Patricia hat mir ein Stöckchen zugeworfen. Ich wusste gar nicht, dass es so etwas noch gibt, aber das Thema finde ich toll: 5 Bücher, die eines der Kinder gerne liest. Das ist machbar. Als Mann „arbeite“ ich das pragmatisch ab. Dachte ich in meiner Naivität. So lese ich erst mal, was die Kinder von percanta, Buddenbohm und Das Nuf so lesen.

Kurze Zwischenfrage: gibt es Kinder, die tatsächlich fünf Lieblingsbücher haben? Ich habe einen mehrtägigen Feldversuch gestartet und festgestellt, dass beide Kinder jeden Tag mit anderen Büchern vor mir standen, die nun angeblich die Lieblingsbücher seien. Entweder dachten sie, dass ich mit der vorherigen Auswahl unzufrieden war, oder aber sie wollten mich etwas verwirren. Nach 3 Test-Tagen beschloss ich das Momentum festzuhalten.

Pragmatiker unter sich

Unter uns gesagt: das mit den 5 Büchern lief nicht wie geplant. Als Kind 1 seine Bücher stolz auf den Boden legte, konnte Kind 2 nichts anderes tun, als ebenfalls Bücher zu servieren. Da lag nun der Büchersalat in all seiner Pracht. Ein lustiges Potpourri von Eindrücken. Als Gerechtigkeitsfanatiker versuche ich die „Lieblingsbücher“ von Kind 1 und Kind 2 zu aufzuteilen, was bei fünf Büchern bekanntlich schwer genug wird:

Der kleine Mondbär (Kind 1)

Da sind viele schöne Geschichten drin. Am meisten mag ich die Geschichte mit dem Motorrad. Da verstecken sie das Motorrad des Mannes, weil der immer durch den Wald fährt. Das gefällt dem Wald nicht. Der Mann tauscht sein Motorrad dann gegen ein Fahrrad. Das ist besser für den Wald und die Tiere erschrecken nicht so. Obwohl ich immer noch nicht weiss, wie die kleinen Tiere das Motorrad fahren können. (Kind 1)

Bei uns im Dorf – Wimmelbuch (Kind 2)

Ich finde den roten Traktor so schön. Auf Nachfrage, welche Farbe der Traktor habe, antwortete Kind 2 natürlich mit „Blau“, was der Wahrheit entspricht. Ok, Kind 2 kann die Farben richtig erkennen. Doch Kind 2 lässt nicht locker und wiederholt: der rote Traktor ist so schön! Den hat nur jemand am Computer blau gemacht.

Der Wald (Kind 1)

Da gefällt mir, dass ich so viel über den Wald und die Tiere lernen kann. Pragmatismus-Punkt: +1

Die Bibel für kleine Hände (Kind 2)

Das Baby ist sooooo goldig! Zeig mir das Baby. Biiittteeee. Ich will das Baby sehen. Das ist soooo schön! Und was gefällt dir sonst noch an dem Buch? Nichts. Nur das Baby. (Man bekommt ja als Kind so einiges geschenkt. Da weder meine Frau noch ich irgendeine Art christlichen Lebens im kirchlichen Sinne leben, empfanden wir beide das Geschenk erst mal als komisch. Aber was soll man sagen: das Baby ist einfach soooo schön:)

Wir entdecken den Weltraum (Kind 1)

Da kann ich viel über die Sonne, den Mond und die Planeten lernen. Und wie Raketen auf den Mond fliegen. Pragmatismus-Punkt: +1

Der Tag an dem Michel besonders nett sein wollte (Kind 2)

Das gefällt mir, weil Mama, Papa, Kind 1 und ich alle im Bett liegen und schlafen. Und die Frau, die immer im Bett liegt. Pragmatismus-Punkt: +1

Pragmatismus-Punkte Rechung und weitere Bücher

Kind 1 hat somit zwei Pragmatismus-Punkte gesammelt und Kind 2 einen. Zu all den anderen Büchern kann ich in ferner Zukunft noch etwas schreiben, aber was mir persönlich ganz gut gefällt ist die tägliche Abwechslung beim Lesen. Womit beider gerne Bücher anschauen ist dieser Ting Stift. Damit kann man auf unterschiedliche Abbildungen zeigen und bekommt Informationen dazu. Das gefällt Kind 1 und Kind 2 gleichermassen. Kind 1 ist da aber eher der informative Typ, der alles in sich aufsaugt, während Kind 2 genau weiss, hinter welcher Abbildung sich ein Lied versteckt, um anschliessend lauthals mitzusingen. Herrlich unterschiedlich und niemals langweilig.

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