In einer Kleinstadt macht man mit 14 oder 15 einen Tanzkurs. So auch ich. Zugegeben, es ging nie wirklich ums Tanzen. Das zeigte sich daran, dass ich immer der letzte war, der 10 Minuten zu spät kam. Damen,- oder Herrenwahl spielte für mich keine Rolle. 10 Minuten zu spät war ich meist froh, dass überhaupt noch eine Dame übrig auf der Bank saß, mit der ich die letzten 50 Minuten „geniessen“ durfte.
Mit unübertroffenen 1,50 Meter Körpergröße schleifte ich wahlweise eine Dame, die etwas korpulenter, oder aber um einiges größer war als ich, über das Parkett. Das hat mich nie gestört, lediglich beim unter dem Arm durchtanzen (keine Ahnung wie der Fachbegriff heisst) konnte es passieren, dass ich kurz etwas hüpfen musste. Eins, zwei, Cha Cha Cha und so. Ihr versteht.
Warum ich das schreibe? Rick Astley wird heute 47 Jahre alt. Alles Gute, du Freund meiner leidvollen Tanzeinlagen. Während mein persönlicher Musikgeschmack zu dieser Zeit doch eher Richtung Bad Religion, The Specials, Ska, Northern Soul usw. ging, besuchte ich als Augleich jeden Freitag die Kulturschockveranstaltung Tanzkurs. Da trällerte der Rick seine Klassiker wie „Never gonna give you up“ aus den Lautsprechern, während ich versuchte meine Beine zu diesem unkoordinierten Gesang zu bewegen. Eins zwei, ta tamm, eins, zwei, ta tamm.
Die 80iger und ich hatten jeden Freitag eine Menge Spaß. Was ich vom Tanzkurs verbuchte ich durchaus als Erfolg: ich blieb bei meiner Musikrichtung und fand Menschen komisch, die freiwillig mehr als den Grundkurs absolvierten. Und ja, die Mode im Video war damals so. Uahhhhh.
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