einreichen, das die Zeugungsunfähigkeit dokumentiert. Zusammen mit den Unterlagen der Versuche einer künstlichen Befruchtung. „Dies sei der geeignetste Weg um Missverständnisse bezüglich der Kinderlosigkeit aus dem Weg zu räumen“, heisst es weiter.
P.S. Wer bereits ein Kind hat soll trotzdem belastet werden hiess es aus vertrauten Kreisen. Unser Tipp: schnell noch ein zweites Kind zeugen, das rechnet sich sicherlich auf die Jahrzehnte gesehen. So ein Kind kostet ja heutzutage auch nicht mehr die Welt.
Bildnachweis
mikekline, CC BY 2.0
Eine Meinung zu “Wer keine Kinder hat zahlt – oder wie finanziere ich ein neues Partnerportal”