Unser Gehirn ist manchmal total bekloppt, in anderen Momenten ist es eine Kombinationsmaschine. 2003 ging dieser Text durchs Internet, den ich jetzt wieder gefunden habe. Funktioniert aber nur, solange uns der Kontext bewusst ist. Wer wirklich mal einen Test machen möchte, der könnte sich einen unbekannten literarischen Klassiker nehmen und von einem Freund die Buchstaben durcheinander würfeln lassen. Dann steht unser Gehirn doch wieder ziemlich bedröppelt da ;)
Ich bin in meiner Linksammlung fündig geworden: http://textop.us/Text-tools/Shuffle
Leider kommt er mit Umlauten nicht klar, aber für einen schnellen Test reicht es mir. Ein mir unbekannter Nachrichtentext war für mich gut verständlich, aber da kannte ich durch die Überschrift auch den Kontext. Ein Klassiker von Projekt Gutenberg war dagegen kaum verständlich, allerdings auch aus den 1830ern. Ich werde mir morgen von einem Kollegen einmal ein paar mir unbekannte aktuelle Texte ohne Kontext verwursteln lassen, aber es scheint als hätte ich unser Gehirn überschätzt.
Es hängt natürlich mit der Struktur des Textes zusammen und besonders mit der Wortlänge, vor allem scheitert das Gehirn an zusammengesetzten Wörtern, denn da reicht eine kurze Fixation nicht aus. Dennoch ist es eine bemerkenswerte Leistung des Gehirns und verdeutlicht, dass Menschen sehr häufig auch Dinge lesen, die sie lesen wollen!