Nachdem gestern dieses McDonald´s Video durch das Netz geisterte kam mir der Gedanke etwas über Food Fotografie zu schreiben. Doch von Anfang an: McDonald´s Kanada hat eine Frage und Antworten Serie am laufen. User fragen im Netz und McDonald´s antwortet in Form ihrer Marketingdirektorin Hope Bagozzi. Folgende Frage wird im Video geklärt:
Why does your food look different in the advertising than what is in the store?
Cleverer Schachzug
Gut, jetzt könnte man „Schach Matt“ sagen. Alle jubeln und freuen sich, wie ehrlich McDonald´s in seiner Kommunikation ist. Nicht mal schwierigen Fragen geht man aus dem Weg. Aus eigener Erfahrung stelle ich jetzt mal keine steile These auf: das Video ist für Menschen wie dich und mich schöngedreht. Dabei geht es mir nicht um eine McDonald´s Kritik. Letztendlich ist Food-Fotografie viel mehr, als die Perspektive für den Betrachter zu verbessern, wie es uns das Video glauben machen will. Doch wie man an vielen Reaktionen im Internet erkennt: das Video wird als absolut glaubhaft eingestuft. In der Realität unterscheidet Essen nichts von einem Model oder einer Person, die ständig in der Öffentlichkeit ist. Die sehen in der Realität auch nie aus wie auf einem Cover.
Welche Mittel kommen bei der Food Fotografie zum Einsatz
Normalerweise wird das Burgerfleisch nochmal mit einer Lötlampe aufgepeppt. Soll ja lecker aussehen. Wenn ein Sirup z.B. nicht ganz so fotogen ist wird dieser oftmals durch Motoröl ersetzt. Hmmmm, yammi yammi, lecker. Wie gesagt, auch Essen muss top gestylt werden. Probleme bei der Food Fotografie liegen auf der Hand: welches Stück Kuchen zum Beispiel überlebt ein Fotoshooting von 30 Minuten? Richtig, keines. Mit Haarspray kann man das Stück Kuchen aber für eine gewisse Zeit wieder saftig aussehen lassen. Ach ja, braune Schucreme kommt übrigens ebenfalls oft zum Einsatz. Ihr kennt diese tollen Grillrostabrücke auf Fleischstücken? In den meisten Fällen ist das Schuhcreme. Jawoll, mehr davon, habe ich einen Hunger.
Glyzerin jemand? Nein? Das macht den Fisch so frisch. Natürlich nur in Kombination mit einem Pinsel und etwas Farbe. Frischer Fisch dank Glyzerin. Und wo kommt eigentlich dieser tolle Dampf her? Tampons, yeah. Tampons mit Wasser vollsaugen (alternativ gehen auch Bällchen aus Baumwolle), in der Mikrowelle erhitzen und schon dampft es. Deo hat aber jeder von euch zur Hand, oder? Weintrauben lieben Deo. So sehen sie kühl und frisch aus. Apropos kühl: Wegen Schmelzgefahr unter den Studioblitzen werden Eiskugeln häufig aus Kartoffelbrei geformt. Ebenfalls häufig im Einsatz: Zahnstocher. Meist werden sie zum fixieren von z.B. Fleisch benötigt.
Keine Überraschung
Wie oben bereits geschrieben, das soll weder eine McDonald´s Kritik sein, noch ein Vorwurf an die Food Fotografie. Wie viele dieser Hilfsmittel bei einem McDonald´s Burger Shooting eingesetzt werden weiss ich nicht. Doch ebenso bezweifle ich die teils lasche Art des Videos. Ich wollte euch nur mal einen kleinen Einblick in die Hilfsmittel geben. Und das waren noch lange nicht alle.
Wer regelmäßig Galileo schaut, kennt die hier genannten „Geheimnisse“ schon alle, würde ich behaupten.
Das kann gut sein, ich habe Galileo noch nie gesehen. Geheimnisse sind das natürlich keine. Lediglich eine Feststellung. Vielleicht haben ja auch einige Leser die betreffenden Galileo-Sendungen noch nicht gesehen. Hoffentlich;)