Wie Spiegel TV Meinungen manipuliert: Verdammte Anonymität in Freital

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Max, Ronny, Marcel, Willi von Dressed Like Machines und viele viele andere Blogger_innen veröffentlichten das Spiegel TV Video „Hetze auf Facebook – Die Hass-Prediger aus Freital“. (Hinweis: eure eingebundenen Videos sind nicht mehr abspielbar, da das Video auf privat gestellt wurde) Zusammengefasst behandelt die Reportage die rechte Hetze auf Facebook. SpiegelTV hat Verfasser hetzerischer Kommentare ausfindig gemacht, besucht und ein paar Fragen gestellt. So weit, so wichtig.

Der zweite Handlungsstrang: Anonymität

Natürlich existiert dieser rechte Mist auf Facebook. Innerhalb des Videos ist mir aber zum wiederholten Mal in letzter Zeit aufgestossen, wie den Zuschauern ein ganz anderes Thema parallel zur Hauptstory untergejubelt wird:

Die Anonymität im Internet.

So äußert sich Peter Darmstadt, CDU-Vorsitzender in Freital, so:


(Video Direktlink)

Das Internet ist momentan, Facebook ist momentan ein Problem das zu Eskalationen führt, die hinterher nicht mehr beherrschbar sind, weil der Verbalradikalismus, der hier anonym an den Tag gelegt werden kann zu riesigen Problemen führt.
– Peter Darmstadt 2015, CDU-Vorsitzender Freital –

Spiegel TV führt die Reportage fort:

Beispiele dafür finden sich genug.

Im Anschluß werden drei hasserfüllte, verachtende und gewaltverherrlichende Facebook Kommentare gezeigt. Alle Kommentare wurden von eindeutig identifizierbaren Namen gepostet. Also Klarnamen. Der Name in folgendem Bild ist geschwärzt, im Video jedoch deutlich lesbar:

rechte hetze auf facebook_vermeintliche anonymität
Screenshot aus der SpiegelTV Reportage

Nett finde ich auch die im Screenshot zusätzlich zu Facebook gezeigten Twitter, Google+ und LinkedIn Icons. Irgendwas mit Social Media. Vielleicht kleinlich, aber auch das suggeriert, dass der rechte Hass auf allen Kanälen gleichermaßen vorhanden ist. Oder bedeuten die Icons, dass ich die Facebook Hass-Kommentare auf den entsprechenden Kanälen teilen kann? Wer weiss das schon so genau, wahrscheinlich sah es grafisch einfach nur gut aus.

Anonymität ≠ Pseudonym

Der nette Herr der CDU verwechselt auch die Nutzung von Facebook unter Pseudonym mit Anonymität. Bei einer anonymen Nutzung wird nämlich mit technischen Mitteln ausgeschlossen, dass die Identität des Nutzers bekannt wird. Das würde bedeuten, dass selbst Facebook den Menschen hinter dem Profil nicht ausfindig machen könnte. Das wird, wenn überhaupt, nur eine absolute Minderheit betreffen. Wenn, dann reden wir hier von der Nutzung unter einem Pseudonym. Dabei kann der Betreiber, in diesem Fall also Facebook, sehr wohl die Identität des Users herausfinden.

Doch zurück zur Reportage: Wie viele Kommentare hat SpiegelTV für die Reportage wohl recherchiert? Mich würde tatsächlich eine Analyse interessieren, wie viele der rechten Kommentare von Usern stammen, die mit einem Pseudonym angemeldet sind. Im Vergleich dazu würde mich dann natürlich die Zahl von Menschen interessieren, die solche solche verachtenden, rassistischen Kommentare mit ihrem Klarnamen abgeben.

Ansonsten bleibt das alles billiger Populismus.

Dietmar und die Ein-Mann-Sitzblockade in Heidenau

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Momentan scheint Deutschland voller Dietmars zu sein. Die Dietmars stellen keine große Gefahr dar. Die Gefahr sind vielmehr diejenigen, die den Dietmars ihr hohles Gedankengut einimpfen. Manchmal hilft mir so ein Video einfach, diese Menschen besser zu verstehen, oder besser gesagt nicht alle über einen Kamm zu scheren.

Außerdem finde ich es äußerst fragwürdig die Dietmars der Welt digital vorzuführen, wie verblendet und vermeintlich dumm sie doch sind. Und noch steht die Frage im Raum, wer die Mehrheit einer Gruppierung bildet, die auf den Straßen mit ihrer Stimme gegen Flüchtlinge anschreit: Dietmars oder Nicht-Dietmars?


(Video Direktlink)

Das digitale Leben ausmisten

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René hat einen langen verdammt langen unendlich langen Text bei Nerdcore geschrieben, warum er jetzt erst mal ne Pause macht, um in 3 Monaten oder so wieder zurück zu sein:

Gestern habe ich nun schließlich alle RSS-Abos gekündigt, nur eine handvoll habe ich behalten. Das hat seine Gründe in zwei kausalverschränkten Dingen: 1.) Ich werde 3 Monate Blogpause machen und ein bisschen verreisen und 2.) Clickbait.

Die Clickbaiting Debatte läuft bereits geraume Zeit, und alle machen mit: Heftig und Co als Vorbild. Buzzfeed als Vorbild für kreative Agenturen, die wiederum Unternehmen digital beraten. Verlagshäuser, die sich mit ihren Inhalten an den Heftigs und Buzzfeeds der Welt orientieren. Wie tief kann Tiefgang fallen? Sehr hoch. Und weil René richtige Worte findet, noch das:

Interessante, neue und unbekannte Inhalte werden durch Gravitationseffekte in Social Media-Kanälen verdrängt und ersetzt durch:
1.) Neu verpackte, alte und oft „dumbed down“ Inhalte: Buzzfeed-Listen oder neu hochgeladene YT-Videos auf Facebook, oft ohne oder nur mit versteckter Verlinkung, im Prinzip eine nicht-vernetzte Ausbeutung vorhandener Archive, die wir in den letzten 15 Jahren aufgebaut haben.

In meiner Filterbubble existierte damals ein linkes, kritisches Netz. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, in dem mir „Junge Union Wähler“ über den Monitor gehuscht wären. Die gab es damals nicht in „meinem“ Internet nicht. Jetzt habe ich die aber da. Was heute jeder als Filterbubble bezeichnet war früher das Internet. Es gab 1 Bubble. Zumindest fühlte es sich für mich so an. Jetzt schwappen häufiger Stories oder Menschen in mein digitales Leben, die ich da gar nicht haben möchte. Forciert durch die Unmenge sozialer Netzwerke da draussen. Früher gab es Twitter (was davor in Foren usw. war lasse ich jetzt mal aussen vor). Inzwischen sind Menschen bei durchschnittlich 5,54 Sozialen Netzwerken angemeldet.

Früher war da mein vermeintlich linkes, empathisches Wohlfühlnetz

Twitter das linke Internet

Diesen Tweet verfasste ich ohne jegliche Häme, ist Twitter doch tatsächlich der Kanal, mit dem nicht wenige Menschen meiner Umgebung irgendwie ein Problem haben. Die häufigste Aussage dabei ist: „Ich weiss nicht, für was Twitter da ist. Was ich damit machen kann.“ In meinem Umfeld wird Facebook, Instagram, Whatsapp, Snapchat etc. genutzt. Twitter höre ich da selten. Dabei schätze ich das schnelle, einfache Vorgehen. Tweeten, Faven, Retweeten. Und natürlich die Schnelligkeit Twitters in Bezug auf Nachrichten.

Doch auch an Twitter geht die Veränderung nicht spurlos vorbei.

Wert ist, wer Follower hat. Wert hat, wer Follower ist.

Natürlich befinden wir uns immer wieder in Phasen der Veränderung, Phasen der Neufindung. René mistet seinen Feedreader aus und überdenkt seine Bloginhalte, während sich andere mit weniger zufrieden geben (Anm.: der Leidensdruck ist noch nicht hoch genug):

Twitter Timeline aufräumen

Letztendlich liegt es nicht an den Menschen da draußen, sondern an einem selbst, wie man die eigenen Lebensstreams geregelt bekommt. Das ist ähnlich wie bei Freundschaften. Manchmal ist man Menschen näher, manchmal nicht. Trotz allem bleiben alle Freunde. Was aber, wenn Menschen sich verändern, so dass man selbst nicht mehr damit klar kommt? Nicht nur, dass immer mehr Webseiten dem gleichen Muster folgen. Auch Menschen, mit denen ich auf Twitter bereits längere Zeit verbunden bin, posten immer mehr irrelevanten Kram. Natürlich nur für mich irrelevant. Vor Monaten nahm ich mir vor, meine Twitter Timeline mal genauer zu beobachten. Aus der Beobachtung heraus werde ich in den nächsten Tagen einigen Menschen entfolgen. Um im Bild einer Liste zu bleiben, hier die zu löschenden und zu erhaltenden Kontakte:

  • Menschen auf Twitter, die so einen ganz bestimmten Humor transporieren.
    Bleiben.
  • Menschen, die relevanten Content erzeugen. (sehr wenige)
    Bleiben.
  • Menschen, mit denen ich persönlich Kontakt habe (sehr wenige, ähm, zwei. Eine davon ist die geliebte Frau, die gemerkt hat, dass ich auf eine Twitter-Direktnachricht schneller reagiere, als auf eine SMS ;)
    Bleiben. Natürlich.
  • Die Blogvermarkter. Menschen, die ständig irgendwelche Dinge in Bezug auf Vermarktung posten, ohne darauf zu achten, wie grausam der Inhalt ist, den sie inzwischen innerhalb ihrer Blogs veröffentlichen. Die ungefähr jede Kooperation mit einem Unternehmen eingehen, die möglich ist. Ne.
    Mag ich nicht. Gelöscht.
  • Menschen, die nur reißerische Überschriften posten.
    Mag ich nicht. Gelöscht.
  • Menschen, die sich im Laufe der Jahre verändert haben und deren Fokus meinem genau gegenüber steht.
    Mag ich nicht. Gelöscht.

Die Liste könnte unendlich verlängert werden. Das lasse ich aber. Denn niemand soll hier gelangweilt werden. Ich weiss, ihr sucht nach den neuen Erkenntnissen dieses Artikels. Das ist ganz einfach: Es gibt keine. Was für einige heute aktuell ist, ist für andere kein bisschen relevant in ihrem Leben. Trotzdem eint uns alle die regelmäßige Überprüfung unseres Selbst in Bezug auf unser digitales Verhalten.

Meinung zu Flüchtlingen geändert: Aber leider nicht in Freital

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Österreich. Ein Fake-Account namens Peter Ruth veröffentlichte auf Facebook folgendes:

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Ich habe einige negative Postings verfasst. Mittlerweile habe ich persönlich mit Flüchtlingen gesprochen. Was ich nicht wusste war, dass deshalb auch so viele Männer aus dem Nahen Osten flüchtendie Tatsache ist, dass sie sonst für den IS kämpfen müssen.Entweder getötet werden oder mitkämpfen. Deshalb will oftmals die Familie, dass die Männer abhauen, damit diese nicht getötet werden oder zu Mördern gemacht werden. Muss meine Meinung komplett ändern. Tut mir leid, dass ich negativ gepostet habe, aber was man nicht wirklich kennt, dass macht einen oft Angst! Es ist gut, dass es Menschen gibt, die zuerst mit Menschen sprechen und nicht vorher Vorurteile haben. Leider bin ich nicht vorurteilsfrei gewesen! Aber es ist gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die nicht so sind. Alles Gute!

In den Kommentaren darunter ist zu sehen, dass Peter Ruth angeblich von einem Fake Account gepostet und diesen gelöscht hat.

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Den Account habe ich gestern stillgelegt und am Abend bin ich wieder eingestiegen um das zu schreiben. Ist ein Fake Account! Werde ihn aber komplett löschen! Das was ich geschrieben habe stimmt! Ist aber jetzt egal!

Ehrlich gesagt ist mir das sogar sehr sehr egal, ob das alles Fake ist, ob jemand tatsächlich seine Meinung geändert hat oder nicht. Vielleicht alles nur eine große Show, die aber durch das Teilen und digitale Herumreichen eventuell einige Menschen erreichen könnte, die beim Thema Flüchtlinge noch keine detaillierte Meinung haben und populistische Phrasen nachdreschen.

Alles besser als Freital

Zugegeben reißerisch formuliert und dennoch: Was einige Freitaler und viele Zugereiste in dem kleinen Städtchen von sich geben ist an Plattheit und Dumpfsinn kaum zu überbieten. Am 6. Juli fand in Freital eine Bürgerversammlung zum Thema Asyl statt. Einige TV Sender waren vor Ort, zum Beispiel das ZDF, das hier auf Twitter berichtete:

(Video Direktlink auf Youtube)

Das Protokoll der „Organisation für Weltoffenheit und Toleranz Freital und Umgebung“ liest sich dann so (Fecebook Link):

Hallo und Guten Abend live aus dem Kulturhaus Freital!
19.47: Der Saal füllt sich sehr gut! Nur haben wir ein komisches Gefühl bei unserer Platzwahl.
20.04: Es geht los, wir hoffen mal das alles ruhig bleibt und der Abend klare Antworten der Stadt bringt.
20.06: Kretschmar-Schöpping beginnz die Versammling in Hoffnung auf eine Verbesserung des Stadtansehens. Lassen wir das mal im Raum stehen.
Vor dem Gebäude stehen noch Leute, dir Menge ist deswegen recht aufgebracht.
20.09: Heimleiter Drescher, sowie die Stadträte sind anwesend, Hr. Ulbig hat es damt Sekretär auch hier her geschafft.
20.10: Hr. Ulbricht von der Landeszentrale für politische Bildung kann kaun ausreden, denn sofort kommen Zwischenrufe der „besorgten Bürger“.
20.14: Die angesprochenen Kommentare sind nicht von hoher Intelligenz und es ist Fremdschämen angesagt.
20.16: Die ersten Buhrufe auf den Zwischenruf „kein Mensch ist illegal“! Yeah!
So nebenbei…alle buhen Ulbig aus…sollten sich mal fragen wer ihm gewählt hat.
20:24: So richtig sicher fühlen wir uns hier nicht, gewaltpotenzial vorhanden.
Achja, und das Ausreden lassen üben wir auch nochmal.
20.27: Die ersten Fragen. Wie…intellektuell begrenzt.
20:34: Als „Wixxer“ beschimpft und bepöbelt, verlief die erste Frage der Pro-Asyl Leute.
20.45: Seyfried spricht und es kommt eine Spekulation raus, welch Wunder.
20.48: Erste Antwort: Betreuungsschlüssel. Auf einen Sozialarbeiter kommen 130 Geflüchtete Menschen.
20.51: Ulbig bringt nur Altbekanntes. Er betont die humanitäre Aufgabe. Höflichkeit im Publikum ist noch ausbaufähig.
20.55: Polizei bedankt sich bei allen, dass es bei den Demos friedlich geblieben ist.
21.00: Timba Bar meldet sich zu Wort. Wir sind gespannt.
21.05: Hr. Drescher spricht positiv über die Flüchtlinge. Er sagt klipp und klar das auch sie Menschen sind. Sehr guter Beitrag Hr. Drescher. Wirklich gut gesprochen.
21.09: Ausgebuht und beschimpft, gelebte Demokratie der „besorgten Bürger“.
21.16: Mal wieder, nicht Ausreden lassen. Den Mund verbieten. Gewaltpotential vorhanden. Das ist keine Meinungsfreiheit.
Aber wir haben es klar und deutlich gemacht: es gibt kein ruhiges Hinterland! Kein Platz für Asylfeinde!
21.20: Security zeigt, wo sie steht. Pro Asyl Beitrag wird abgewirkt.
21.22: von unseren Nachbarn kommen verstärkte Gewaltdrohungen.
21.29: und der nächste pro Asyl Beitrag wird Ausgebuht und abgewirkt.
21.35: Der erste Bürgermeister ergreift das Wort, er möchte die Gräben überwinden, er hält an seinem Traum von einem schönen großen runden Tisch fest. Und ist jetzt völlig enttäuscht.
21.45: Herr Seyfried befindet sich wohl noch im Wahlkampf. Einer von den offiziellen weist ihn darauf hin. Geht doch.
21.48: ein großes buhen, als ein weiteres Heim angekündigt wird. Aber sind ja alles keine Rassisten hier, und Kanake ist auch als Kosewort gemeint.
21.51: Stadtrat Wolfram erklärt, dass eine eigene Gesellschaft gegründet wird, um das Geschäft mir Asyl zu verhindern. Aber auch hier ist Frage, wie kommt Freital aus den negativen Schlagzeilen. Keine Sorge vor Rassismus, nein, die negativen Schlagzeilen sind gefährlich.
22.00: zum Abschluss gab es eine gemeinsame Erklärung der Fraktionen. Nicht viel Neues.
22.35: Eine letzten Meldung von uns: Aufrufe zur Gewalt, gegen uns und gegen die Flüchtlinge. Auch das Heim soll brennen, so einige Kommentare der „besorgten Bürger“.

Das Symbol Freital

Aufgepasst: Nichts fällt einfacher, als alle Fremdenfeindlichkeit, alles rechte Gedankengut in ein kleines Städtchen zu verfrachten. Doch Freital ist nur ein Symbol. Freital ist überall und das Schlimmste: Freital findet auf vielen gedanklichen Ebenen statt. Was wir in Freital symbolisch sehen ist nur das Offensichtliche. Das Laute. Das Leise ist immer noch in sehr vielen Köpfen um uns herum. Und leider ist das eben nicht immer so offensichtlich.

Datensicherheit bei Ärzten

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Zum Arzt gehen ist für die meisten ein leidiges Thema. Nach meist langen Wartezeiten bekommt man endlich einen Termin. Die Arzthelfer verteilen die Patienten nach und nach auf die Behandlungszimmer, wo diese dann mehr oder weniger lange auf den Arzt des Vertrauens warten. Jetzt sind Behandlungszimmer total unspannend. Also, was tun? Na ja, vielleicht einfach mal schauen, wen der Doc noch so behandelt. Whaaaaaat? Ich weiss, für euch ist das vielleicht kein Aufreger. Für mich schon. Ey, da kann ich die ganze Behandlungsliste einsehen, welcher Arzt welchen Patienten überwiesen hat. Die Namen der Patienten, etc.

Datensicherheit in Arztpraxen
Datensicherheit in Arztpraxen

Häufig suchen Menschen einen Arzt in ihrem Stadtteil auf, d.h. ich als Patient könnte durchaus, je nach Größe des Stadtteils einige dieser anderen Patienten kennen. Das wäre ja soweit noch nicht schlimm. Was? Nicht schlimm? Vielleicht möchte ich nicht, dass mein Nachbar auf einmal meine Krankenakte kennt. Oder ich seine. Mal ehrlich, was ist so schwierig daran, den Zugang zu persönlichen medizinischen Daten zumindest minimal zu erschweren?

Sobald ein Patient das Behandlungszimmer verlässt wird der Rechner in den Ruhezustand versetzt und kann nur mit einem Passwort wieder angeworfen werden. Vielleicht könnte man das in die Ausbildung integrieren? Oder ist das jetzt wegen der elektronischen Gesundheitskarte sowieso egal?

Habt ihr so eine Situation auch schon mal erlebt? Mir passiert das tatsächlich häufig. Und wo soll man auch hingucken, wenn im Behandlungszimmer nichts anderes als ein Monitor ist?

An CC BCC oder alle: 6 Typen von Mail-Verfassern

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Wer immer Mails nutzt kennt sie: Situationen, in denen man sich fragt, ob das System der Empfänger-Felder im E-Mail Programm der Wahl für alle Menschen verständlich ist? Meine These ist, dass Webseiten-Formulare die Menschen so versaut haben. Wer da nicht alle Pflichtfelder korrekt ausfüllt, landet nach Absenden erneut beim Formular und die noch nicht oder falsch ausgefüllten Felder werden meist rot markiert. ALAAAARM!!!! FEEEEEEEHLER!!!! Los jetzt, alles ausfüllen. Bei E-Mails ist das übrigens ein wenig anders. Man muss nicht alle Empfänger-Felder ausfüllen. Aber wem erzähle ich das?

Die Kunst der E-Mail Persönlichkeiten
Foto: Stéfan / CC BY-SA 2.0

Verplante vs boshafte Menschen

Ob im Freundeskreis, bei der Arbeit oder anderen Anfragen. Jeder von uns hat sich bis eben nicht nur einmal gefragt: Warum bekomme ich diese Mail? Zahlen belegen: Im Jahr 2015 werden voraussichtlich 537,1 Milliarden E-Mails versendet. In Deutschland. Spam ist bereits herausgerechnet. Da jede gute Statistik erst durch persönliche Einschätzungen wertvoll wird, und weil ich diesen Artikel schreiben möchte behaupte ich: Voraussichtlich jede 3. Mail ist dabei fehlerhaft. Das macht 179 Milliarden unnötig versendete Mails. Wir lassen uns gerne zu einer verständnisvollen Position hinreissen, doch es gibt Menschen, die Mails aus ihrem leidigen Wesen heraus absichtlich falsch adressieren. Und dann gibt es noch Menschen wie mich, die einfach jedes Mal die gleichen Dinge in einer Mail vergessen.

6 Typen von Mail Schreiberlingen sorgen für überflüssigen Traffic

1. Herr und Frau Wichtig
Verteilerlisten. In Unternehmen beliebt, von Mitarbeitern nicht selten gehasst. So kann man zum Beispiel einzelne Abteilungen über eine bestimmte Mail-Adresse erreichen. In manchen Fällen gibt es eine Verteilerliste, unter der sogar alle Mitarbeiter eines Unternehmens erreicht werden können. Auf Herr und Frau Wichtig wirkt das magisch. Sie schreiben den unnützesten Unsinn sehr gerne an große Verteilerlisten. So etwas wie „Hey, gehe heute Mittag bei XYZ essen. Wer ist dabei?“ ist sicherlich jedem von euch bereits begegnet. Es sollen sogar schon boshafte Unterstellungen an große Verteiler gesendet worden sein. WTF.

Doch damit nicht genug: Meist findet sich unter den Empfängern mindestens eine Person, die das alles ganz unglaublich überflüssig findet. Und so klickt diese Person auf „Allen Antworten“ um folgende Bitte zu versenden: „Könntest du bitte aufhören Mails zum Mittagessen an den großen Verteiler zu schicken? Danke und Grüße, Herr Wichtiger als du.“ Boah, ihr wisst was ich meine? Die sowieso schon angespannte E-Mail Situation gerät ausser Kontrolle und immer mehr Personen antworten plötzlich an alle. Eine Unmenge sinnloser Mails.

2. Herr und Frau Petze
Diesem Typus kann man durchaus eine gewisse Boshaftigkeit unterstellen. Im Gegensatz zu den „Wichtigs“ der Welt schreiben Herr und Frau Petze an eine Person. Das wäre fast der Idealfall, wenn nicht im CC-Feld weitere Empfänger hinzugefügt würden. Meist sind diese Personen erst mal zu feige eine Mail nur an die betroffene Person zu senden. So würde man ja Fehler/Missverständnisse aus der Welt räumen, ohne dass andere Menschen von diesem Fehler wüssten. Das fänden Herr und Frau Petzte total schade. So werden Menschen vor anderen Freunden, Chefs, Kollegen, Familie, etc. gerne mal bloßgestellt. Absichtlich. Kacke.

3. Herr und Frau Leichtfertig
Meist ist der Anwender die Fehlerquelle. Ob ein Auto-Vervollständigen einer E-Mail Adresse Sinn ergibt mag ich nicht beurteilen. Und dennoch benutzen es einige Menschen. Die Gefahr, dass aus dem Adressbuch ein ähnlicher Name statt des gewünschten Namens verwendet wird ist groß. Und wer überprüft schon am Ende vor dem Versenden der Mail den/die Empfänger?

4. Herr und Frau Vergesslich
Attachments vergessen. Ist mir schon tausend Mal passiert. Irgendwann habe ich mir angewöhnt das Wort „Anlage“ in den Text der Mail zu schreiben, weil Thunderbird mich dann vor dem Absenden automatisch daran erinnert, dass der Anhang fehlt. Total sinnvoll. Vor allem ist der Hinweis im Text der Mail auch für den Empfänger hilfreich. Denn auch die Empfänger der Mails entsprechen den hier genannten Typen. Wenn also Herr Leichtfertig eine Mail mit Anhang erhält kann es durchaus passieren, dass der Anhang nicht wahrgenommen wird.

5. Herr und Frau Komplex
Diese beiden mögen es sehr umfangreich. Dies lässt sich am Text der Mail erkennen. Oft leiten Herr und Frau Komplex auch nur Mails anderer Personen weiter, ohne einen Zusammenhang herzustellen. Ein Teil dieser Weiterleitungsorgie sind Attachments. Wenn ca. 20 Personen Texte und Attachments zu einem Themenkomplex an Frau Komplex mailen, dann lädt sie alle Anhänge herunter und hängt fügt sie einer neuen Mail hinzu. Die 20 Texte kopiert sie ebenfalls in die neue Mail. Am Ende noch ein obligatorisches „Mit freundlichen Grüßen“ und ein Klick auf „Senden“. Boah. Man erwartet also, dass der Empfänger 20 zusammenhangslose Mail-Texte und Attachments wie ein Puzzle wieder zusammensetzen kann.

6. Herr und Frau Besserwisser
Um ehrlich zu sein finde ich Menschen, die viel Wissen in sich vereinen, ziemlich gut. Der Unterschied dieser Menschen zu Herrn und Frau Besserwisser ist, dass erstere nicht zwingend das letzte Wort benötigen. Sie müssen sich nichts beweisen. Und anderen auch nicht. Insofern fällt mein Verständnis für Menschen, die immer wieder auf „Antworten“ klicken ohne dabei etwas Neues zu sagen, sehr gering aus. Die Königsdisziplin für Herr und Frau Besserwisser besteht darin eine „Das letzte Wort haben“ Mail zu verschicken. Mit nur einem Wort.

Wenn zwei Besserwisser aufeinander treffen kann man sich bildlich vorstellen, wie sie sich seit Jahren unnötige Mails senden. Nur weil ihr Wesen nicht anders kann. Sollten sie irgendwann nicht mehr erreichbar sein, verschickt das System automatische Antworten mit zufallsgesteuerten „Letzte Wort“ Texten. Auf immer und ewig. Ihren Autoresponder bestücken sie während ihrer Abwesenheit mit einem „Das sehe ich anders. Können gerne dazu ab 20.08.2069 (Datum der Rückkehr) mailen. Viele Grüße, Name“.

Das Internet könnte viel schneller sein

Weltweit werden 2015 täglich ca. 205 Milliarden E-Mails verschickt. Täglich. Legen wir deutsche Intelligenz zugrunde, so würden weltweit ungefähr 70 Milliarden E-Mails falsch versendet werden. Ebenfalls täglich. Um ehrlich zu sein ist mir der Traffic ziemlich egal.

Was mich viel mehr verwundert ist die Art und Weise, wie wir das Handeln bestimmter Typen einfach so akzeptieren und so tun, als sei das alles völlig normal. Ne, ist es nicht. Und mit Sicherheit ist die Liste der Typen noch nicht fertig. Habt ihr noch weitere Typen hinzuzufügen? Ich ergänze die Liste gerne.

Fleischhauers Absturz des Journalismus am Beispiel des Germanwings Absturzes

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Lieber Jan Fleischhauer,
vielen Dank für Ihre Spiegel Online Kolumne „Wut auf Journalisten: Die da oben schreiben doch eh, was sie wollen„. Mit Sicherheit werden Sie hier nichts lesen, was Sie nicht schon an anderer Stelle gelesen haben. Nur gesammelt.

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Foto: Gisela Giardino / CC BY-SA 2.0

Wikipedia spuckt mir zum Thema Kolumne folgendes aus:

Die Kolumne (von der Kolumne des Drucksatzes, aus lat. columna „Stütze“, „Säule“) bezeichnet in der Presse sowie im Online-Journalismus einen kurzen Meinungsbeitrag als journalistische Kleinform.

Journalistische Kleinform. Das bleibt hängen. Sie nehmen das Germanwings Flugzeugunglück als Aufhänger, um sich an „alternativen Medien“ abzuarbeiten.

Ich erinnere mich an meine Kindheit, als wir an fremder Menschen Türen geklingelt haben. Ein Kinderstreich, wie ihn wohl viele kennen. Jeden Freitag klingelten wir zur gleichen Zeit an den gleichen Türen. Wie kindlich. Wie naiv. Dingdong. Klingeling. Plötzlich reisst ein Mann die Tür auf und verfolgt uns im Sprint. Unsere Gruppe trennt sich und jeder rennt in eine andere Richtung.

Eine halbe Stunde stehen mein bester Freund, dessen Eltern und der fremde Mann vor unserer Haustür. Begleitet werden sie von zwei Polizisten.

In dieser Situation wäre ich nie auf den Gedanken gekommen die Schuld bei anderen zu suchen. Nun stehen vor Ihrer Redaktion sicherlich keine Polizisten und dennoch: Ihre reflexartige Schreibweise legt nahe, dass Sie nicht auf der Suche nach Selbsterkenntnis sind. Sie arbeiten sich an einem Thema ab, das seit Jahren diskutiert wird. Oder sind es bereits Jahrzehnte? Wenn Sie von jedem Smartphone-Besitzer als Berichterstatter schreiben, schwingt eine gewisse Abfälligkeit zwischen den Zeilen, die einen Menschen über einen anderen stellt. Das missfällt mir. Sehr sogar. Da der Text keinerlei humoristische Elemente beinhaltet gehe ich davon aus, dass die Zeilen tatsächlich Ihre Überzeugung spiegeln.

Ihre Meinung mündet in folgender Aussage:

Früher waren „die da oben“ die Politiker oder die Reichen, jetzt sind es auch die arrivierten Journalisten.

Arriviert, ein kleines Adjektiv, das Ihre Haltung verdeutlicht. Denn arriviert beschreibt einen Menschen, der beruflich oder gesellschaftlich aufgestiegen ist. Von welchen arrivierten Journalisten sprechen Sie? Beschreiben Sie sich selbst als arriviert? Sind es alle Spiegel und Spiegel Online Journalisten? Wer bestimmt, ab wann wer arriviert ist? Ist dabei nicht entscheidend, von welchem Blickwinkel man „arriviert“ betrachtet? Das „Oben“ der einen ermöglicht erst das „Unten“ der anderen. Und umgekehrt. Ansonsten wären alle gleich.

Bevor ich weiter abschweife, lassen Sie mich wieder konkret werden. Wenn Sie den angeblichen Absturz des Journalismus thematisieren wirkt das wie eine kindliche Reflexhaltung. Fehler Ihrerseits sind dabei völlig ausgeschlossen. Sie wehren sich gegen den Absturz, indem Sie absurde Artikel „alternativer Medien“ erwähnen, um Berichte „arrivierter“ Journalisten in einem besseren Licht erscheinen zu lassen.

Wir Menschen sind vermeintlich widersprüchliche Wesen. Einerseits wünschen wir uns die restlose und absolute Aufklärung, andererseits die Achtung menschlicher Werte, die unsere Gesellschaft erst funktionieren lässt. Welchen Mehrwert bietet mir der volle Name des Co-Piloten? Wäre es nicht ausreichend nur vom Co-Piloten zu schreiben, auch oder gerade weil Sie wissen, dass Sie die Argumentation mit der historischen Dimension der Tat und der Person des öffentlichen Interesses aus der Tasche ziehen können? Hitler darf man ja auch ausschreiben. Und Fotos darf man auch zeigen. Beim Amoklauf in Winnenden durfte man den Täter doch auch beim Namen nennen. Und Fotos zeigen. Sie sehen, ich bin bei den Beispielen genauso sprunghaft wie Sie in Ihrem Artikel.

Ich bin ein hoffnungsloser Fall, denn natürlich ist mir bewusst, dass Sie in Konkurrenz zu all den anderen „arrivierten“ Journalisten stehen. Auch diejenigen, die außerhalb von Spiegel und Spiegel Online arbeiten. Es ist ein Wettlauf. Wer sitzen bleibt und nur über Fakten berichtet, gerät schnell ins mediale Abseits. Keine Klickstrecke belangloser Bilder ist bei diesem „Ereignis“ zu schade, um Werbeeinnahmen zu steigern. Im click & earn Modus blicken Sie leicht verächtlich auf den sogenannten „Citizen Journalism“ herab, der sich ihrer Meinung nach etwas von der vermeintlichen Medienelite zurückholen will. Was zurückgeholt werden soll bleibt für immer ihr Geheimnis.

Der letzte Schrei bei diesem als Selbstermächtigung gefeierten Bürgerjournalismus sind Livestream-Apps wie Periscope oder Meerkat, die aus jedem mit einem Smartphone einen Berichterstatter machen.

Zählen sie die Journalisten der Bild auch zu den „arrivierten“ Journalisten? Die bezahlen die sogenannten „Citizen Journalists“ für Fotos, die diese vor Ort machen. Und so sind viele Bürger-Reporter unterwegs und schicken Fotos des letzten Unfalls an die Redaktion. Cash für Crash.

Mir liegt es fern Sie zu beleidigen, Sie zu beschimpfen oder ein einziges böses Wort über Sie zu schreiben. Leider haben Sie es versäumt den Vorteil, den ihnen die „alternativen Medien“ aufgelegt haben, zu nutzen. In Ihrer Kolumne begeben Sie sich lediglich auf die gleiche Ebene, wie die von Ihnen erwähnten alternativen Medien. Und vielleicht ist es sogar gut so. Vielleicht dauert der Wandel im Journalismus sehr lange. Ebenso lange benötigt ein Teil der Bürger-Journalisten um zu verstehen, dass ihre Berichte auch einem gewissen Fundament bedürfen.

Eine Kolumne über Berichte diversester Verschwörungstheoretiker zu veröffentlichen halte ich bei allem Respekt für groben Unfug. Denn Sie wissen genauso gut wie ich, dass zwischen den Extremen auch ganz gute Medien existieren, egal ob alternativ oder nicht. Dass Sie am Ende Ihrer Kolumne noch auf den „Internet-Prediger“ Richard Gutjahr zu sprechen kommen komplettiert das Bild Ihrer Kolumne. Sie halten diverse Gedanken fest und was am Ende bleibt ist die Frage, was Sie mir damit sagen wollen.

Sie greifen in Ihrer Kolumne partielle Extreme auf, die über ihren Monitor flatterten. Oder nach denen Sie gezielt gesucht haben? Dass Sie Ken Jebsen nicht namentlich erwähnen, wird Ihnen dieser sehr übel nehmen. Ich übrigens auch, denn so wäre für viele Leser offensichtlich, auf welcher Ebene sich Ihre Kolumne bewegt. Sie hätten ja ernsthaft über den Inhalt des bildblog Artikels „Absturz des Journalismus“ kolumnieren können, entschieden sich dann aber für die einfacherere Variante. Die, die schneller von der Hand geht, falls man das im Journalismus so nennen darf.

Abschließend halte ich fest: Wir sind uns eigentlich total ähnlich. Wir greifen partiell Dinge auf, bringen sie in keinen Zusammenhang und lassen diesen Inhalt auf unsere Leser los. In der Hoffnung dass diese intelligent genug sind unsere wirren Gedanken zu verstehen.

Vielleicht klingeln wir eines Tages gemeinsam an fremden Türen, werden erwischt und erkennen beide unsere Fehler an. Dabei?

Mit feundlichen Grüßen
Kein Journalist

Bild-Leser lachen über Feuer im Flüchtlingscamp

Floyd 5 Kommentare Gedankenfetzen

Gestern veröffentlichte die digitale Bild den Artikel „Feuer im Flüchtlingscamp“. Unter jedem Artikel erfragt Bild die Reaktionen der Leser. Das Ergebnis ist wenig überraschend, auch wenn ich nicht alle Menschen pauschal beurteilen möchte. Immerhin empfanden 58 Leser auch Wut. 173 andere Leser lachten darüber. Kacke, ey.

bild lachen reaktion auf feuer im fluechtlingslager
Screenshot von bild.de

P.S. Die Reaktionen wurden inzwischen vom Artikel entfernt.

(via @LIVEyHEART)

Das mit der Polemik: GDL läuft Amok

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen

Auf normalem Level kann ja heutzutage kaum noch jemand kommunizieren. Deswegen kann ich hier im Blog auch ruhig polemisch werden. Die Bahn darf das ja auch.

Die Pressemeldung der Bahn zum geplanten GDL Streik am Wochenenede:

gdl läuft amok
Screenshot DB Bahn

Zitat Wikipedia zu Amok:

Mit dem Begriff Amok (malaiisch: meng-âmok, meist mengamuk: randalieren, toben, „durchdrehen“) werden Gewalthandlungen bezeichnet, bei denen mehrere Personen durch einen einzelnen, bei der Tat körperlich anwesenden Täter innerhalb eines Tatereignisses getötet werden.[1]

Die Überschrift der starken Übertreibung zu bezichtigen, wäre eine Untertreibung. Liebe Bahn, klar kann man das so schreiben, muss man aber nicht. Öl und Feuer und Flammen und so. Ihr versteht.

Familiensynode im Vatikan: Stilgerechte Anreise der Bischöfe

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen, Satire

Zur Zeit unterziehen sich die Bischöfe bei der Familiensynode im Vatikan einem Realitätscheck. Bereits bei der Anreise der Bischöfe wurde deutlich: In der katholischen Kirche herrscht Aufbruchstimmung.

Familiensynode im Vatikan 2014 zum Thema Famile und Sexualmoral
Zwei Bischöfe auf dem Weg zur Familiensynode im Vatikan

Ein Highlight wird übrigens das Coming-Out homosexueller Bischöfe.

P.S. Heute morgen bin ich aufgewacht und habe festgestellt, dass alles nur ein Traum war. Entschuldigen Sie die Störung. Weitere Informationen erhalten Sie unter:

Vatikan bei Twitter
Twitter Suche nach #Familiensynode

Bild für Collage:
Deutsche Fotothek / CC BY-SA 3.0 DE

Remember 30. September

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Da war doch was. Der Stuttgarter Bahnhof wird durchgeprügelt. Ach ne, Demonstranten in Stuttgart. Von Politik und Polizisten, die als verlängerter Politikarm Befehle ausführen. Jedes Jahr erinnere ich an dieses Datum. Vieles, was ich damals zum Thema geschrieben hatte, würde ich heute genauso schreiben. Anderes würde ich wahrscheinlich weglassen.

Krux mit Hauptbahnhof Stuttgart 21
Bildcollage Hauptbahnhof Stuttgart – Bildquelle comzeradd, CC BY-NC-SA 2.0

Damals empfand ich eine kurze Phase der Euphorie, als Frau Gönner, Herr Mappus und der Rest in die ewigen Politikjagdgründe geschickt wurden. Wegen Überheblichkeit gescheitert. NUR: die Situation hat sich anschliessend nicht wirklich verbessert. Die Farbe der regierenden Partei hat sich geändert, das Handeln jedoch nicht dramatisch verbessert.

Das Video hat aus meiner Sicht nichts an Akutualität verloren. Wenn man die Metaebene betrachtet.

Doofe machen sich über Doofheit lustig

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Da gibt es eine bestimmte Spezies, die ständig behauptet intelligenter als der Rest der Menschheit zu sein. Problem: das sind auch nur Menschen. Die Intelligenz besteht in der Erkenntnis und der bewussten Akzeptanz der eigenen Doofheit. Das ist der Grund, warum ich gut mit mir klarkomme. Ich bin oft doof. Ich weiss nicht alles und würde mich in vielen Wissens-Bereichen des Lebens als doof bezeichnen. Verdammt doof. So gleicht sich das bei allen Menschen aus. Wenn wir unsere Talente, unser Wissen zusammenlegen würden, was würde sich da für ein Potential ergeben? Ach was, solange wir das nicht hinkriegen, zähle ich mich bewusst zu letzterer Gruppe. Man kann dann einfach leben. Leben. Go for it.

doofheit dummheit menschheit

Menschen werden kategorisiert. Erst die Kategorisierung ermöglicht es, dass über solche Texte gelacht wird. Deswegen vergeben Menschen Facebook Likes für so ein Bild. Massenhaft Likes. Viraler Scheiß eben. Heißer Scheiß. „Haste gesehen, total witzig das Bild, oder?“ Das Bild wird mit Freunden und Fremden geteilt. Ein Spruch, der Menschen das Gefühl gibt, intelligenter als der Rest zu sein dreht die Runde. Sehr intelligent. Finde ich.

Haha, der ist doof. Der ist dumm. Der ist ungebildet. Der ist… Ach such dir was aus. Dabei sind wir alle doof. Auf unsere eigene Art und Weise. Manche aus Überzeugung, andere versuchen sich im Vertuschen, indem sie sich über andere stellen. In Oben und Unten zu denken zeugt für sich alleine betrachtet bereits von einer gewissen Doofheit. Aus meinem Blickwinkel betrachtet. Was den Beweis erbringt, dass Doofheit höchst individuell ist. Und wenn das für Doofheit gilt, dann sicherlich auch für Intelligenz.

Jetzt könnte man mir ja vorwerfen, dass ich das Leben viel zu ernst nehme, um über so einen Spruch zu lachen. Mein Vorteil: ich habe das alles ja nicht verstanden. Bewusst nicht verstanden. Ignoriert. Und ja, ich bin ein total unwitziger Mensch. Freunde bestätigen das. Wenn du welche findest.

Fazit: wir alle sind doof und gleichermassen intelligent. Individuell. Und das gilt es zu respektieren und sich nicht darüber lustig zu machen. Doof.

Zwei Weltkriege überstanden, aber nicht das Internet

Wir bewegen uns immer stärker auf genormte Innenstädte zu. Große Einkaufstempel werden errichtet, die einkaufswillige Masse durchgetrieben, um sie dann mit vollen Tüten via Einkaufsshuttle zum nächsten Tempel zu schippern. In Stuttgart ist dies durch Stuttgart 21 und den kompletten Stadtumbau noch viel deutlicher zu spüren. Wir werden in Konsumkapellen ertrinken.

Jetzt, also gefühlt seit 20 Jahren, kommt aber zusätzlich zu der Stadtumkrempelung dieser Online Handel, der dem stationären Handel den Rang abläuft. Wir können das nicht stoppen. Zurück aus dem Urlaub entdeckte ich, dass Hirrlinger, das letzte lokale Fotogeschäft in der Stuttgarter Innenstadt, dicht machte. Das macht mich sehr traurig. Der letzte Ort, an dem man noch analoge Filme, Chemikalien für die Entwicklung, etc. kaufen konnte. An der Tür hängt ein Zettel, der krasser nicht sein könnte:

foto hirrlinger stuttgart insolvenz
Foto Hirrlinger schließt seine Türen zum 31.07.2014

…Doch leider hat sich durch den Online-Handel das Kaufverhalten und dadurch die gesamte Branche soweit verändert, das selbst ein Stuttgarter Traditionsunternehmen das zwei Weltkriege überlebt hat, sich den Internet-Großkonzernen geschlagen geben muss…

Nun mag man den Besitzern vorwerfen, dass sie das Internet, die Digitalisierung im Allgemeinen, verschlafen haben. Man kann ihnen auch vorwerfen, dass ihre Preisgestaltung im Vergleich viel zu teuer war. Man kann ihnen vorwerfen, dass die Lage in der Stuttgarter Innenstadt für ein lokales Fotogeschäft nicht mehr rentabel ist. Ach, man könnte genügend Vorwürfe finden, aber: egal, wie man die Weichen gestellt hätte. Der lokale Einzelhandel hat gegen die Preisgestaltung von Internet-Großkonzernen zunächst wenig Chancen. Aber, um die Klammer zu schließen: spätestens die Umgestaltung unserer Stadt wird zeigen, dass der lokale Einzelhandel sowieso dem neuen Stadtbild mit seinen Tempeln weichen wird. Zukünftig werden die Menschen nämlich nicht mehr merken, ob sie durch die Innenstadt in Hamburg, Köln, Stuttgart oder sonstwo laufen. Alles wird gleich.

Als Ergänzung hierzu noch die reißerische Frontal 21 Dokumentation über die Samwer Brüder. Die Bewertung überlasse ich euch. Ihr seid schlau.

ZDF Frontal21-Doku: Die große Samwer-Show

Verkaufte Stadt: Stuttgart zieht Konsum Bildung vor

Floyd 14 Kommentare Gedankenfetzen

2010 versuchte ich die graue Bibliothek Stuttgarts zu retten. Digital. 2014 gebe ich auf. Das von ECE gebaute Einkaufszentrum öffnet im Oktober 2014. 200 Shops. Jeden Morgen fahre ich an dem Ort vorbei, wo Konsum und Bildung so nahe beieinander liegen. Dabei stellt sich mir die immer gleiche Frage: wie viel Konsum braucht eine Stadt? Und wie viel Bildung?

#Konsum vs #Bildung

Im angeblichen Land der Dichter und Denker sollte eine Bibliothek oder das Thema Bildung das größte Aushängeschild sein. Vermutlich bin ich aber mit meiner Meinung nicht mehrheitsfähig. Wie seht ihr das? #Konsum oder #Bildung, was sollte in einer Stadt überwiegen oder nach aussen das Stadtbild stärker beeinflussen? Wie schafft eine Stadt ein Gleichgewicht? Über Kommentare freue ich mich natürlich.

konsum oder bildung stuttgart stadtbild hat sich entschieden
#konsum oder #bildung – Stuttgart hat sich entschieden

Herbstkonsum

Da Stuttgart weitere Einkaufszentren eröffnet, rufe ich den Konsumherbst aus. Kauft, lauft, kauft, spart Prozente, kauft weiter, geht in den geplanten Apple Store im Milaneo. Ein Apple Store dient Stuttgart inzwischen als besonders positives Argument für das Milaneo:

In diesem Zusammenhang nennt die City-Managerin dann aber noch ein Argument, das für das Milaneo spricht – und gewährt einen kurzen Blick auf die eigentlich streng geheime Mieterliste: „Dort soll wohl ein Apple-Store einziehen“, sagt sie.

23. September 2014
Eröffnung Gerber Einkaufszentrum mit 85 Geschäften.

9. Oktober 2014
Eröffnung Milaneo Einkaufszentrum mit 200 Shops.

Überraschungs-Eier für Spielerfrauen und Weltmeister

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

Irgendwann dachte sich die Marketing-Abteilung der Ferrero Deutschland GmbH, es wäre cool, die Überraschungseier geschlechtsspezifisch zu branden. Oder kam eine beratende Agentur auf diese glorreiche Idee und verkaufte sie nur als super super Innovation. Daraufhin habe ich ein paar Produkte speziell für Mädchen entwickelt. Aus Gründen.

Ferrero geht den Weg eisern weiter und die neuen Eier werden noch mehr Eltern und Kinder glücklich machen. Danke Ferrero, denn nun habe ich auch den Kindern gegenüber eine plausible Erklärung, warum wir die Eier nicht mehr kaufen werden. Kind 2 ist manchmal gerne eine Prinzessin und darf das nicht mehr sein, wie es neulich im Supermarkt nicht unlogisch anmerkte. Kopf. Tisch. Evolution rückwärts.

Danke Luca Hammer und Jutta Wegner für die Hinweise

Hier die Ansicht des gesamten Prospekts:
https://twitter.com/Luca/status/439873341621813248

Die Eier, die Jutta Wegner gepostet hat, sehen mir aber sehr nach Fake aus:
https://twitter.com/NBJule/status/439758569983201281

(via Luca Hammer)

P.S.: Natürlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich hierbei um einen Fake handelt. Vielleicht mache ich heute Abend auch ein paar neue Überraschungseier. Mit eigenem Branding ;)

Wir stecken mitten in der digitalen Pubertät

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Erinnert ihr euch noch an die Pubertät? Wie schlimm war die Zeit, in der wir unsere Pickel spazieren trugen? Als wir uns nicht trauten, mit der ersten Freundin oder dem ersten Freund Schluß zu machen, weil wir niemanden verletzen wollten? Doch wir haben das überstanden, uns weiterentwickelt und rückblickend empfinden wir das alles als gar nicht mehr so schlimm. Wir haben gelernt.

Digitale Pubertät
Foto: caitlinator / CC BY 2.0

Die Parallelen zu den Diskussionen über die Whatsapp Übernahme durch Facebook wurde mir erst jetzt klar. Für viele User ist Facebook die erste Freundin, von der man sich irgendwie nicht trennen kann. Man ist zu „anständig“, zu verständnisvoll und man verzeiht vieles. Vielleicht kommt ja alles wieder in Ordnung. Irgendwann.

Als hätten wir es mit der ersten Liebe nicht schwer genug gehabt, beschert Whatsapp vielen Usern die erste digitale Akne. Langsam lernen wir, dass nicht immer alles „schön“ ist. Man vertraute sich mit der Pixelakne seinen Freunden und Freundinnen an. Man hatte Vertrauen und wischte alle Zweifel beiseite. Wie soll man eine abstrakte Ebene bei dieser Thematik auch verstehen? Wenn ich mich mit meiner digitalen Akne nicht wohl fühle, dann schreibe ich das über Whatsapp an meine besten Freunde. Punkt. Dass sich jemand über mich lustig machen könnte, den ich persönlich gar nicht kenne, kommt mir nicht in den Sinn. Warum auch. Denn diese Person steckt zwischen beiden Beteiligten. Versteckt. Im Dunkeln. Dort, wo es niemandem weh tut. Erstmal.

Wir stecken mitten in der digitalen Pubertät und werden diese meistern. Wenn wir uns auf unsere menschlichen Werte besinnen, werden wir gestärkt diese Phase verlassen. Werte definiert jeder anders, für mich ziehe ich mal als Beispiel „Offenheit“ heran. Bei Freunden wünsche ich mir eine gewisse Offenheit, eine Aufgeschlossenheit. Übertragen auf unsere digitale Akne bedeutet dies: wir sollten versuchen Apps, Dienste, etc. zu nutzen, deren Quelltext einsehbar ist.

Wenn also 3/4 des Internets schreibt, dass man von Whatsapp zu Threema wechseln sollte, dann stehe ich da und frage lediglich: Warum? Nur weil ein Dienst auf einer Webseite schreibt, dass die Kommunikation verschlüsselt abläuft? Wer verifiziert das? Whatsapp behauptet auch, dass die Kommunikation verschlüsselt abläuft. Nur weil es auf einer Webseite steht, muss es noch lange nicht so sein.

Wenn wir die digitale Pubertät irgendwann abgeschlossen haben, werden wir erkannt haben, dass es notwendig ist, für manche Dienste auch finanziell einen kleinen Ovulus zu entrichten. Doch noch stecken wir mehrheitlich in der digital pubertären Phase fest. Die Mehrheit empfindet es als normal ein Smartphone im Wert von über 500,- EUR in der Tasche zu tragen, sich aber bei 2,- EUR monatlicher Nutzungsgebühr für einen sinnvollen Dienst aufzuregen. Das ist so, als würde man sich ein neues Snowboard kaufen, im Urlaub aber nur eine Abfahrt pro Tag schaffen (weil man den Berg hinaufläuft), weil man sich die Liftkarte sparen möchte.

Vielleicht müssen wir unser rationales Denken verstärkt einschalten, um zukünftig unseren eigenen digitalen Weg zu finden. Langjährige Freundschaften entstehen parallel zu kleine Episoden kurzer Freundschaften. Wir können nur lernen, die Tiefe einer Freundschaft zu erkennen. Wenn also Whatsapp oder Facebook nicht mehr der gewünschte Dienst ist, dann kann man sich jederzeit abmelden. Das gewohnte Argument „Die haben ja aber sowieso schon alles von mir“ ergänze ich dann gerne um ein „Bis heute“. Oder ruft ihr ehemalige Freunde an, um sie zu einem Thema, das euch aktuell beschäftigt, zu befragen? Datensätze werden älter. Das Leben verändert sich. Wir ziehen um. Wir gewinnen neue Freunde für unser Leben. Das Erheben all dieser Daten kann man den unerwünschten Diensten alleine durch zukünftige Untätigkeit erschweren. Wenn man wirklich möchte.

Vielleicht müssen wir aber auch häufiger unsere digitale Emotion einsetzen. Wenn ein neuer, unglaublich toller Dienst auftaucht: wie ist unser Gefühl? Brauchen wir das wirklich? Ich glaube wir alle werden diese regelmäßigen Déjà Vues haben. Ob man nun von Facebook zu Diaspora wechseln sollte, oder von WhatsApp zu Threema, oder oder oder… Wichtig bleibt alleine, dass jeder für seine erste Freundin, seine erste Akne und auch für seine heutigen Freunde selbst verantwortlich ist. Und sich aufgrund von Erlebnissen weiterentwickelt.

P.S. Das Schlimmste daran ist, dass rückblickend Merkels Neuland vielleicht doch keine zu belächelnde Aussage war, sondern großteils Realität ist. Oh man.

Es ist an der Zeit sich für uns einzusetzen

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Ein Absacker in der stadtbekannten Diskothek. Jugendliche, Alkoholiker und andere Existenzen treffen sich zum gemeinsamen „Wohlfühlen“. Spaß liegt in der nicht vorhandenen Luft. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich das positive Abzappeln bis zum letzten Besucher. Schön mal wieder ein paar Stunden Babylon zu entfliehen und mit „Gleichgesinnten“ dem Ruf nach Spaß und Freiheit zu folgen.

Disco
Foto: Underbelly Limited / CC BY-SA 2.0

Ich trinke ein Bier, möchte auch gerne teilnehmen und das Spektakel nicht verpassen. Verzweifelte Gesichter blicken umher. Teils traurig, teils voller Vorfreude harrt jeder dem Abend. Was wird er bringen? Der Abend ist jung und im Moment wirkt es so, als ob sich hier Menschen versammelt haben, die alle nur auf irgendetwas warten. Auf was? Dass jemand nackt durch die Gegend springt, auf andere spektakuläre Aktionen? Ich weiß es nicht. Meine Wahrnehmung nimmt von Minute zu Minute zu.

Konformität in der Zeit des Individualismus

Die Sinne sind von einem ordentlichen Gemüseeintopf geschärft und warten auf den entscheidenden In,- oder Output. Das Unerwartete passiert. Zwei Menschen stoßen miteinander an und verziehen dabei keinen Gesichtsmuskel. Ausdruckstanz ist hier nicht angesagt. Wichtiger ist sich so zu inszenieren, wie man nicht ist. Damit fährt man am besten und das Ticket ist sogar umsonst. Da, schon wieder: Zwei Mädchen küssen sich auf die Wangen, laufen weiter und kaum ist verlässt das eine der Mädchen den Hörabstand, werde ich Zeuge einer weiblichen Schimpftirade. Ein Auf und Ab. Eine nette Geste gehört zum guten Ton. Was danach passiert interessiert die wenigsten. Wie man das Ganze auch dreht und wendet, es bleibt eine innere Lüge. Vielleicht ist Lüge etwas übertrieben und man sollte es eher der Ignoranz zuschreiben.

Ja, ich muss sagen das Bier schmeckt gut hier. Das wichtigste an so einem Abend ist nicht die eigene Person. Wir erleben „Gemeinschaft“, Menschen, die besser mit „Compukation“ umgehen, als mit Kommunikation. Trotz allem ist der gemeinsame „Geist“ spürbar; ausgedrückt durch die gleiche Kleidung. Die Höhepunkte mehren sich. Konformität durch Marken.

Die Runde der Sechziger Jahre Musik ist eingeläutet. Alle Knie werden locker. Auch hier offenbart sich mir der tanzende Mob, der einen angepassten Tanzstil zum besten gibt. Ich würde die Menschen gerne springen und tanzen, ausgeflippt und erfinderisch erleben. Die Masse verhindert das.

Die Lebens-Schlagzahl erhöht sich

James Brown bläst sein „I feel good“ durch die Boxen und alle folgen mit einem kräftigen „so nice, so nice, i got you…“ Also geht es jetzt doch um jeden einzelnen? Ich kann mich dem Eindruck nicht entziehen, dass jeder Einzelne hier sehr viel wert ist, obwohl vielen die Flucht vor sich selbst im Gesicht steht. Gehöre ich da auch dazu? Die Antwort liefert der DJ: es ist „Bob Musik“ Zeit. Brav folge ich dem Aufruf „Could you be loved“ und gehe die Beine heben und abtanzen. Schneller als erwartet beendet der DJ das Set mit nur einem einzigen Lied. Rekordverdächtig.

Das Bier schmeckt, aber da muss noch etwas beleuchtet werden. Im Volksmund wird oft der Satz vernommen: Die Jugend ist die Zukunft. Dem kann ich zustimmen, aber: Muss man sich nicht Sorgen machen? Kinder mit 12 Jahren rauchen, mit 13 der erste Sex? Ja, die Welt wird schneller, alles wird in rasanter Geschwindigkeit erledigt und erlebt. Wie können wir da von Jugendlichen Standhaftigkeit erwarten? Ohne eine Konstante im Leben verliert sich der Mensch.

Wen wundert es, wenn eine alte Dame im Bus stehen muss? Keine Zeit mehr für menschliche Gesten? Wenn alle von Reizüberflutung sprechen und kein Handeln die Konsequenz ist, ist nachfragen angesagt. Sind die Reize positiv oder negativ? Was bewirken sie bei Menschen unterschiedlichen Alters? Ist es nötig, dass ein elfjähriges Mädchen ein Epiliergerät kaufen muss? Ist es nötig, dass ältere Menschen sich bewusst oder unbewusst wie Teenager kleiden, um einen Teil der verpassten Jugend nachzuholen?

Mentale Unterdrückung von außen

Mag sein, dass ich die letzten Jahre trendmäßig etwas verpasst habe, aber was ist der Antrieb für derartiges Verhalten? Steckt dahinter wirklich der eigene Wille, oder ist nicht vielmehr die Gesellschaft der Auslöser, indem sie uns zeigt, dass wir ohne bestimmte „materielle Scheinheiligkeiten“ weniger wert sind. Werden wir nicht gefoltert, uns einer bestimmten Vorstellung zu beugen, die in anderen Gehirnen stattfindet? Befinden wir uns in einer neuen Form der Sklaverei? Wir verurteilen jede Form körperlicher Gewalt und üben gleichzeitig eine wesentlich vernichtendere Form von Gewalt aus: die mentale Unterdrückung. Die Kommunikation lahmt zusehends, weil die Gesellschaft in eine Sackgasse getrieben wird, die das Gegenteil von uns erwartet.

Moderne Kommunikationsmittel warten darauf von uns genutzt zu werden, unter dem Vorbehalt, dass wir uns kurz zu fassen haben. Mit immer mehr Mitteln werden wir dahin getrieben, immer weniger Aussage in unsere Sätze zu packen. Man selbst drängt sich in den Hintergrund, bis irgendwann der Riesenknall und gleichzeitig der geistige Supergau einsetzt. Dann stellt sich die Frage nach dem „wirklichen“ Sinn des Lebens. Viele versuchen zu fliehen, aber der „innere Krieg“ bleibt. Massen verzweifeln an der Antwort auf die Frage „Wer bin ich wirklich?“

Der Weg ist der Weg ist der Weg

Dabei ist nicht die allumfassende Antwort von Bedeutung, sondern der Weg, auf dem man sich befindet. Auf dem Weg gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich zu verirren; aber auch Möglichkeiten, geistig wertvolle Umwege zu gehen. Auf jeden von uns warten vermeintliche Irrwege, die ins persönliche Nichts führen. Und Wege, die uns geistig wieder ein Stück weiter bringen. Der Druck der Gesellschaft erwartet häufig das Beschreiten des geradlinigen Wegs. Doch sollte es uns erlaubt sein, auch und gerade die Umwege zu gehen. In der Geschwindigkeit, die jedem von uns liegt.

Wichtig dabei ist lediglich, den Hauptweg nicht aus den Augen zu verlieren. Dieser „Lebenslauf“ wird von jedem selbst gesteuert, aber auch von anderen und teils von einer nicht erklärbaren Kraft, die einen immer dann besonders vereinnahmt, wenn Unsicherheit und Zweifel wachsen. Diese Kraft bestärkt uns den Weg weiter zu gehen und lässt keine Zweifel an der Wahl des Weges. Unterwegs erwarten uns Menschen, die zu Freunden werden. Freunde sind Wegbegleiter, da sie zur gleichen Zeit auf einem ähnlichen Weg wie wir schreiten.

Wie viele Freunde gibt es, die uns wirklich verstehen, die uns so akzeptieren wie wir sind?

Wie viele Menschen gibt es, die keine Erwartungen an uns stellen, die wir zu erfüllen habe?

Wahrscheinlich wenige. Wer hat das „Recht“ etwas von uns zu erwarten? Wer hat das „Recht“ zu erwarten, dass wir uns in bestimmten Situationen so oder so zu verhalten habe, auch wenn wir ganz anderer Meinung sind?

Erwartungen von außen

Erwartungen gründen sich auf dem Wunsch, dass ein Mensch so ist, wie man ihn sich selbst in seiner Phantasie ausmalt. Darin liegt die Überraschung, dass wir manchmal eben nicht so sind, wie andere das erwarten. Die Herausforderung ist der Umgang mit dem Unerwarteten, nicht die Erwartungshaltung. Logischerweise suchen und brauchen wir Unterstützung und Bestärkung in dem, was wir machen. Der Antrieb für das eigene Handeln sollte aber aus uns selbst kommen.

Wir treffen auf Gleichgesinnte, die sich unseren Grundgedanken und Emotionen anschließen, aber niemals das gleiche Leben führen könnten. Das ist für mich der tägliche Reiz des Lebens: Unterschiedlichste Menschen treffen aufeinander und trotz allem lassen sich Ähnlichkeiten feststellen, auch wenn diese noch so klein sind. Immer noch erschrecken wir, wenn wir feststellen, dass wir mit anderen etwas teilen, die doch äußerlich und menschlich so unterschiedlich zu sein scheinen. Eine regelrechte Phobie setzt ein, denn wir sind doch nicht wirklich wie Müllers oder Meiers aus dem 5.Stock, oder? Gewiss sind wir das. In jedem von uns steckt ein Müller und ein Meier. Das zu erkennen und zu akzeptieren erzeugt eine gewisse Angst in uns.

Stille als Zeichen der Gemeinsamkeit

Wir begegnen Menschen, die sehr verschlossen sind. Da kommt kein Wort heraus, trotz allem spüren wir eine deutliche Verbindung zu diesem Menschen, die auf gleichen Erlebnissen oder Erfahrungen beruht. Wenn wir auf „Stille“ treffen, können wir das genießen. Wenn wir Stille wirklich spüren könnten, dann wäre Stille oft kein Zeichen von „sich nichts zu sagen haben“, sondern vielmehr von geistigem Austausch. Wir kommuniziern auf einer anderen Ebene. Nach einiger Zeit tritt meist ein Verlangen auf, etwas sagen zu müssen, richtig?

Da stehen wir nun und haben uns nichts zu sagen, obwohl offensichtlich ist, dass uns etwas verbindet. Der „offene“ Mensch macht sich verwundbar, aber kann man verwundet werden, wenn man nichts zu verlieren hat? Wenn wir persönliche Erlebnisse verarbeitet haben, und damit meine ich nicht einfach nur Zeit haben vergehen lassen, dann sind wir auf keinen Fall ernsthaft verwundbar. Durch die Verarbeitung eines Erlebnisses, ob positiv oder negativ, stärken wir uns und verletzen uns nicht. Wir sollten herausfinden, was uns mit anderen Menschen verbindet. Wie wir die Bevölkerung kategorisieren, welche Gruppen wir auch bilden, eines verbindet uns immer: das Leben. Dieser Aspekt wird so oft vergessen, obwohl es unsere größte Gemeinsamkeit ist.

Die Perversion bewusster Ausgliederung

Stattdessen suchen wir manchmal nach Ausreden, warum wir mit bestimmtem Menschen nichts zu tun haben wollen. Wir Menschen könnten voneinander lernen, denn jeder hat Wissen, Erlebnisse und wir alle haben eine eigene Geschichte zu erzählen. Äußerlichkeiten oder unterschiedliche Lebenseinstellungen spielen dabei eine eher untergeordnete Rolle.

Wie viele Menschen werden aufgrund „gesellschaftlicher Werte“ vorschnell von der Gemeinschaft ausgeschlossen und zum Außenseiter verurteilt?

Was kann wertvoller sein, als uns Menschen gemeinsam voranzutreiben?

Was kann wertvoller sein, als unser jetziges Leben zu leben?

Vermeintliche Randgruppen werden ausgeschlossen, statt integriert. Behinderte Menschen arbeiten in speziellen Behindertenwerkstätten, obwohl doch laut Gesetz jedes Unternehmen dazu verpflichtet wäre, Behinderte bei gleicher Eignung zu bevorzugen. Behinderte Kinder werden mit behinderten Kindern in eine Schule gesteckt. Nicht Behinderte mit nicht Behinderten. Wir haben doch auch keine Schulen für ausschließlich große oder kleine, dicke oder dünne Kinder. So lernen weder Behinderte, noch nicht Behinderte, dass wir unendlich viel voneinander lernen können. Unser aller Talente und Begabungen werden häufiger ignoriert, als dass sie gefördert werden.

Volkes Mund tut halbe Wahrheit kund

Jedem von uns ist dieser Satz in Abweichungen schon einmal begegnet: „Ach, behinderte Menschen können sich über Kleinigkeiten so schön freuen!“ Was wie ein Kompliment klingen soll, ist häufig eine unbewusste Anklage an unsere eigene Person, da wir sehr wohl wissen, dass diese Eigenschaft bei uns selbst schon so gut wie verloren ist. Wir haben zum größten Teil verlernt uns über Kleinigkeiten zu freuen und nun werden behinderte Menschen darum beneidet? Was für eine trügerische These. Integration (inzwischen Inklusion) ist das Schlüsselwort und sollte gleichzeitig eine Vorgabe sein. Inklusion und Integration gibt es nicht auf Rezept, wir müssen das leben.

Der Rhythmus heisst Leben

Wo ein Herz schlägt, ist Rhythmus. Wo Rhythmus ist, ist Leben, und wo Leben ist, gibt es etwas zu lernen. Wir akzeptieren, dass gewisse Gruppen von einem gemeinsamen Leben ausgeschlossen werden. Wir sollten aufstehen und uns für die Inklusion einsetzen. Und Inklusion beziehe ich dabei nicht nur auf Menschen mit und ohne Behinderung. Die Gesellschaft krankt an sich selbst, anstatt an sich zu gesunden und zu reifen.

Wortfetzen wie Mentalität, Tradition und Kultur finden inflationären Gebrauch, ohne zu fragen, was dahinter verborgen liegt. Im Gegenteil, in dem Moment in dem wir darüber sprechen sind wir Teil dieser Mentalität, Tradition und Kultur. Darin liegt die Schwierigkeit. Hinter allem steckt Arbeit. Für die meisten von uns besteht die Schwierigkeit auch nicht darin, eine bestimmte Anzahl an Stunden jeden Tag zu arbeiten. Die Herausforderung liegt in der geistigen Arbeit mit und an uns selbst. Diese Arbeit existiert in gleichem Maße wie die körperliche Arbeit und dennoch finden wir hierfür seltener Zeit.

Warum wir von uns selbst getrennt werden

Körper und Geist bilden eine Verbindung, die sich nicht auf Anhieb zu verstehen scheint. Wir könnten die Momente verstärkt wahrnehmen, in denen der „innere Mann“ den Finger hebt und das Wort ergreift. Unterschätze niemals den „inneren Mann“. Er zeigt uns immer wieder Wege, Möglichkeiten, Aspekte im Leben, die uns bis jetzt verborgen geblieben sind. Manchmal kommt der innere Mann mit einem Hammer. Der Volksmund spricht dann von Lebenskrise, Ausweglosigkeit, Midlife Crisis,… Dann wieder spricht der innere Mann mit sanfter Stimme zu uns. Jede Sekunde unseres Lebens ist er bei uns und versucht das persönliche Gleichgewicht herzustellen. Wenn jemand eine Auszeichnung verdient hat, dann der „innere Mann“. Täglich verrichtet er ausgeglichen und überlegt seine Arbeit: unser Leben.

Das größte Problem der heutigen Zeit liegt lediglich darin, Zeit zu finden, um auf den inneren Mann zu hören.

Anmerkung

Diesen Text habe ich vor 13 Jahren geschrieben und gestern wieder gefunden. Leider musste ich feststellen, dass sich nicht wirklich verändert hat. Das Thema ist so aktuell wie damals. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch auch. Die neumodische Work-Life Balance findet immer mehr Beachtung und gerade Jugendliche sind es, die im Berufsleben sehr viel Wert darauf legen. Gesellschaftliche Veränderung dauert manchmal länger, als man sich das wünscht, aber mit Beharrlichkeit und Wille können wir einiges bewegen.

Der Nachbar markiert sein Revier

Floyd 12 Kommentare Der letzte Fake, Gedankenfetzen

Wir wohnen in einer kleinen Straße, in der sagenhafte drei Häuser stehen. In der Straße können ungefähr sieben Autos parken, wenn man davon ausgeht, dass alle Fahrer einigermassen vernünftig parken. Das machen natürlich die wenigsten. In letzter Zeit fiel mir ein neuer SUV auf, dickstes Modell natürlich, der mit allerlei Extras ausgestattet ist. Unter anderem gehörte eine Einparkhilfe zur Ausstattung. Ausgerechnet dieses Auto stand immer so in der Parklücke, dass vorne und hinten ungefähr 2,50 Meter Abstand zu den jeweils nächsten Autos waren. Ärgerlich, wenn statt 5 Autos eben nur 3 dort Platz finden.

Absperrhütchen Pylonen vor Nachbars Ausfahrt

Überhaupt, einige Einwohner dieses Landes sind mehr als merkwürdig. Irgendwann in der Evolution fingen Menschen an, Zäune um ihr Grundstück zu bauen, damit der Nachbar bloß nicht 1 cm auf das „feindliche“ Grundstück kommt. Sei es, dass sich ein Ast erlaubt, nicht genau an der Grundstücksgrenze das Wachstum zu stoppen, oder dass man mit dem Auto 1 cm vor einer Einfahrt parkt. Apropos Einfahrt und Garage und so. Unsere Nachbar entwickelt langsam einen sehr abstrakten Humor.

Jener Mann, der seine Frau im Vollsuff schon mal richtig zur Sau macht. Auf dem Balkon natürlich, so dass wir nicht schlafen können. Klar, war ja Fußball Weltmeisterschaft 2010 und nach dem Deutschland Spiel hat man dann so viel Alkohol intus, dass man die Frau nachts um 2.30 Uhr wüst beschimpft. Damals machte ich das Fenster auf und rief freundlich rüber (Luftlinie sind das vielleicht 15 Meter), ob er jetzt endlich mal leise sein könne, da wir gerne schlafen würden. Ausserdem könnte er seine Frau auch wie einen Menschen behandeln und nicht wie einen dressierten Dackel.

Das fand der Typ gar nicht lustig. Zuerst hat er mich an unserem kleinen Fenster gar nicht gesehen und wild gesucht, wer ihm da wohl Vorwürfe macht. Nachdem ich ihm mit einer Taschenlampe ein Signal sendete, polterte er los, dass ich meine Fresse halten solle, sonst würde er gleich mal rüberkommen. Ausserdem sei es ja wohl seine Sache, wie er seine Frau behandelt. Man, da kriege ich echt die Krise und weil ich ein treuer Staatsbürger bin, erwiderte ich, dass ich auch die Polizei informieren kann und die dann in aller Ruhe feststellt, wie er seine Frau behandelt. Aber eigentlich will ich um diese Uhrzeit, auch typisch deutsch, oft nur meine Ruhe. Schon damals hätte mir klar sein müssen, dass dieser Typ nicht alle Latten am Zaun haben kann.

Lattenzaun, ja, denn der Nachbar besitzt eine Einfahrt mit einer Garage und einem abschliessbaren Gartentor. Abgegrenzt mit einem gepflegten, deutschen Lattenzaun. Das Auto parkt er aber immer direkt vor der Haustür um die Ecke, da er dann nicht so weit laufen muss. Wäre ja auch zu viel, durch den eigenen Garten zur eigenen Garage laufen, um mit dem eigenen Auto loszufahren. Boah, ne. Echt jetzt mal. Selten parkt ein anderes Auto 1-5 Zentimeter vor diesem Tor. In Anbetracht der Tatsache, dass da keiner raus oder rein muss, alles kein Problem. Das war die letzten 7 Jahre so und keiner störte sich daran. Ich meine 1-5 Zentimeter sind jetzt auch keine Freiheitsberaubung, da erwartet einen höchstens eine Bewährungsstrafe oder die Faust des Nachbarn. Seit einigen Tagen läuft der Nachbar erneut auf geistiger Sparflamme.

Absperrhütchen Pylonen vor Nachbars Ausfahrt

Der Typ hat sich jetzt zwei Absperrhütchen besorgt, die er fein deutsch und brav vor seiner Ausfahrt aufgestellt hat, vor der nie jemand parkt. Ausser Schikane steckt da nicht viel dahinter. Natürlich kann man jetzt nicht mehr vorwärts auf einen „normalen“ Parkplatz fahren, da seine Hütchen den Weg versperren. Wieso sind Menschen so? Meins, meins, meins. Ich weiss nicht genau, was alles zu einem Grundstück gehört, aber das ist egal. Letztendlich ist sogar das „Ausfahrt freihalten“ Schild wertlos, doch als Nachbarn sind wir meist friedlich und freundlich gestimmt.

Lieber Nachbar, falls du es noch nicht bemerkt hast: VOR DEINER AUSFAHRT HAT NOCH NIE EIN AUTO GEPARKT. DEINE AUSFAHRT IST IMMER FREI, ALSO NIMM DIESE BESCHEUERTEN PYLONEN WEG!!!

Sobald ich merke, dass jemand sein Umfeld ohne viel Sinn einfach nur schikaniert, ärgere ich mich und gehe zu Plan B über. Dieser besagt, dass ich die Hütchen ignoriere und einfach darüber fahre oder sie mitschleife, um genüsslich vorwärts einzuparken. Das alles nicht ohne mir gedanklich einzureden, dass dieses Verhalten eine wahnsinnig große Revolution hervorrufen wird. Ganze Völker werden zukünftig Absperrhütchen überfahren und mitschleifen. Wenn ich Glück habe, schaffe ich es die Tage mit dem orangenen Farbabrieb der Hütchen das Wort „Ignorant“ auf die Straße zu schleifen. Dann hoffe ich, dass es solange nicht regnet, bis der Nachbar die Botschaft gelesen hat.

Viele Grüße lieber Nachbar und ein frohes und friedliches 2014. Auf gute Nachbarschaft.

P.S. Lieber Nachbar, dein Hund ist übrigens spitze. Der erschreckt alle Fußgänger, die einfach nur an eurem Haus vorbeilaufen. Viele Kinder sind da schon absolut verängstigt und weinend weg gerannt. Erwachsene übrigens auch. Aber hey, da hängt doch ein Schild an dem Zaun mit der Aufschrift „Achtung, pflichtbewußter Hund.“ Mit Hund muss jemand anderes als der Hund an sich gemeint sein, denn der ist nicht pflichtbewusst, sondern gestört.

Sobald jemand an eurem Haus vorbeiläuft, rennt er auf den Gartenzaun zu, springt dreitausend mal halb über den Zaun und bellt die Menschen wie bescheuert an, rennt ihnen hinterher, um wieder hochzuspringen und aggressiv zu bellen. Das ist krank. Ich fände es toll, wenn du deinem Hund zwei Absperrhütchen besorgst, damit er weiss, wo er am wenigsten Schaden anrichtet. Und komme jetzt bitte nicht und sage „Der will doch nur spielen“. Danke.

Nelson Mandela R.I.P.

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Was war Nelson Mandela nicht alles? Wahrscheinlich mehr für seine Mitmenschen, als für sich selbst. Erster schwarzer Präsident Südafrikas muss ich nicht erwähnen, oder? Nelson Mandela setzte sich gegen die Rassentrennung ein und ging dafür ins Gefängnis. Nicht für ein paar Tage, sondern für 27 Jahre. Ein Jahr nach der Entlassung wurde er Präsident Südafrikas. 1993 erhielt er gemeinsam mit Frederik de Klerk den Friedensnobelpreis, der als Staatspräsident 1990 den Befehl zur Freilassung gab.

neslon mandela rip
Foto: G Milner / CC BY 2.0

Wie sagte Mandela während seiner Verteidigungsrede 1964 (ganze Rede auf englisch lesen):

… Ich habe mein Leben dem Kampf des afrikanischen Volkes geweiht. Ich habe gegen die weiße Vorherrschaft und gegen die schwarze Vorherrschaft gekämpft. Ich bin stets dem Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft gefolgt, in der alle Menschen friedlich und mit gleichen Möglichkeiten zusammenleben. Für dieses Ideal lebe und kämpfe ich. Aber wenn es sein muss, bin ich bereit, dafür zu sterben…

Nach seiner Freilassung waren Mandelas erste öffentliche Worte in Soweto:

Ich bin glücklich nach Soweto zurückzukehren, doch zugleich kehre ich auch mit einer tiefen Traurigkeit zurück; ich bin traurig, weil ich sehe, dass ihr immer noch unter dem unmenschlichen System der Apartheid leidet.

Über Unterdrückung und Babylon hatte ich damals bereits geschrieben, denn oft ist das ein mentaler Zustand. In Südafrika war und ist es in Teilen aber immer noch sehr real. Und jetzt ist der größte Anti-Apartheids Kämpfer tot. Das macht mich traurig.

Panik: wenn die Kinder älter werden, darf ich dann bitte noch Kind bleiben?

Kiezneurotiker hat vor ein paar Tagen meinen Fragebogen, im Sprachgebrauch Stöckchen genannt, beantwortet. Auf die Frage, ob und wann er sich noch wie ein Kind verhält, antwortete er:

Wenn ich mit meinem Kind spiele, werde ich selber zum Kind. Und wenn es dann lacht, wenn ich mich zum Klops mache, gibt es nichts Schöneres. Wir müssen alle immer so oft so erwachsen sein. So ein Kind zeigt, dass es auch mal anders geht. Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.

vater und sohn schlafen im bett
Foto: Sakena Ali / CC BY 2.0

Das machte mich irgendwie traurig. Gleichzeitig öffnete sich mir ein ganz neuer Blick auf Kind 1 und 2. Kinder können anstrengend sein, das ist bekannt. Doch sie eröffnen uns jeden Tag Einblicke in ihre Welt, die so schön einfach ist (abhängig vom Alter natürlich), auch wenn uns „Erwachsenen“ das Verhalten der Kinder manchmal nicht passt. Das ganze Wesen Kind geht meist voran, mein Wille, mein Weg. Egoschlümpfe. Das soziale Miteinander lernen sie erst mit der Zeit. Doch was alle Kinder gemein haben ist der unbändige Spieltrieb. Stundenlang versinken sie im Spiel, gehen einer Sache nach. Zeit? Nicht relevant.

Kind 1 und 2 sind meine Legitimation selbst Kind sein zu dürfen. Der entscheidende Satz in Kiezneurotikers Antwort:

Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.

Wenn ich zurückblicke spackte ich schon immer gerne herum, machte Spaß und begegnete vielen Dingen spielerisch. Gerade darf ich all das mit Kind 1 und 2 wieder in vollem Umfang ausleben und das auch noch mit der Akzeptanz der Gesellschaft.

Was passiert mit mir, wenn Kind 1 und 2 älter werden? Werde ich nie mehr Sandburgen bauen, nie mehr freudig durch die Gegend hüpfen und springen, mich nie mehr im Supermarkt auf den Boden legen dürfen, um „ICH WILL DAS ABER! ICH BRAUCHE DAS JETZT!“ zu schreien. Wie sieht das denn aus?

Darf ich dann nie mehr auf einer Skateboardrampe fahren, weil die anderen Kids mich schräg von der Seite anschauen werden? „Schau mal, der Typ mit den grauen Haaren fährt ein Skateboard, das ungefähr von 1985 sein muss“, höre ich die Checker der Zukunft schon rufen.

Überhaupt kann Gesellschaft ab und an ein richtig fieser Typ sein. Wem von euch ist schon mal aufgefallen, dass man bereits schräg angeguckt wird, wenn man zum Beispiel lauthals in der U-Bahn lacht? Vor kurzem habe ich bemerkt, dass die Beschränkung zu einem großen Teil nur in meinem Kopf existiert. Mit ein paar Arbeitskollegen joggten wir, als ein Fahrradfahrer uns von hinten überholte. Mir schoss „Bicycle Race“ von Queen in den Kopf und ich begann lauthals zu singen: „I want to ride my bicycle, I want to ride…“ Meine Kollegen_innen stimmten ein und der Fahrradfahrer schenkte uns ein Lächeln. Na also, geht doch. Vielleicht muss ich mich nur öfter überwinden. Allgemein finde ich, dass lautes Singen in der Öffentlichkeit zu einer Randdisziplin verkommt.

Meine Kinder lernten mir bis jetzt, dass ich wieder „freier“ leben sollte, ohne ständig auf eine von der Gesellschaft akzeptierten Handlungsweise achten zu müssen. Vielleicht ist es sogar so, dass sich andere Menschen mehr Mitmenschen wünschen, die einfach mal umherspacken. Vielleicht auch nicht.

Ach was. Wenn die Kinder größer werden, dann werde ich ein Skateboard fahrender Clown. Der darf nämlich fast alles. Und das von der Gesellschaft legitimert. Jau, ich bin aus dem Dilemma raus.

clown skateboard
Foto: Abulic Mokey / CC BY 2.0

Lampedusa ist nicht vergessen: Plakatkampagne „Wir sind Lampedusa“

Um die Lampedusa Flüchtlinge ist es sehr still geworden. Warum eigentlich? Klar, es gibt keine spektakulären Bilder mehr, die man der breiten Masse vors Gesicht zimmern kann. Ein sinkender Kutter und Tote, das interessiert einen Großteil der Menschen. Ein paar tausend Demonstranten, die sich in der Kälte ihre Popos abfrieren, das darf man dem gelenkten Volk nicht so deutlich zeigen.

Und Weihnachten wird sowieso nicht demonstriert. Da sollen Bürger nicht belästigt werden. Man wird ja wohl noch mal in Ruhe Weihnachtsgeschenke shoppen dürfen, ohne das Gefühl zu haben, dass es bei anderen Menschen um die Existenz geht. Die Thematik passt nicht zu Glühwein und geschmückten Schaufenstern. Was wäre, wenn sich der Weihnachtsmann mit den Flüchtlingen solidarisiert? Würde Weihnachten ausfallen?

Was möchte ich überhaupt? Mein Wunsch ist es, dass Flüchtlinge in Deutschland willkommen sind. Dass an Gesetzen gearbeitet wird, die es Flüchtlingen ermöglichen, schnell in einer für sie fremden Kultur Fuß zu fassen. Ich möchte, dass man zuerst das Positive in anderen Menschen sieht und sich ernsthaft mit der Flüchtlingsthematik auseinandersetzt. Mir ist bewusst, dass man nicht die Bevölkerung kompletter Länder aufnehmen kann, aber darum geht es auch nicht, auch wenn uns das die Politik manchmal Glauben machen mag. Vielmehr geht es um einen humanen Umgang, um Menschlichkeit, um kurz gesagt: Empathie.

Wir sind Lampedusa Plakat Bela B
Bela B – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg

Hoffnungsschimmer Hamburg

Hamburg ist da für mich so etwas wie der Hoffnungsschimmer. Seit Monaten engagieren sich Bürger vor Ort, um eine Lösung für die politischen Flüchtlinge zu erreichen. Um den Druck aufrecht zu erhalten, gibt es ab sofort „Wir sind Lampedusa“ Plakate, die man sich hier kostenlos zur Verbreitung bestellen kann.

Wir sind Lampedusa - Fatih Akin
Fatih Akin – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg
Wir sind Lampedusa Plakat Jan Delay
Jan Delay – Mit freundlicher Genehmigung von Lampedusa Hamburg

Solidarität beginnt vor der eigenen Haustür im eigenen Umfeld

Mit den Plakaten kann man die eigene Stadt verschönern, die eigene Umgebung. Auf den Plakaten sind mehr oder weniger bekannte Personen der Öffentlichkeit, die sich mit den Flüchtlingen solidarisch zeigen. Auf der Webseite steht:

WIR SIND LAMPEDUSA
Noch immer gibt es keine Lösung für die Flüchtliche auf St. Pauli!
Es ist an uns, den Druck auf die Politik weiter aufrecht zu erhalten, um das zu ändern. Das geht nur über die Öffentlichkeit. Auch Du kannst uns helfen, soviele Menschen wie möglich zu erreichen und zu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.

Weiterführende Links

Lampedusa in Hamburg
St. Pauli Kirche

(via urbanshit)

(5) Du merkst, dass die Welt kaputt ist, wenn…

Floyd 4 Kommentare Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

…Russland, China und Kuba ab Januar für 3 Jahre im UN-Menschenrechtsrat vertreten sind. Gewählt übrigens von der UN-Vollversammlung. Wikipedia meint zum Menschenrechtsrat:

Der Menschenrechtsrat soll gemäß seiner Gründungsresolution als Hauptforum der Vereinten Nationen für den Dialog und die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Menschenrechte dienen. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, ihre Menschenrechts-Verpflichtungen mittels Dialog, technischer Hilfe und dem Aufbau von Kapazitäten einzuhalten.

menschenrechtsrat

Jetzt könnte man argumentieren, dass es doch besser ist diese Staaten mit an Bord zu haben, da so die Möglichkeit der Einflussnahme viel höher ist. Meine Vermutung ist eher, dass es sich wie früher verhalten wird, als der Menschenrechtsrat noch Menschenrechtskommission hieß: es wird effektiv nicht möglich sein für den Schutz der Menschenrechte einstehen zu können, da es der Menschenrechtsverletzungen beschuldigten Staaten möglich sein wird, sich gegenseitig im Menschenrechtsrat zu schützen. Toll.

Russlands politische Führung zeigte erst vor kurzem, welche Potentiale in Russland verborgen liegen, die jetzt nach und nach ans Tageslicht kommen. Aber hey, die Hauptsache ist die Durchführung der Olympischen Spiele. Da kann man der Welt so richtig zeigen, wie toll das Land ist.


(Video Direktlink)

Liebe Politiker: ein siebenfaches f*** y**

Der Tag an dem es regnen und die große Koalition verkündet wird, interessiert mich nicht. Liebe Politiker, ihr könnt mich mal. Seit geschlagenen 20 Jahren habe ich versucht irgend eine Form von Verhältnis zu euch zu finden. Ich habe euch tatsächlich mal geglaubt, habe eure Worte für wahr genommen. Doch mit jeder neuen Tat habt ihr mir gezeigt, dass euch eure früheren Worte nicht mehr wichtig sind. Steter Tropfen höhlt den Stein, oder anders gesagt: eure ständigen Unwahrheiten haben mich zu einem politikverdrossenen Menschen gemacht.

kranke Welt der Politik
Foto: Graigory Sutherland / CC BY-SA 2.0

Falls jemand von euch jemals ein Rückgrat hatte, so wurde das gegen erhöhte Diäten eingetauscht. Ein Kopf, der direkt auf den Beinen umherläuft sieht zwar lustig aus, hilft aber nicht wirklich weiter. Wo wir gerade bei Diäten waren: die Deutschen werden also immer dicker? Dick sind hier lediglich eure eigenen Vorteilsgedanken. Volksverdreher, Politricks. Wut. Zorn. Eure Wirtschaft ist nicht meine Wirtschaft. Wachstum, Wachstum, immer mehr Wachstum. Ihr wisst, dass Wachstum endlich ist, aber ihr macht immer weiter.

Obwohl, die Wirtschaft zeigt euch vorbildlich, wie Wachstum funktionieren kann. Man verkleinert den Packungsinhalt und lässt den Preis gleich. Mit dieser Methode liefert euch, liebe Politiker, die Wirtschaft das perfekte Alibi, mit dem ihr eine mögliche Inflation immer wegreden und entkräften könnt. Da hat euch die Wirtschaft schon toll geholfen. Aber ihr zeigt euch ja auch erkenntlich. Oft. Sehr oft. Zu oft. Und nicht vergessen: irgendwann neigen sich auch die Inhalte der Verpackungen dem Ende entgegen.

Wieso macht hier keiner mal den Mund auf? Was ist mit uns Bürgern passiert? Haben uns die Medien bereits so weit eingeschläfert, dass wir immer denken, anderen geht es noch schlechter? Wir bekommen sripted reality Shows wie „Frauentausch“, in denen vermeintlich minderbemittelte Menschen der Lächerlichkeit Preis gegeben werden. Geplant.

Ey, f*** y**.

Auf der anderen Seite noch ein bisschen Casting Shows, da sind schon Menschen dabei, die man irgendwie toll finden könnte, oder? Der Masterplan geht voll auf und wir hängen adipös und vollgefressen auf unseren Sofas umher?

Ey, ein doppeltes f*** y**.

Lasst uns die Fernseher rauswerfen und uns jeden Abend zu bester Sendezeit an markanten Plätzen unserer Wohnorte stellen. 20.15 Uhr. Sollen die Menschen doch mal erfahren, was hier alles so läuft. Wobei, wenn ich mir das so genau überlege, könnte es natürlich passieren, dass Menschen neben einem stehen, die kurz zuvor noch gegen die neuen Redaktionsräume einer Obdachlosenzeitschrift geflyert haben.

Mit denen möchte ich nicht gemeinsam irgendwo stehen, nein, diese Art der besorgten Bürger möchte ich nicht mal anschauen. Erbärmlich ist das. Wie geistig arm muss man sein, um verbal auf Arme einzuschlagen, die auf dem Weg sind, ihr Leben wieder in die eigene Hand zu nehmen.

Ein dreifaches f*** y**.

Aber hey, liebe Politiker, wir haben sonst keine Probleme. Flüchtlinge sterben, weil sie mit einem abgefuckten Kutter völlig überteuert in ein neues, vermeintlich besseres Leben schippern. Ihr denkt, das sind gar keine politischen Flüchtlinge, denn einer von ihnen hat behauptet, dass neben ihm noch gar keine Bombe eingeschlagen hat. Und hey, liebe Politiker, die Flüchtlinge, die bei der Überfahrt sterben, bekommen nachträglich die italienische Staatsbürgerschaft.

Ein vierfaches f*** y**.

Jene, die überleben, werden zurückgeschickt, oder wie ein Stück Vieh in Flüchtlingslagern eingesperrt. Wollt ihr mich eigentlich verarschen? Alleine in Hamburg hat sich eine Welle der Solidarität gebildet. Hoffnung.

Liebe Politiker, euer unmenschliches, alleine auf Wachstum ausgerichtetes Verhalten, ruft in mir ein Gefühl des Würgereizes hervor. Während ihr Ausnahmegenehmigungen für Waffenexporte am laufenden Band erteilt, schiebt ihr die Opfer, die durch eure Waffen, ja eure Waffen bedroht sind, wieder ab.

Ein fünffaches f*** y**.

Bevor ich es vergesse, liebe Politiker, euer Verhalten zur „Spionage Affäre“ könnt ihr euch dahin stecken, wo es hingehört. Laut Wikipedia bedeutet Affäre:

…ein sexuelles Liebesabenteuer, das oft gleichzeitig mit einer bestehenden Partnerschaft stattfindet…

Ja, das Wort Affäre habe ich bewusst in einen anderen Kontext gesetzt. Einen, der passender ist. Die Amerikaner sind also die Bösen, weil sie massenhaft Telefone überwachen, das Internet scannen, etc. und euch fällt nichts besseres ein, als wieder mal ein paar Abgeordnete zu entsenden? Meine Güte, das ist eine Bankrotterklärung. Ihr wollt ein deutsches Facebook? Hey, dann schafft doch erst mal eine gesetzliche Grundlage, mit der ein deutsches Facebook überhaupt möglich wäre.

Ihr wollt ein deutsches Internet? Wird der geneigte Bürger beim Betreten dann mit der Nationalhymne begrüßt? „Willkommen im deutschen Internet, Sie können ab sofort folgende 10 Internetseiten besuchen. Viel Spaß dabei.“ Die digitale Dimension habt ihr nicht mal im Ansatz begriffen, oder? Aber hey, wichtig ist erst mal, dass die Kanzlerin nicht mehr abgehört wird. Dann wird alles wieder gut.

Ein sechsfaches f*** y**.

Der Kreislauf aus Politik und Medien funktioniert bestens und manchmal verzweifle ich an eurem plumpen, offensichtlichen Vorgehen. Die meisten Medien helfen euch bei eurem Vorhaben. Die NSA-Affäre wird als großer Skandal dargestellt, die Bürger werden im TV und in unzähligen Artikeln darüber informiert, dass die Regierung das Thema sehr ernst nehme, bla bla fasel fasel. Aber hey, liebe Politiker, während diese Nachrichten verkündet werden, sitzt ihr in eurem groß koalierten Hinterzimmer und verabredet die erneute Totalüberwachung aller Bürger.

Was für ein Witz.

Deutsches Internet, Totalüberwachung dank der Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung. Sorry, ich muss mal kurz zum Weinen unter den Tisch. Ihr ödet mich an. Ihr langweilt mich. Und während ich das schreibe, organisiert die NPD anderswo Fackelläufe und aktiviert hunderte Menschen. Aber hey, liebe Politiker, schaut nur zu. Schaut euch das alles ganz genau an, denn es interessiert euch sowieso nicht.

Ein siebenfaches f*** y**.

Jetzt, nachdem ich diese Zeilen geschrieben habe, fängt es draussen an zu regnen.

Warum persönlicher Kontakt unter Bloggern wichtig ist und warum es beim Bloggen auch eine menschliche Komponente gibt

Floyd 5 Kommentare Gedankenfetzen, WWW

Ein paar Gedanken zum Thema Blogger. Meine grundlegende, weltumfassende Erkenntnis: Blogger sind Menschen. Wow, das hat gesessen. Manche kenne ich persönlich, manche nur, weil ich sie lese. Chris hat gestern in einem Kommentar vermutet, dass ein Teil des Artikels von Werbung handeln könnte. Das war leider falsch.

Das Wort "word" Schreibmaschine
Foto: Maria Reyes-McDavis / CC BY 2.0

Das Beispiel Wahlplakat-Adbustings

Jeder, der in dieses Internet schreibt ist sich bewusst, dass sich gewisse Themen verbreiten können. Beispielhaft möchte ich das an den digitalen Adbustings zeigen, die vor der Bundestagswahl gut besucht waren. Der Max war der erste, der den Artikel mit den gebusteten CDU-Plakaten aufgriff. Danach folgten diverse Blogs, welche die gebusteten Wahlplakate ebenfalls aufgriffen, unter anderem Daniel. Und Verena. Und und und… Das Zeug war irgendwann gefundenes Fressen für die Qualitätspresse, die sonst über einen gelangweilten Wahlkampf zu berichten wusste.

Der Stern steigt auf den Zug des Adbustings auf und berichtet, dass der Blog urbanshit.de seine User dazu aufgerufen hat, Adbustings von Wahlplakaten per Mail einzusenden. Die Sammlung ist so toll, dass der Stern die Sammlung:

mit freundlicher Genehmigung Klöckners zeigt.

Stern Screenshot des Artikels "Der Wähler kommuniziert zurück" - Qualitätsjournalismus des stern
Screenshot des stern Artikels „Der Wähler kommuniziert zurück“.

Schön, das YouTube Busting von mir steht also an erster Stelle und als Quellangabe steht urbanshit.de. What? Ich verstehe, dass Redakteure keinen leichten Beruf haben, da sich die Schlagzahl der täglich geschriebenen Artikel ständig erhöht. Da bleibt kaum Zeit für eine kurze, qualitative Recherche. Nun könnte man sagen, dass die Idee von urbanshit, User Bilder einsenden zu lassen, verhinderte, dass Quellangaben überhaupt stattfinden. Der geneigte Internet User sieht ein Bild und wenn er es gut findet, dann wird das in die Mail gepackt und fertig. Oder der User macht selbst ein Bild und schickt es ein.

Zurück zum Stern. Ich fasste etwas Mut und dachte, dass ich dem entsprechenden Stern Redakteur einen freundlichen Hinweis auf die Quelle schreiben könnte. Also schrieb ich einen Tweet:

https://twitter.com/floyd_celluloyd/status/373337197765992448
https://twitter.com/floyd_celluloyd/status/373436750515171329
https://twitter.com/sternde/status/373439776038211584
https://twitter.com/floyd_celluloyd/status/373453140290723840

Das war die Kommunikation. Keine Antwort mehr. Ich hatte andere Dinge zu tun und mir war es nicht so wichtig. Allerdings erscheint der Stern im Gruner & Jahr Verlag, die auf der verzweifelten Suche sind, wie sie denn jetzt nun mit dem Leistungsschutzrecht umgehen sollen. Man will ja dann doch keine Google Besucher verlieren. Boah, Klickvieh. Vielleicht wird die Qualität der Recherche durch das Leistungsschutzrecht verbessert. Daran zweifle ich aber. Das LSR hat nur Verlierer hervorgebracht. Das einzige, was das LSR gezeigt hat ist, dass die Verlage auch im Internet die Richtung bestimmen. Wenn es auch jetzt erstmal ein „Nullspiel“ war, so wurde deutlich, wer die besten Lobbyisten mit dem besten Einfluss hat. Der Rest der Internet-User hat keine Lobby.

Warum Menschen im Internet gut sind – und andere nicht

Jetzt habe ich lange Zeit mit dem Artikel verbracht, um festzustellen, dass ich mich auf das Positive besinnen möchte. Das Internet besteht aus genauso vielen guten, wie so na ja Menschen. So hat Martin, den ich auf der re:publica zum ersten Mal persönlich getroffen habe, beim Artikel von urbanshit einen Kommentar mit der Quellangabe hinterlassen. Fertig. Genau so lief es bei Testspiel. Dort packte Verena den Link zur Quelle in einen Kommentar. Verena kannte ich bis dahin gar nicht und wir sind uns noch nie begegnet. Was mich allerdings wirklich freute waren weiterhin die Kommentare von Martin bei Testspiel. Zitate:

Zum Beispiel dieser Kommentar:

Die Quelle (und mehr) hatte ich dem Rudolf schon in die Kommentare geschrieben, bevor du das hier gepostet hast. Wenn ich sehe, wie das Ding die Runde macht, tut mir das für den Floyd schon ein bisschen leid :(((

Oder dieser:

… Aber wenn ich bei Twitter, FB, rivva und im Reader mitbekomme, wie sich dein Posting verbreitet und dann sehe, dass du seit gestern den Hinweis auf den Urheber hast, in den Kommentaren darauf antwortest und derweil Zeit für weitere Artikel hast, ärgert mich das. Zudem hab ich mich erst letztes Wochenende mit Floyd getroffen und über (seine) Wahlplakate unterhalten, da reg ich mich dann halt mal schneller auf… ;) …

Fragen kostet nichts

Alle oben genannten Blogger/innen, ob ich sie persönlich kenne oder nicht, haben eines gemeinsam. Alle haben mir eine kurze Mail geschrieben und gefragt, ob sie die Plakate für einen eigenen Blog-Artikel oder sonst was verwenden dürfen. Ein großes „Wow“ und Danke dafür von mir. In einer Zeit von Bloggerei, in der sehr viele nur auf „Ich habe das als Erstes gepostet“ setzen, gibt es noch Menschen, die sich ein paar Minuten gedulden können, bis sie einen Artikel veröffentlichen. Das finde ich toll. Ich bin tatsächlich der Letzte, der eine Veröffentlichung verweigert, solange es sich bei den Anfragenden nicht um irgendwelche Käseblätter handelt, oder der Inhalt in einem falschen Kontext gezeigt wird.

Man fängt immer bei sich selbst an. Nach einigen Erfahrungen habe ich mein Verhalten beim Bloggen verändert. Ich mache immer noch unglaublich viele Fehler, aber: wenn mir im Netz (meist im RSS Reader) etwas über den Weg läuft, das mir gefällt und das ich auch gerne als Erinnerung in meinem Blog hätte, dann versuche ich den Urheber ausfindig zu machen. Manchmal dauert die Abklärung der Rechte 1 Woche oder länger, aber ich habe erstens die Sicherheit, und auch ein gutes Gefühl dabei. Ein nicht zu verachtender Vorteil dabei ist, dass bei der Abklärung persönliche Kontakte entstehen und man zukünftig Genehmigungen schneller bekommt. Oder Informationen früher. Ansonsten nutze ich für Bilder sehr oft Fotos, die unter einer CC Lizenz stehen und nutzbar sind.

Dann gibt es für mich noch offene Fragen beim Bloggen, die ich nicht abschließend klären konnte. Wenn ich einen Artikel, ein Foto, oder was auch immer auf einer Webseite finde, diese den Inhalt aber wiederum von einer anderen Webseite hat (meist gekennzeichnet durch „via“ Links), welche Seite verlinke ich dann? Die Ursprungsquelle, soweit ich sie zurückverfolgen kann, oder die Webseite, auf der ich den Artikel gelesen habe. Wenn man nur die Seite verlinkt, auf der man den Artikel gelesen hat, dann bekommt die Ursprungsquelle gar keine Besucher. Nicht selten ist die ursprüngliche Quelle eine „kleine“ Webseite. Verlinkt werden aber meist die „größeren“ Seiten, da dort die meisten Leser sind. Katze -> Schwanz? Überhaupt ist diese Verlinkung untereinander nur auf diese „via“ Links und eine eventuell vorhandene Blogroll beschränkt. Das ist irgendwie doof.

Der gute Abschluß der Adbustings

Was ich nicht mag sind Pauschalisierungen. Man kann nicht behaupten, dass alle Journalisten/innen oder alle Verlage oder alle Blogger/innen nicht fähig und böse sind. Tatsächlich gibt es auch dort Menschen, die die Mühe einer Recherche auf sich nehmen, wie zum Beispiel Felix Hütten von der taz oder oben genannte Blogger/innen. Felix schrieb mich irgendwann an und fragte nach, ob ich einen Kontakt zu der Person herstellen könnte, die für die Adbustings verantwortlich ist. 10 Tage später kam ein Artikel in der taz. Gedruckt und online. Felix schickte mir alle Texte zur Autorisierung zu, was ich sehr wichtig fand. Danke Felix.

Wahrscheinlich schreibe ich diesen Artikel nur, um mich selbst immer wieder daran zu erinnern, dass es unabdinglich ist, Quellen zu erwähnen. Wir alle vergessen sie. Manchmal. Und manche immer.

————————————

UPDATE 11.10.2013 – 18.10 Uhr

Der Hintergrund des Stern Artikels und warum Blogger-Kontakte wichtig sind

Der Stern fragte ebenfalls bei Daniel vom Kotzenden Einhorn an. Nach einer kurzen Nachfrage bei Daniel ergab sich folgender Sachverhalt, den ich hier mit Genehmigung von Daniel veröffentlichen darf. Der Stern fragte bei Daniel an, ob sie Bilder aus seinem Adbusting Artikel verwenden dürfen. Daniel erwiderte, dass er keine Generalvollmacht erteilen könne und sie die jeweiligen Quellen (die unter dem Artikel verlinkt waren) fragen müssten. Daniel hat deutlich darauf hingewiesen, dass er kein Copyright an den Bildern besitzt, sie aber ohne großen Aufwand die Quellen unter dem Artikel finden und dort anfragen könnten.

Interessant. Erstens, dass Daniel ausdrücklich sagt, dass er nicht die Rechte an den Bildern besitzt. Das finde ich persönlich toll. Zweitens, dass der Stern folglich wusste, wo die Urheber der Bilder (ich war da nicht der einzige) zu finden sind. Jetzt könnte man grobes, journalistisches Fehlverhalten bei der Recherche unterstellen, aber das lasse ich lieber. Stattdessen fragt der Stern bei urbanshit.de nach, ob sie die Bilder aus seinem Adbusting Artikel verwenden dürfen. Anscheinend dürfen sie.

Dabei ist es nicht wichtig, bei wem der Stern zuerst nachfragte, ob bei urbanshit oder bei Daniel. Der verantwortliche Redakteur hätte wissen können, dass die Rechte einiger auf urbanshit gezeigten Plakate nicht bei urbanshit liegen. Bei der Auswahl der Plakate ging der Stern aus meiner Sicht willkürlich vor. Ist doch egal, Hauptsache die Klickrate stimmt. Schnell wird eine Bildergalerie als Artikel erstellt, um sich dann auf Kosten einiger Blogger durch eine Klickstrecke ein paar Werbe-Euro mehr in die Tasche zu stecken. Mit Bildern, an denen der Stern teilweise keinerlei Rechte besitzt. Sorry, das ist armselig. Und dann das Leistungsschutzrecht unterstützen und sich mit fremden Inhalten bereichern. Alles klar.

Die Diktatur der Direktoren: warum eine Elterninitiative sehr anstrengend sein kann

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen, Menschenskinder

Das friedliche Zusammenleben unter uns ist an einige Regeln gebunden, ohne die wir uns sonst das Pausenbrot stehlen würden. Ein Kind lernt diese Regeln sehr früh, manche davon sind aus Sicht von Erwachsenen sinnvoll, andere überflüssig. Bei Kindern funktioniert das Leben aus meiner Sicht leicht hingegen anders. Oft steht der eigene Vorteil im Mittelpunkt des Denkens. Die eigenen Wünsche und Sehnsüchte, die Begeisterung. Als Erwachsener kann man es dem Kind nun ermöglichen, dass es sich entfalten kann, oder man hemmt das Kind, indem man auch unnütze Regeln einführt, die meist nur eigene erwachsene Interessen verfolgen.

tl;dr

Große neugierige Kinderaugen
Große Kinderaugen: Floyd Celluloyd / CC BY-NC-ND 2.0

Regeln im Kindergarten

Während das Kinderhaus, in das Kind 1 und 2 gehen, früher ein Ort der Idylle und Zusammengehörigkeit war, entwickelt es sich nach und nach zu einem Hort der Diktatoren. Eine Elterninitiative beinhaltet zwar die Wörter Eltern und Initiative, aber an eine unternehmerische Führung eines Großunternehmens dachte dabei weniger. Herr Buddenbohm hat teilweise nicht unrecht, wenn er schreibt:

Wir haben die Kita der Söhne ja damals, und das ist kein Witz, auch danach ausgesucht, dass Eltern sich ausdrücklich nicht beteiligen müssen.

Auf der anderen Seite hat man bei einer Elterninitiative mehr Mitspracherecht. An Elternabenden und Mitgliederversammlungen werden alle wichtige Themen besprochen. Natürlich ist das Engagement der Eltern um einiges höher, wie auch Patricia zu berichten weiss:

Niemand malt sich aus welche Qualen man an Elternabenden erleiden muss und noch weniger ist einem gewahr, dass man für jedes Kind mindestens drei Mal im Jahr zum Bastelnachmittag gebeten wird.

Bei uns stehen diese Termine ebenfalls an. Zwa gibt es keine Bastelnachmittage, dafür bauen wir Flohmärkte auf und ab, backen Kuchen, sind auf einem Straßenfest zugegen, räumen das Kinderhaus jährlich einmal vor den Sommerferien komplett aus, um es anschliessend nach den Sommerferien wieder einzuräumen. In den ersten 3 Wochen der Sommerferien werden Ausflüge unternommen, an denen an jedem Tag unterschiedliche Eltern teilnehmen. Dann gibt es noch die Öffentlichkeitsarbeit, die wir zu erledigen haben, d.h. Flyer gestalten, die Webseite des Kinderhauses erstellen und mit aktuellem Inhalt pflegen und einiges mehr.

Die Diktatur der Direktoren

Alles machen wir wirklich gerne, wenn das Klima und der Umgang untereinander funktionieren. Letztendlich steht für mich der Spaß und die Gemeinschaft von Kind 1 und 2 im Mittelpunkt unseres Interesses. Bei Erwachsenen ist es nun mal so: mit manchen versteht man sich besser, mit anderen weniger. Doch als Erwachsener erwarte ich, dass man nicht hinter dem Rücken über andere tuschelt und bei einer direkten Begegnung freundlich ist. Entweder man spricht ein Problem direkt an, oder man ist ruhig. Da ist mir Frau „Diktatorin 1“, wie ich sie nenne, noch der liebste Mensch der Nörgler und Unterdrücker, die das Kinderhaus zu einem nicht mehr ganz so gemütlichen Ort machen. Wenn man diese Frau mit einem freundlichen „Guten Morgen“ begrüßt, dann kommt einem nur ein übel klingendes „Morgen“ entgegen und die Wege trennen sich wieder.

Die Welt von „Diktatorin 1“

So zeigte Kind 1 vor Kurzem dem Kind der „Diktatorin 1“ seine neue Fahrradleuchte. Eine LED-Leuchte zum Anstecken, die sich Kind 1 auf einem italienischen Markt von seinem Ersparten kaufte. Das andere Kind war hellauf begeistert und durfte damit etwas spielen. Als Kind 1 die Lampe wieder zurückverlangte, überhörte das Kind von „Diktatorin 1“ die Forderung. „Diktatorin 1“ kam umgehend angerannt und befahl: „Gebe die Lampe sofort wieder zurück und setze dich hier auf die Bank, bis ich dich in den Gruppenraum bringe. Und sei still.“

Bam, das Kind setzte sich auf die Bank und war ruhig. Zumindest wusste ich, dass die „Diktatorin 1“ nicht nur zu mir in einem so befehlenden Ton spricht, sondern anscheinend zu allen Menschen. Letztendlich befolgte sie auf ihre Art und Weise nur eine neue Regel des Kinderhauses, dass nämlich beim Bringen und Abholen der Kinder Ruhe zu herrschen hat. Eltern sollen sich nicht mehr unterhalten, sondern lediglich die Kinder bringen und wieder abholen. Für Kinder ist diese Regel natürlich besonders toll. Kommen, leise sein, in den Gruppenraum gehen und spielen. In solchen Momenten kommt mein letzter Funke „Freigeist“ ans Tageslicht und äußert sich in einem absoluten Unverständnis, ob solcher Regeln.

Die Welt von „Diktatorin 2“

Der Kindergarten ist ein eingetragener Verein, den engagierte Eltern vor ich glaube 10 Jahren oder länger gegründet haben. Die Erzieher/innen werden von den Eltern bezahlt. Folglich sind alle Eltern Arbeitgeber. Inzwischen entpuppt sich auch eine der Erzieherinnen als „Diktatorin“. Um Verwechslungen zu vermeiden, nenne ich sie lieber „Diktatorin 2“. Im letzten Kinderhaus-Jahr gab es einige Unstimmigkeiten unter Eltern, Erzieherinnen, eigentlich unter allen. Auf allen Seiten war die Enttäuschung übereinander zu spüren. Verbündete fanden sich und so zogen zwei Parteien in den „Krieg der Macht“.

Martialische Worte, die aber in manchen Situationen den Nagel auf den Kopf trafen. „Diktatorin 2“ ist wirklich ein überaus toller Mensch. Doch im Umgang untereinander gibt es Reibungen. Sei es, dass über jemanden geschimpft wird, der sein „Freiwillig Soziales Jahr“ im Kindergarten verbringt. Hallo, ist da noch jemand zu Hause? Bei der Bezeichnung steht nicht umsonst „freiwillig“ dabei. Anstatt sich über eine freiwillige Unterstützung zu freuen, ärgert man sich, dass der junge Mann nicht ordentlich putzt. Klar, wenn ich den ganzen Tag nur zum Putzen abgestellt würde, würde mein Engagement auch gegen Null gehen.

Wenn einmal jährlich das Gruppenbild ansteht, so muss dieses immer am gleichen Ort gemacht werden. Weil es eben schon immer so war. Man lässt kaum mehr Neues oder zumindes Flexibilität zu, denn: wenn das Wetter dann an diesem Tag so trüb und düster ist, dass man kein schönes Bild machen kann, dann wird es trotzdem gemacht. Alle Kinder sind ja so schön angezogen. Oder auch nicht. Wie auch immer. Wenn man dann an diesem trüben Tag auch noch im Wald Fotos machen soll, in dem das Licht praktisch kaum vorhanden ist, dann würde ich mir doch etwas mehr Flexibilität wünschen. Insgesamt stecken wir in einer verfahrenen Situation fest und ich weiss noch nicht, wie wir das gelöst bekommen. Kind 1 kommt nächstes Jahr in die Schule und Kind 2 hat noch ein paar mehr Jahre im Kindergarten vor sich. Da sich die Kinder untereinander aber prima verstehen und beide Kinder dort ihre Freunde haben, ist es schwierig.

Wir müssen reden

Ob Elterninitiative oder nicht, wir müssen reden. An einer Mitgliederversammlung sagte ich mal sinngemäß: „Ich würde mir wünschen, dass wir wieder mehr miteinander, als übereinander reden. Das würde so vieles vereinfachen.“ An einem Elternabend kurze Zeit später wiederholte jemand diesen Satz und betonte, dass wir uns daran halten könnten. Wenn Probleme auftauchen, einfach direkt miteinander sprechen. Die Situation momentan: wenn sich zwei Mütter/Väter am Parkplatz unterhalten, wird von anderer Seite davon ausgegangen, dass es wieder um die eigene Person geht. Ego, verdammtes Ego. Blankes Misstrauen, was keine gute Basis für ein gemeinsames Miteinander ist. Manche denken, dass ich gerade von der kleinen, heilen Welt träume. Vor kurzem aber hat diese Welt im Kindergarten tatsächlich existiert. Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass wir da alle gemeinsam wieder hinkommen.

Und jetzt gehe ich mein Pausenbrot essen. Guten Appetit!

P.S. Natürlich haben wir teilweise auch selbst zu dieser Situation beigetragen. Alle Unstimmigkeiten wurden versucht, persönlich zu klären. Man kann übrigens auch zu einer Situation etwas beitragen, wenn man einfach nur zu lange schweigt und zusieht. Letztendlich schreibe ich das, weil mir sehr viel am Kindergarten unserer Kinder liegt.

Herr Bumerang erklärt „Verantwortungsbewusste Erziehung“

Floyd 4 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

In der Nähe unserer Wohnung gibt es einen Platz, der allen Bürgern der Stadt offensteht. Zwei kleine Fußball-Tore und ein Basketball-Spielfeld ziehen Kinder und Jugendliche an. Wir gehen ab und zu zum Fahrradfahren hin, da Sohn 1 und 2 da frei fahren können. Kein Autoverkehr, kein auf dem Gehweg fahren.

Bumerang von paleontour unter CC BY 2.0
Foto: paleontour / CC BY 2.0

Der seltsame Typ mit dem Bumerang

Der Platz ist ungefähr so groß wie ein Fußballfeld. Wir halten uns auf der einen Seite auf, in der Mitte spielen ein paar Jungs Basketball und auf der anderen Seite wirft ein älterer Mann, ich tippe sein Alter auf ungefähr 60, einen Bumerang. Man kennt sich zumindest vom Sehen, denn der Mann ist öfter dort. Wir auch.

Nun, kurz bevor wir wieder nach Hause fahren wollen, machen wir zum Abschluss ein Wettrennen. Von der einen Seite des Platzes zur anderen und wieder zurück. Wir halten bei Herrn Bumerang viel Abstand, doch als wir auf Höhe des Mannes ankommen, ruft dieser laut: „Spielen Sie hier jetzt Fußball?“ Sohn 1 hat zwar einen Ball auf dem Gepäckträger, aber ich verneine seine Frage. Das scheint Herrn Bumerang nicht zu gefallen, denn mit einem „Und was machen Sie dann hier?“ möchte er anscheinend eine Unterhaltung beginnen. Mein Gehirn schickt meinem Mund ein nettes „Fahrrad-Wettrennen“ als Antwort und wir fahren weiter.

10 Meter später drehen wir um und wollen wieder zum anderen Ende fahren. Zack, da steht Herr Bumerang schon wieder und spricht mir die Fähigkeit einer verantwortungsbewussten Erziehung ab. Bumerang kennt die Tricks und Kniffe, mit denen man Eltern ans Bein pinkeln kann. Wir halten an, Sohn 1 und 2 sichtlich irritiert, was denn Herr Bumerang nun eigentlich wolle.

Herr Bumerang:
Sehen Sie nicht, dass ich hier Bumerang spiele? Das ist gefährlich.

Und ich so:
Doch, das sehe ich, deswegen halten wir so viel Abstand.

Herr Bumerang:
Das hier ist aber mein Bereich.

Und ich so:
Der Platz steht allen Menschen offen.

Herr Bumerang:
Aber wenn ich hier Bumerang spiele, dann spiele ich hier.

Und ich so:
Das spricht Ihnen niemand ab. Sie dürfen hier gerne weiter spielen.

Herr Bumerang wild gestikulierend und einen Vogel zeigend:
Wenn Sie nicht fähig sind für die Sicherheit ihrer Kinder zu sorgen, dann sollten Sie keine Kinder haben.

Und ich so:
Das stimmt.

Herr Bumerang einen Mittelfinger zeigend:
Was sind Sie für ein Vorbild für ihre Kinder? Ich spiele hier und der Bumerang könnte ihre Kinder am Kopf treffen.

Und ich so:
Ihren Gesten nach zu urteilen, haben Sie keine Kinder. Vielleicht sollten Sie besser trainieren, dass sie den Bumerang immer fangen, oder aber eine freie Wiese suchen, auf der keine Kinder spielen. Meine beiden Kinder sind ja nicht die einzigen, die hier spielen. Die Frage ist doch, warum Sie knapp die Hälfte dieses Platzes alleine in Anspruch nehmen, während sich 15 Jugendliche und Kinder auf der anderen Hälfte aufhalten sollen.

Herr Bumerang:
Ich war zuerst da.

Und ich so:
Das sagen meine Kinder auch immer.

Herr Bumerang kopfschüttelnd:
Ach, Sie werden es nie verstehen. Sie wollen es einfach nicht verstehen.

Und ich so:
Kann sein, allerdings zeige ich anderen Menschen weder einen Mittelfinger noch einen Vogel.

Herr Bumerang verlässt unsere Unterhaltung und begibt sich 20 Meter zurück zu seiner Bumerang Abwurf-Stelle. Wir fahren weiter und Sohn 1 und 2 fragen mich, warum der Mann so „blöd“ war. „Blöd“ ist übrigens auch nur ein „blöder“ Versuch das Wort „scheiße“ so lange wie möglich aus dem Sprachgebrauch der Kinder rauszuhalten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wir haben nun 30 Meter Abstand zu Herrn Bumerang. Ein letztes Mal versuche ich mit dem Mann zu reden.

Und ich so:
Ist dieser Abstand für Sie ausreichend? Können wir bis zu dieser Stelle unser Wettrennen fahren?

Herr Bumerang macht mit den Händen den Scheibenwischer vor dem Kopf.

Und ich so:
Das finde ich nicht mehr nett. Ich frage Sie höflich, ob dieser Abstand ausreichend ist und Sie antworten nur mit einer abfälligen Geste.

Herr Bumerang:
Das mache ich, weil Sie mich verarschen wollen.

Mir fällt keine Antwort mehr ein. Nun gut, jeder wie er mag. Herr Bumerang darf glauben, was er möchte, jedoch hat mir die Geschichte eines gezeigt: noch viele Bumerang-Würfe werden ins Land ziehen, ehe Herr Bumerang auf die Idee kommt, kurz mit einem Wurf zu warten, bis ein paar Fahrradfahrer wieder weg sind. Das Warten hätte 15 Sekunden gedauert, die nette Unterhaltung 2-3 Minuten. Manche Menschen kennt man nur aus Erzählungen und ich glaube Herr Bumerang gehört zu dieser seltenen Spezies.

Grandmas and granpas are on the ganja: wenn Opa zum ersten Mal Gras raucht

Exakt 4 Folgen wurden von Weed Wars, einer amerikanischen Reality-Doku, gesendet. Danach wurde das Format wieder eingestellt. In den Folgen ging es um Abgabe von Marihuana aus medizinischen Zwecken. Man läuft also mit einem Rezept des Arztes zur Ausgabestelle seiner Wahl. Aus einer der Folgen ist folgendes Video. Irgendwie finde ich die Geschichte des Mannes sehr traurig.

marihuana
Foto: Paige Filler / CC BY 2.0

I´m on a spiritual search… All my life I worked, work and to retire 65, in a ??? iron suit and now you gotta break out of it. I wanna see if marijuana can help me.

Also ich finde es traurig, dass dieser Mann sein bisheriges Leben so eingeengt empfunden hat. Aber ich finde es auch sehr mutig, dass er neue Sachen ausprobiert, um auf einen zufriedeneren Weg zu kommen. Ob Marihuana da richtig ist? Keine Ahnung, aber: sagt mal einer den Mitarbeitern in diesen Abgabestellen bitte, dass sie den Menschen erklären sollen, wie sie das Zeug zu sich nehmen können.


(Video Direktlink)

Überhaupt is festzustellen, dass die ältere Generation anscheinend die am schnellsten wachsende Gruppe Konsumenten ist.


(Video Direktlink)

#Aufschrei: Mann fasst Beyonce während einem Konzert an den Po

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen

Vor nicht langer Zeit ging der #aufschrei durchs Netz. Schon damals schrieb ich, dass mich das Thema aus meiner kleinen heilen Welt riss. Jetzt wurde bei reddit ein Video geteilt, in dem ein Mann bei einem Konzert von Beyonce dieser an der Po fasst.

no one is ever asking for it
Foto von Jonathan Mcintosh / CC BY-SA 2.0

Versteht mich nicht falsch, mir geht es nicht um den Namen, nein, es zeigt nur einmal mehr, dass dies anscheinend Alltag vieler Frauen ist. Boah, ganz ehrlich, da stelle ich mich beschämt in die Ecke. Alle Menschen sind gleich, egal welche Rasse, egal welches Geschlecht, usw. Wieso ist das so schwer zu begreifen? Das kann doch nicht wirklich die Realität sein.


(Video Direktlink)

Die Statistik des Videos zeigt, dass es anscheinend nicht viele Menschen stört, manche vielleicht sogar „neidisch“ auf den Mann sind. 828 Personen geben bisher für das Video einen Daumen hoch, lediglich 300 bewerten das Video negativ. An den Kommentaren auf reddit und unter dem YouTube Video zeigt sich ebenfalls ein ähnliches Bild:

stop shaking ya ass in his face then bitch…. what do you expect

This dude is a legend. He probably won’t ever wash that hand again.

Weitere Kommentare erspare ich euch lieber. Auf der anderen Seite gibt es auch einige Kommentare, die mir doch den Glauben an die Menschheit wiedergeben. Meine Erkenntnis ist die gleiche wie damals: es liegt an uns allen, was und wie wir uns selbst verändern wollen, wie wir unsere Kinder für das Thema sensibilisieren und so weiter. Bei der republica sprach Anne Wizorek zum Thema „Ihr wollt wissen, was Aufschrei gebracht hat“.


(Youtube Direktlink)

Kindern den Tod erklären – ich habe keine Ahnung

Als Eltern weiss man: der Tag wird kommen, an dem Kinder mit dem Thema Tod in Berührung kommen. Sei es durch eine Geschichte, einen persönlichen „Fall“ im Familienkreis, oder andere Erlebnisse. Letzte Woche ist die Uroma der beiden Kinder verstorben. Die Kinder hatten keinen wirklichen Bezug zu ihr, da sie schon sehr lange in einem Pflegeheim lebte und seit der Geburt der Kinder nicht wirklich ansprechbar war. Uroma wurde tolle 93 Jahre alt. Nach einem langen Weg des körperlichen Abbaus sind ihre Lebensfunktionen erloschen. Die Funktionen, die sie so lange bei uns liessen. Nächste Woche findet die Trauerfeier statt und wir gehen als Familie hin. Was passiert mit den Kindern?

Meer
Quelle: spreeblick / CC BY-NC-SA 2.0

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Equal rights: sang Peter Tosh die größte Anti-Homophobie Hymne?

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Die UN-Menschenrechtskommission hat zum Internationalen Tag gegen Homophobie das Video „The Riddle“ veröffentlicht. Da mir die sexuelle Gesinnung von Menschen egal ist, finde ich diesen Satz im Video sehr spannend:

…Together we will build a world that is free and equal…

Anti Homophopbie Kampagne der UN-Menschenrechtskommission

Sind wir doch mal ehrlich: erstens ist dieser Satz was für Gutmenschen, und zweitens wird es immer Menschen geben, mit denen man nicht klar kommt. Dies liegt aber nicht an der sexuellen Orientierung der Menschen, sondern ganz simpel daran, dass man eben mit jemandem nicht klar kommt.

Da bedarf es keiner eskalierenden Situationen und man muss sich dabei auch nicht beschimpfen. Aus meiner Sicht reicht es völlig aus, sich aus dem Weg zu gehen. Das liegt nicht daran, dass ich Auseinandersetzungen scheue, aber ich würde mich gerne mit positiven Gedanken beschäftigen.

Worauf ich hinaus möchte: ich höre sehr gerne Reggae und da sind ab und zu homophobe Texte zu hören. Oftmals ist es sprachlich so gut verpackt, dass man nicht sofort erkennt, dass es sich um Homophobie handelt. Ob man das hören möchte kann man selbst entscheiden und so halte ich das auch. So Zeug höre ich mir einfach nicht an. Punkt.

Die persönliche Erkenntnis an obigem Zitat aber ist, dass es genauso gut von Peter Tosh oder sehr vielen anderen jamaikanischen Musikern stammen könnte. Dass jeder Mensch sich nach Freiheit und Gerechtigkeit sehnt, weil er sich benachteiligt fühlt. Benachteiligt in seiner ganz eigenen menschlichen Situation. Insofern hat Peter Tosh mit „Equal rights“ damals eine der größten Anti-Homophobie Hymne gesungen, die es jemals gab. Wie sinnlos wäre es, gleiche Rechte und Gerechtigkeit für schwarze Menschen zu fordern, diese aber nicht heterosexuellen Menschen abzustreiten.


(Video Direktlink)

Im Grundsatz haben wir Menschen den Wunsch nach einer freien und gerechten Welt. Alle Menschen sind gleich. Menschen sollten nicht wegen ihrer Hautfarbe oder ihrer sexuellen Neigung benachteiligt werden. Menschen mit Beeinträchtigung sollten nicht benachteiligt werden. Weitere Beispiele darfst du gerne hier einsetzen.

Und jetzt? Tja, jetzt merken wir, dass es doch wieder nur an uns Menschen liegt. Wir selbst sind die Veränderung, die wir gerne sehen würden. Wir, das bist du, du, du und du auch und ich. Und wir müssen es schaffen, dass Probleme und jegliche Form von Unterdrückung oder Benachteiligung global zu sehen ist. In diesem Sinne ein schönes Wochenende.


(Video Direktlink)

Die Sache mit den Drogen

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen, WWW

Mein Gefühl sagt mir bei diesem Video: das ist toll gespielt und eine Anti-Drogen Kampagne. Keine Ahnung warum, aber im Netz kursiert das Teil unter dem Namen „An Exciting Trip to Walmart“. Ich fände es übrigens viel interessanter, ohne auf das Drogenthema an sich eingehen zu wollen, wenn Menschen in nüchternem Zustand auch so einkaufen gehen würden. Das würde so manchen Laden ganz schön aufwerten. Oder stell dir vor auf der Straße würden auf einmal Menschen an dir vorbeitanzen, beschwingt und glücklich. Ich finde „Abspacken“ manchmal total befreiend. Also nüchtern spacken.

(Video Direktlink)

Syrien: 30 Minuten Kriegsberichterstattung

Zuerst habe ich lange überlegt, ob ich dieses Video zeigen soll. Natürlich ist mir bewusst, dass die meisten Menschen Spaß lieben, da passt ein Thema wie Krieg nicht zwangsläufig ins Bild. Das Video enthält Bilder von verwundeten und getöteten Menschen. Zugegeben, ich bin in Bezug auf Syrien nicht wirklich gut informiert, aber ich kann sagen, dass ich Krieg verabscheue. Angriff, Gegenangriff, Menschen sterben. Jeden verdammten Tag. Nicht nur in Syrien. Und ich bleibe sprachlos und mit Tränen zurück, im Bewusstsein, dass diese Menschen jeden Tag das Wertvollste verlieren, was sie besitzen: ihr eigenes Leben, ihre Familien, ihre Verwandten, ihre Freunde, ihre Gemeinschaft. Das macht mich so unendlich traurig. Stille. Gedanken.


(Video Direktlink)

Individualisten unerwünscht – bin ich jetzt erwachsen oder nicht?

Floyd 18 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

In letzter Zeit laufen ein paar wirre Gedanken durch meinen Kopf, die ich nicht wirklich gut organisiert bekomme. Und nein, es ist keine Midlife Crisis oder ähnliches, lediglich punktuelle Eindrücke, die ich gerne festhalten möchte. Wundert euch also nicht, wenn in diesen Eindrücken kein roter Faden zu erkennen ist.

Weinendes Kind: D. Sharon Pruitt / CC  BY 2.0
Weinendes Kind: D. Sharon Pruitt / CC BY 2.0

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Jugendliche bedrängen Trott-war Verkäufer: wie respektlos kann man bitte sein?

Floyd 7 Kommentare Gedankenfetzen

Am Freitag abend lief ich um 18 Uhr zur S-Bahn Haltestelle „Stadtmitte“, um nach Hause zu fahren. Auf dem Weg zur S-Bahn stand ein älterer Mann, ungefähr 60 Jahre alt und verkaufte den „Trott-war“. Von weitem sah ich, dass 3 Jugendliche vor dem Mann standen. Der Tonfall war sehr laut. Ich blieb in sicherer Entfernung stehen und beobachtete die Szene.

Je länger ich da stand, um so seltsamer wurde die Szenerie. Der Mann, ich nenne ihn jetzt mal Olaf, war gerade dabei, den Verkaufstag zu beenden. Irgendwann begann einer der Jugendlichen, Olaf am Arm zu berühren und ein wenig unsanft zu schieben. Eine absurde Szene. Für mich stand die Welt still, während Unmengen an Menschen in ihrer Hektik zur Bahn liefen oder von dort kamen. Freeze. Was tun?

Motiv aus der aktuellen Trott-war Kampagne
Motiv aus der aktuellen und sehr gelungenen Trott-war Kampagne

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Amazon und niemand ahnte was

Floyd 4 Kommentare Der letzte Fake, Gedankenfetzen

Gestern lief in der ARD die Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon„. Bereits 2011 hatte der Konzern angeblich eine Lücke im Sozialgesetzbuch ausgenutzt, um vor allem in der Vorweihnachtszeit viele „Mitarbeiter“ unter einer „Maßnahme zur Aktivierung und berufliche Eingliederung“ zu beschäftigen. Für umme. Nichts. Nada. Rien. Null. Nix.

Amazon Leiharbeiter - Dokumentation "Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon"
Screenshot Amazon Webseite – Dokumentation „Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“

Der damalige „Vorfall“ zeigte bereits die auf absolute Gewinnmaximierung ausgelegte Unternehmensstruktur. Wird Amazon nach der Dokumentation Schaden nehmen? Nein. Wird es Amazon interessieren? Nein. Während im kleinen Deutschland gerade ein kleines Stürmchen der Wut ausbricht, geniesst Amazon in Amerika allerhöchstes Ansehen, noch vor Apple. Manchmal könnte man ob all dieser Meldungen nur noch kapitulieren. Bei Amazon kaufen wegen ein paar Euro Ersparnis oder schnellem Lieferservice.

Bitte versteht mich nicht falsch, mit ist durchaus bewusst, dass es sehr viele Menschen gibt, die auf jeden Cent achten müssen. Wo aber etwas billiger ist, geht die Ersparnis sehr oft auf Kosten Bezahlung der Arbeitnehmer/Leiharbeiter. Das bin ich nicht länger bereit zu akzeptieren. Ich für meinen Teil habe jetzt zumindest hier im Blog die paar Amazon Partnerlinks zu Büchern rausgenommen. Aus dem Partnerprogramm werde ich mich auch abmelden. Nicht die Welt, aber irgendwo muss man ja anfangen.

Hier noch der Link zur Sendung in der ARD Mediathek.

(Video Direktlink)

Das mit den Nazis und den Sicherheitsfirmen ist eigentlich das viel schwerwiegendere Thema. Als Randnotiz jedoch zu wichtig. Gerade erst beim René drüben entdeckt, für gut befunden, selbst unterstrichen und einfach mal hier raubkopiert:

…, dass mutmaßliche Nazis von Sicherheitsfirmen als externe Dienstleister beschäftigt werden, um die Arbeiter einzuschüchtern. Nun kann man das Leiharbeitsprinzip halbwegs damit erklären – nicht entschuldigen! –, dass neoliberale Exceltabellendeppen von den sogenannten Volksparteien seit drei Jahrzehnten wirtschaftliche Realitäten geschaffen haben. Nicht erklärbar ist allerdings der Einsatz von Nazi-Sicherheitskräften in Thor Steinar-Hoodies…

In diesem Sinne wünsche ich mir nur, dass

Jeder Leser darf: „Speakers Corner“ im Blog

Floyd 5 Kommentare Gedankenfetzen

So als Blogschreiberling macht man sich ab und an ein paar Gedanken. Mit dem Reader Appreciation Day habe ich allen Lesern im Januar meinen Dank ausgesprochen. Damit das nicht nur ein wörtliches „Dankeschön“ bleibt überlegte ich, wie ich den Lesern, die Interesse haben, noch mehr Spielraum bei Fakeblog geben könnte. Ja, es gibt Kommentare, Gastartikel, und vieles mehr. Mir ist es aber wichtiger eure Meinungen, Gefühle, Aussagen, etc. prominent auf der Startseite sichtbar zu machen. So entstand die Idee der „Speakers Corner“.

Speakers Corner für Blogleser die etwas sagen möchten - Fakeblog
„Speakers Corner“ für Blogleser die etwas sagen möchten – Fakeblog

Ob das Ding funktioniert? Keine Ahnung. Diese 3-4 Zeilen Text unter dem Headerbild sind denke ich ein guter Platz für Lesergedanken und Meinungen. Gestern habe ich aus Spaß den Text ersetzt und geschrieben, dass dieser Platz ab sofort euch, den Lesern gehört und man mir einen Text schicken kann.

Obwohl ich mir sehr sicher war, dass dies niemandem auffällt, bekam ich eine Mail von Thomas, der mir einen Text schickte. Also taufte ich das Ding kurzerhand und völlig übertrieben im Gefühl der ersten Begeisterung „Speakers Corner“. Ja, hier dürfen die Leser mal was rauslassen. Emotionen, Wut, Trauer, Liebe, etc. Ausserdem hört sich „Hier sagt der Leser was“ von vorgestern an.

Jetzt kommt ihr ins Spiel

Ja, ich fände es toll, wenn hier bei Fakeblog immer wieder unterschiedliche 3-4 Zeiler zu sehen wären, in denen ihr euch austoben könnt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Keine Gewaltverherrlichung, Werbung, etc. Den Rest könnt ihr euch sicherlich bereits denken. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ihr mir kleine Texte schickt, die dann in regelmässigen Abständen an besagter Stelle erscheinen.

Vorschläge schicken

Ihr könnt mir entweder eine Mail an info(äht)fakeblog(Pünktchen)de schicken, oder mir gerne auch bei Twitter, Google+ oder auf der Facebook Fanpage einen Vorschlag schicken. Erwähnt dann nur bitte irgendwie „Speakers Corner“, dass ich das besser zuordnen kann;) Vielen lieben Dank und euch allen einen schönen Abend.

Reminder für jeden Tag: halte an deinem Wunsch nach der idealen Welt fest

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Gedankenpost. Wir sollten uns als Gesellschaft unserer Unvollkommenheit bewusst werden, diese zulassen und optimistisch ausleben. Ja, wir sind genauso wertvoll für die Gesellschaft, wenn wir Fehler machen. Fehler sollten eine natürliche Daseinsberechtigung bekommen und ihr negatives Image in den Köpfen der Menschen verlieren. Was wir alle gemein haben ist das Leben. Das zählt. Gemeinsam sind wir die Summe, die nicht dividiert, sondern ergänzt werden möchte. Wir können sehr viel voneinander lernen, wenn wir bereit sind dies zuzulassen. Man kann mir durchaus eine gesunde Portion Naivität unterstellen, vielleicht sogar Idealismus. Doch ich halte an meinem Wunsch einer idealen Welt fest.

Each one teach one
Each one teach one – Quelle: xjrlokix / CC BY 2.0

Die Welt ist aber so schlimm

Natürlich ist mir bewusst, dass wir täglich Ungerechtigkeiten begegnen. Tatsache ist aber auch, dass das Ungerechtigkeitsempfinden ein sehr individuelles, man verzeihe mir den Ausdruck, „Arschloch“ sein kann. Was ich als ungerecht empfinde, kann für andere Menschen das größte Ziel sein. Was uns bleibt ist der Dialog, die Bereitschaft des aufeinander Zugehens, des Zuhörens, gerade in Konfliktsituationen.

Der Wunsch nach Veränderung

Wenn man sich eine Veränderung innerhalb einer Gesellschaft wünscht ist man sehr leicht verleitet, die ganze Welt „retten“ zu wollen. Ich wünsche mir lediglich eine Welt der vielfältigsten, kleinen Kreise. Jeder von uns bildet im Laufe seines Lebens diese Kreise, die man positiv verändern kann. Kreise wie Familie, Freunde, Kollegen, etc. Ja, ich kann Menschen motivieren, ihnen Mut machen, wenn sie am Boden zerstört sind, ich kann sie aber auch demotivieren und sie jeglicher Illusion berauben. Ich mag meine Illusion der heilen Welt. Wir sollten Sprache als unser mächtigstes Instrument begreifen, als unsere stärkste Waffe. Sprache kann bildhaft sein, aber auch zerstörerisch. Worte können heilen oder krank machen. Die Entscheidung liegt bei jedem von uns. Jeden Tag.

Auf Wiedersehen Streitkultur?

Wir brauchen Streit und Auseinandersetzung in jeglicher Form, solange alles gewaltfrei abläuft. Eine Auseinandersetzung ist ein sehr mächtiger Partner auf dem Weg der Veränderung, denn oftmals wird erst durch den Diskurs ein neuer, schönerer Weg sichtbar. Ein Weg, der alle Beteiligten glücklich macht. Im Streit werden die Ängste der Menschen sichtbar. In unseren kleinen Kreisen können wir auf diese Ängste sehr gut eingehen, uns um sie kümmern. Wir können vorhandene Denkmuster durchbrechen, Neues kreieren. Das alles macht Spaß und ist gleichzeitig doch so schwierig. Was ich sagen möchte: lasst uns füreinander da sein, lasst uns die Wahrnehmung für unser Gegenüber nicht verlieren.

Each one teach one

Was ich schreibe ist natürlich ein alter Hut, den bereits mein Opa und dessen Vater schon gerne getragen haben. Ihr habt das zielsicher durchschaut und trotzdem bis hier gelesen? Danke, denn an manchen Tagen ist es nur wichtig, sich dies alles wieder ins Gedächtnis zu rufen und zu hinterfragen, ob man dies auch wirklich lebt. Wer, wenn nicht wir, können unser Umfeld, unsere Kreise verändern. Each one teach one!

#Aufschrei über den Jauch #Aufschrei: mir wird das langsam peinlich

Floyd 6 Kommentare Gedankenfetzen

#Aufschrei, meine Freunde. Die letzten Tage habe mir gezeigt, dass es neben meiner kleinen, anscheinend relativ heilen Welt, noch eine große grauenvolle Welt voller Sexismus gibt. Wie immer, wenn ein Thema eine hohe Präsenz innerhalb der Medien einnimmt (die dieses Thema verdient), laufen Diskussionen häufig aneinander vorbei.

Twitter Statistik zu #aufschrei
Twitter Statistik zu #aufschrei – Quelle:Topsy

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Die katholische Kirche, ein Missbrauch und meine persönliche Geschichte

Floyd 35 Kommentare Gedankenfetzen

Seit einigen Jahren trage ich mich nun mit dem Gedanken diese sehr persönliche Geschichte zu schreiben. Bisher scheute ich mich, weil ich dachte, dass ich in dieses Internet niemals etwas so persönliches schreiben wollte, merkte aber, dass ich mir damit nur selbst etwas vormachte. Inzwischen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass das Internet alles andere als unpersönlich ist. Sollten ein paar Leute diesen Artikel missverstehen, dann ist das eben so und es gilt das zu akzeptieren. dasNuf hat mich ohne ihr Wissen einerseites durch ihren Tweet, andererseits durch ihren Artikel erneut an meine Geschichte erinnert. Die katholische Kirche und ich.

(Bild der Kirche entfernt – siehe Update 3)

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9-jährige schreibt einen Leserbrief zur „Neger“-Kinderbuch-Debatte an die Zeit

Floyd 7 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

Wann hat diese Diskussion eigentlich angefangen? Auf der einen Seite die „N****“-Verteidiger, die unbedingt möchten, dass das Wort in Kinderbüchern, wie z.B. „Die kleine Hexe“ erhalten bleibt, auf der anderen Seite diejenigen, die das Wort durch ein anderes ersetzt haben wollen. Die Zeit veröffentlichte am 17.01.2013 in der Printausgabe einen Artikel namens „Kinder, das sind keine N****!“ Daraufhin schrieb die 9 1/2-jährige Ishema Kane eine Leserbrief an die Zeit. Auf die Antwort der Zeit bin ich gespannt:

Leserbrief der 9-jährigen Ishema an "Die Zeit" zur "Neger"debatte in Kinderbüchern
Leserbrief der 9-jährigen Ishema an „Die Zeit“ zur „Neger“debatte in Kinderbüchern
(via Ronny)

P.S. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Ausserdem sollte man den historischen Kontext bei der ganzen Debatte nicht vergessen. Und wie immer aufgepasst, man kann nie ausschliessen, dass der Brief nicht echt ist. It´s the internet. (Siehe Update 1)

Update 1

So weit ich nachvollziehen kann wurde das Foto des Briefes zuerst von Mekonnen Meshgena bei Facebook veröffentlicht. Auf Nachfrage von @hakantee sagte Mekonnen, dass er den Brief von Eltern zur Verfügung gestellt bekommen hat:

Mekonnen arbeitet bei der Heinrich Böll Stiftung im Referat für Migration/Interkulturelles Management/Diversity und hat, so weit ich das nachvollziehen kann, die momentane Debatte mit ins Rollen gebracht. Sein Engagement beruht auf seinem persönlichen Einsatz und hat nichts mit seiner Tätigkeit bei der Heinrich Böll Stiftung zu tun. Wer auf seiner FB-Seite liest, findet u.a. auch einen „Leserbrief“ an Spiegel Online zu Jan Fleischhauers Kolumne „S.P.O.N. – Der Schwarze Kanal: Auf dem Weg zur Trottelsprache„. Einen Teil seines Briefes möchte ich hier zitieren:

Um der Sache eine andere politische Dimension zu verleihen, verdreht Jan Fleischhauer kurzerhand die Tatsachen, in dem er behauptet, eine Institution stünde hinter der Initiative. Das ist richtig diffamatorisch. Diese Tatsachenverdrehung ist Fleischhauer-Original, weil er kein Medium zitieren kann, das den Vorgang in dieser Version geschrieben hätte. Wenn er schreibt, so sei es der „aktuellen ‚Zeit‘ (zu) entnehmen“, dann ist dies schlichtweg gelogen.

Ich als Staatsbürger habe von meinem Recht Gebrauch gemacht, meine Meinung gegen rassistische Inhalte zu äußern. Wie vielen anderen auch, mag dies Jan Fleischhauer nicht schmecken – obwohl er selbst von diesem Recht massiv Gebrauch macht. Im Gegensatz zu mir verfügt er sogar über eine renommierte und weitreichende Plattform. Wenn er der Ansicht ist, alles was ich als Staatsbürger unternehme, hätte mit meinem Arbeitgeber zu tun, dann hat er Probleme anderer Dimension.

Weiterhin finden sich auf der Seite von Mekonnen einige lesenswerte Auszüge und Verlinkungen. Dort fand ich auch diesen Artikel, den ich mir kurz in einem Zitat ausleihe:

Zur Beruhigung und Erinnerung: das Recht, Menschen rassistisch zu bezeichnen, besteht weiterhin. Es ist durch eine vernünftige Verlagsentscheidung nicht in Gefahr. Ebenso bestehen bleiben das Recht, rassistischen Müll zu Publizieren, das Recht, Kinder rassistisch zu erziehen, und das Recht darauf, white supremacy durch die nächsten Jahrhunderte zu tragen. Was neuerdings wegfällt, und für viele Rassisten anscheinend schon unerträglich ist, ist lediglich das Recht, sich als Rassist bei 100% der Mehrheitsbevölkerung beliebt zu machen. Es sind jetzt ein paar Prozent weniger. Ebenso mausetot: das Recht, auf rassistische Handlungen keine Widerrede zu bekommen.

So weit von mir.

Update 2

So langsam kann ich der Debatte nicht mehr folgen. Wenn ich einige Kommentare bei spreeblick oder beim Kraftfuttermischwerk lese, dann verstricken sich einige in kleinsten Details und verlieren den Blick für das Ganze. Zumindest empfinde ich das so. Es gibt nicht nur schwarz oder weiss, wichtig sind auch hier die Grautöne. Also: jeden Fall ansehen und anschliessend entscheiden, was passieren soll. Wichtig zum Nachvollziehen finde ich allerdings eine Dokumentation der umgeschriebenen Passagen. Mir bleibt nur noch die Metaebene hinzuzufügen:


(Youtube Direktwar)

Warum Kind 1 Jim Knopf nicht erträgt

Übrigens, das ältere Kind, also Kind 1, mag Jim Knopf überhaupt nicht. Glaubt ihr ernsthaft das liegt an der Hautfarbe? Nein, Kind 1 mag Jim Knopf nicht, weil dieser in einem Paket verschickt wird, in dem er keine Luft bekommt. Was ich damit sagen möchte: wir sollten alle wieder mehr Empathie empfinden, uns einander mehr zuhören und mit Respekt behandeln. Danke.

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Das Leben in moderner Sklaverei
Wer oder was ist nun dieses Babylon?

„Turbomamas“ sind Spielverderber

Floyd 11 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

Wow, da draussen liegt viel Schnee. Zumindest für eine größere Stadt, die normalerweise sofort freigesalzt wird. Wie genieße ich diese Momente, wenn man morgens aufwacht, mal abgesehen davon, dass es meist viel zu früh ist, und 4 Kinderaugen jubelnd an der Balkontür kleben: „Papa, schau mal, Schnee! Jetzt ist Winter, oder?“ Das ist einfach zu niedlich, ehrlich.

Kinder im Schnee mit Schneebob
Kinder im Schnee – Quelle: clockwerks / CC BY-NC-SA 2.0

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Reader Appreciation Day 2013

Floyd 12 Kommentare Gedankenfetzen, So schön, WWW

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Der Tag, an dem ich allen Lesern danken möchte. Dafür, dass ihr ab und zu hier vorbeischaut, kommentiert, E-Mails schreibt, die Artikel weiter verbreitet und vieles vieles mehr. Der Max und ich dachten uns, dass es bereits so viele Feiertage gibt, wieso sollte man in Deutschland nicht langsam mal versuchen einen „Reader Appreciation Day“ zu etablieren. Alle sind herzlich eingeladen, jedes Jahr am 18. Januar den „Reader Appreciation Day“ zu feiern und vielleicht ein Stück zu etablieren. Wer möchte, kann sich die Grafik hier herunterladen und verwenden.

Readers Appreciation Day 2013
Readers Appreciation Day 2013

Damit ich mich auf besondere Art und Weise bei jedem einzelnen Leser bedanken kann, habe ich die letzten Abende reimend verbracht. Das war gar nicht so einfach und hört sich irgendwie nach diesen „Haus-Maus“ Reimen aus der 1. Klasse an. Nun gut, aller Anfang ist schwer und mir war daran gelegen, euch persönlich zu danken. In diesem Sinne, geniesst oder verballhornt diese kleine Gedicht.

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Falsch des Tages: Kirchliche Krankenhäuser in Köln weisen Vergewaltigte ab

Floyd 4 Kommentare Gedankenfetzen

Laut Kölner Stadtanzeiger wurde in Köln eine vergewaltigte Frau von zwei Krankenhäusern in katholischer Trägerschaft abgewiesen. Grund: die Beweissicherung und die „Pille danach“, was ja bekanntlich der katholischen Kirche gar nicht passt.

Erzengel Michael mit Quis ut deus Schild am Kölner Dom
Erzengel Michael mit „Quis ut deus“ (Übersetzung: „Wer ist wie Gott?“) Schild – Bildnachweis: rocknrollhero / CC BY-SA 2.0

Mit sehr viel Sarkasmus könnte man die These aufstellen, dass bei den Missbrauchsskandalen der katholischen Kirche aus diesem Grund meist kleine Jungen missbraucht wurden. Da fällt die Pille danach weg. Wenn es einen Gott gibt und der das wirklich alles beobachtet, dann möchte ich nicht in deren Haut stecken. Über meine persönlichen Erfahrungen mit der katholischen Kirche werde ich irgendwann vielleicht einmal berichten. Wenn ich mutig genug bin. Bis dahin halte ich es mit dem Lied „By his deeds“ von VC:

Sitting in your church on Sunday
Thinking who you gonna screw Monday
Who you gonna thief, who you gonna rob
Take it as me tell you
Say, you can’t fool God, no..

Irreführende Schlagzeile an der News-Wand

Floyd Kommentieren Der letzte Fake, Gedankenfetzen

In der Stuttgarter Bibliothek sind im Erdgeschoss Fernseher angebracht, auf denen die Schlagzeilen über die Stadt aus der nationalen Presse gezeigt werden. Ihr denkt sicherlich, dass ich auf irgendetwas mit Stuttgart 21 anspielen möchte, weil das auf dem Screen so groß und mehrfach zu lesen ist? Das ist falsch.

Stuttgart Bibliothek Nachrichtenwand
Screen mit Schlagzeilen über Stuttgart aus der nationalen Presse

Mein Interesse folgt selten den offensichtlichen Schlagzeilen. Daher entdeckte ich meine Lieblingsschlagzeile erst nach einiger Zeit:

Bibliothek Schlagzeilen-Wand: Blaulicht aus Stuttgart 13 - Mann wirft Fernseher aus dem Fenster
Bibliothek Schlagzeilen-Wand: Blaulicht Stuttgart – Mann wirft Fernseher aus dem Fenster

Jetzt frage ich mich nur, warum das überhaupt eine Schlagzeile im Bereich „Blaulicht“ wert ist. Der Mann hat das einzig Vernünftige getan.

P.S. Ja, ich habe den entsprechenden Artikel natürlich recherchiert (gibt aber keinen Link von mir). Zusätzlich warf der Mann noch seinen halben Hausrat aus dem Fenster. Finde ich jetzt ein bisschen übertrieben, aber hey, manchmal muss man sich eben von Dingen trennen.

Das griechische Taxi der Demokratie

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

Gerade eben fuhren wir mit dem Taxi. Der griechische Fahrer machte kurz seinem Unmut über die jetzige Form der Demokratie Luft. Irgendwann werde ich mir ein paar Euros schnappen, den Kerl anrufen und mit ihm eine längere Demokratierundfahrt starten. Oder aber er lässt sich einfach zu einem Interview bewegen, wenn ich ihn freundlich darum bitte. Mal sehen.

Das Taxi der Demokratie
Stuttgart und das Taxi der Demokratie / Bild: Emanuele / CC BY-SA 2.0

Vielleicht wäre es eine Alternative als Taxifahrer zu arbeiten und die Fahrgäste mit diesem Thema zu konfrontieren. Nach einem Jahr hätte man sicherlich genügend Material um ein tolles Buch darüber zu schreiben. Ausserdem ist das Taxi ein entspannter Ort für Diskussionen. Entschuldigt die Qualität des Sounds, ging mit Handy nicht besser.

(Direktlink zu audioboo, falls du die Sounddatei hier nicht anhören kannst.)

Kostensteigerung bei Stuttgart 21 – die Gegner sind schuld!

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen

Was haben wir am Wochenende gelacht. Stuttgart 21 wird nun deutlich teurer. Das sollte niemanden überraschen. Doch die Presse stürzt sich darauf wie der böse weiße Hai auf die schwimmenden Menschen. Die Summe reicht von einem dreistelligen Millionenbereich bis hin zu über einer Milliarde Euro. Würde die Bahn die wahren Zahlen kommunizieren, dürfte der Betrag deutlich darüber liegen, doch man muss die von Nachrichten ermüdeten Leser bei der Stange halten. Folglich werden die Kostensteigerungen, wie immer bei Großprojekten, in kleinen, verdaulichen Häppchen serviert. Bei der anstehenden Bauzeit dürfte das ein leichtes Spiel sein.

Krux mit Hauptbahnhof Stuttgart 21
Bildcollage Hauptbahnhof Stuttgart – Bildquelle comzeradd, CC BY-NC-SA 2.0

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Der alte Kern des Problems: Herr Keese zum Leistungsschutzrecht im Deutschlandfunk

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen, WWW

Heute morgen gab es im Deutschlandfunk ein Interview zum Thema Leistungsschutzrecht. Gäste waren Kay Oberbeck, Director Communications & Public Affairs von Google und Christoph Keese, Konzerngeschäftsführer Public Affairs der Axel Springer AG. Boah, ich will mich gar nicht mehr aufregen, aber ich MUSS! Wie oft will Herr Keese den Kern des Problems noch falsch darstellen. Wenn ich noch einmal dieses Lichtschalter An/Aus Ding lesen muss, dann gehen bei mir alle Lichter aus. Ehrlich. Da kann Herr Keese noch so oft versuchen aufzuklären, dass er das alles verstanden hat. Dieses gezielte Streuen von Fehlinformationen, andere bezeichnen das als Lüge, regt mich maßlos auf. Die Leser solcher „Diskussionen“ nehmen die Worte Keeses teilweise für bare Münze.

Kay Oberbeck: Sie können selber festlegen, welche Teile von Seiten, welche Teile Ihres Angebotes überhaupt auffindbar gemacht werden sollen oder gar nicht. Also insofern haben hier die Verlage schon jetzt sämtliche Hebel in der Hand, um selber festzulegen, was hier im Internet von ihren Angeboten sichtbar ist oder was auch nicht. (…)

Christoph Keese: Genau das Gegenteil ist der Fall, und da liegt sozusagen der Kern des Problems. Google bietet einen einfachen Lichtschalter an, und diesen Lichtschalter kann man auf „An“ oder „Aus“ setzen. wenn man ihn auf „An“ setzt, ist man im Internet sichtbar, erteilt damit nach Interpretation von Google aber die Einwilligung, dass alles kopiert werden darf was man macht. Umgekehrt kann man sagen, ich möchte den auf null setzen, ausschalten, diesen Lichtschalter; dann bin ich mit nichts, was ich mache, im Internet sichtbar. Ich bin gar nicht mehr auffindbar, ich bin für niemanden mehr auffindbar, selbst für Google nicht.

Das ist Unfug. Es gibt einiges mehr als An/Aus und das weiss Herr Keese auch. Durch mantra-artiges Wiederholen der Aussage in sehr vielen Diskussionen wird diese Falschaussage trotzdem nicht richtig. Die einzige Folge ist, dass sehr viele Leser eben das glauben, was da steht. Herr Keese weiss sehr wohl, dass es bei der Indizierung durch Google z.B. die „no snippet“ Option gibt. Einstellbar für jeden einzelnen Artikel. Herrn Keese geht es angeblich um eine noch detailgenauere Steuerungsmöglichkeit der Indizierung. Eine noch feinere Einstellungsmöglichkeit á la: „Google, du darfst exakt 71 Zeichen der News verwenden, Dritte dürfen die News nicht verwenden, die Rechte der News liegen bei XYZ, etc.“

Was hat das mit dem Leistungsschutzrecht zu tun?

Tja, diese Frage stelle ich mir schon eine ganze Zeit. Kontrolle ja, aber ging es beim Leistungsschutzrecht nicht um etwas ganz anderes? Verlage wollen Geld von Google, damit Google deren „Werke“ in den Ergebnissen (Google News) anzeigen darf. Vielleicht habe ich das aber auch nur falsch verstanden. Sollte es dennoch so sein, dann stellt sich mir eine einzige Frage: warum benötigt Christoph Keese noch genauere Steuerungsmöglichkeiten für die Indizierung durch Google oder andere Aggregatoren? Dieses ganze Leistungsschutzrecht stinkt zum Himmel.

Ein Kommentar auf Keeses Blog spricht mir aus dem Herzen. Watt meint zum Wunsch des Herrn Keese:

(…)sie haben die Natur des Internet nicht verstanden – ihr Traum grösstmöglicher Reichweite bei absoluter Kontrolle ist genau das – ein feuchter Traum.

Klickstrecken: die Arschgeweihe des Internets

Floyd 12 Kommentare Gedankenfetzen, WWW

Anlass für diesen Post war ein Beitrag auf Facebook. Dort wurde zum Wahlomat der Stuttgarter Zeitung verlinkt. Alle Fragen des Wahlomats waren in einer Klickstrecke angelegt. Total unsinnig. Überrascht war ich, dass vielen Usern der Sinn einer Klickstrecke immer noch nicht bewusst ist. Geld verdienen. Auch wenn die IVW ((Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern) die Relevanz von Page Impressions 2010 einschränken wollte, die Klickstrecken blieben.

Zuerst wolle ich unendlich viele Bilder aneinandereihen. Dann habe ich gegoogelt und fand heraus, dass Marcel-André bereits 2010 genau das veröffentlichte, was mir so vorschwebte. Nur besser. Sascha Rheker stach zum Beispiel eine sinnlose Klickstrecke der Stuttgarter Zeitung ins Auge. Fast alle Klickstrecken sind sinnlos. Kombiniert man Klickstrecken jetzt noch mit dem Leistungsschutzrecht und Paid Content, der ab 2013 bei einigen Verlagen geplant ist, so kann man nur zu einem Ergebnis kommen: die spinnen, die Römer! Wenn du zu einem anderen Ergebnis kommst, darfst du das gerne in den Kommentaren mitteilen. Danke.

SOKO Kinderlied bitte übernehmen sie

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Im Leben mit Kindern fallen Dinge auf, die sonst spurlos an einem vorüberziehen würden. Vor kurzem wurde mir bewusst wie früh Kinder bereits mit Gewalt konfrontiert werden. Nein, nicht dass Eltern ihre Kinder teilweise schlagen würden, und dies sogar noch glauben rechtfertigen zu können. Mir geht es eher um die bildliche und sprachliche Form von Gewalt. Egoshooter sind scheisse, sobald aber ein Affe einen anderen kalt macht ist das alles eigentlich ganz ok, hä?

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Liebe Kinder aufgepasst: warum aus Hänschen manchmal kein Hans wird

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen

Das Leben mit Kindern ist anstrengend und total spassig. Ständig entwickeln sich die kleinen Menschen weiter, und irgendwann merkt man, dass sie gar nicht mehr klein sind. Im Idealfall sind es dann junge Menschen, die die Welt entdecken, die anfangen ein selbständiges Leben zu leben, ihre eigenen Erfahrungen machen und gerne nach Hause zu den Eltern zu Besuch kommen. Auf dem Weg dahin gibt es wahrscheinlich unendlich viele Bücher, Kinderlieder, Diskussionen, Auseinandersetzungen, Freude, Null Bock Phasen, Lachen, „Meine Eltern sind total daneben“-Phasen und vieles mehr. Apropos Kinderlieder.

Bild von State Library of Victoria Collections / CC BY 2.0

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Keiner weiss was: die selbsternannte Bürgerwehr in Stuttgart Feuerbach

Floyd 7 Kommentare Gedankenfetzen

Seit ein paar Tagen weiss ich nicht, was mit dem Stadtteil passiert ist, in dem wir wohnen. In Stuttgart Feuerbach ist alles recht beschaulich. Am Montag abend gegen 20 Uhr besuchte uns ein guter Freund und erzählte, dass er in einer Spielstraße angehalten wurde. Er öffnete sein Fenster und der Mann meinte zu ihm „Das war aber keine Schrittgeschwindigkeit.“ Danach hielt der Bürgerwehr-Sheriff alle weiteren Autofahrer ebenfalls an, um ihnen schroff zu sagen, was seiner Meinung nach Sache ist. Doch das ist nicht alles.

Bürgerwehr in Stuttgart Feuerbach?

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Veränderungen und Gedanken zu Fakeblog

Floyd 11 Kommentare Gedankenfetzen

Jeder, der viel ins Internet schreibt, kennt diesen Punkt. Man hinterfragt die eigene Tätigkeit in regelmäßigen Abständen. Bei mir ist es wieder einmal soweit. Ich frage mich, was ich mit Fakeblog eigentlich möchte. Manche würden es Sinnkrise nennen, ich tendiere eher zu Veränderung.

Mal die Seele baumeln lassen: ich brauche Entschleunigung
Mal die Seele baumeln lassen: ich brauche Entschleunigung

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Nach ZDF log in Sendung: Manfred Spitzer ist mir ab sofort unsympathisch

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen

Vor 1 1/2 Jahren hatte ich hier einen Artikel zu Bildschirmkonsum und Medien, in dem ich auch Manfred Spitzer erwähnte. Teilweise stimmte ich einigen seiner Aussagen zu. Zum Beispiel, dass die Form des Fernsehens dem Hirn nicht gerecht wird. Das glaube ich übrigens immer noch. Jetzt war Manfred Spitzer gemeinsam mit Johnny Haeusler und Jimmy Schulz bei der Sendung ZDF log in. Thema: „Die Welt ist eine Google. Klicken wir uns die Gehirne weg?

ZDF log in Sendung: der Gesichtsausdruck der Moderatoren passt zu meinem Eindruck von Manfred Spitzer
ZDF log in Sendung: der Gesichtsausdruck der Moderatoren passt zu meinem Eindruck von Manfred Spitzer

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Deutscher Schulleiterkongress 2013: Vortrag Prof. Dr. Gerald Hüther

Floyd 6 Kommentare Gedankenfetzen

45 Minuten, die sich lohnen werden. Lasst mal den TV aus und schaut euch lieber das an. Prof. Dr. Gerald Hüther, Präsident der Sinn-Stiftung, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim/Heidelberg, hielt dieses Jahr den Hauptvortrag des Schulleiterkongresses 2013. Vor allem der Teamgedanke ist enorm wichtig und ich sehe ihn in Schulen kaum umgesetzt.

Roller mit der Hupe eines Zuges

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen

Da ich selbst jeden Tag mit meiner kleinen Fuffi fahre, was oftmals einem Ritt auf einem Esel gleicht, kann ich diesen Rollerfahrer absolut verstehen. Bei alten Vespas z.B. gibt es nicht mal eine Hupe, sondern eine 6 Volt Schnarre. Die hört sich eher an wie eine kleine, sich übergebende Ente. Am kleinsten Berg bleibt das Teil fast stehen und alle Autofahrer drehen durch. Die hupen und überholen absoult verkehrs,- und somit menschengefährdend. Vielleicht baue ich mir auch die Hupe eines Zugs ein, dann könnte ich einem Autofahrer zumindest ein Signal geben, dass er/sie einen absoluten Knall hat!


(Youtube Direktlink)

Warum Wahlen ungerecht sind

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

Gestern hatte ich einen Anflug von erneuter politischer Inkontinenz. Anlass war eine Antwort auf meinen Kommentar zur anstehenden OB-Wahl in Stuttgart. Ich sagte im Kommentar offen und ehrlich, dass ich nicht wählen gehen werde, weil ich es satt und leid bin. Diese Machtgeilheit ödet mich an. Wahlplakatsprüche wirken auf mich wie Sprüche aus einer entfernten Galaxie. Die Antwort folgte:

Dann hältst du dich aber die nächsten 8 Jahre aus den Diskussionen innerhalb Stuttgarts raus. Ausserdem gibst du deine Stimme, wenn du nicht wählst, immer der größten Partei.

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Shell Let´s go arctic! Kampagne

Floyd 1 Kommentar Gedankenfetzen

Mit arcticready.com hat sich Shell was Tolles einfallen lassen. Um der Energieknappheit entgegenzusteuern setzt man alle Hoffnung auf die Erschliessung der Arktis. Na ja, laut Shell schmilzt die ja sowieso:

That’s why we at Shell are committed to not only recognize the challenges that climate change brings, but to take advantage of its tremendous opportunities. And what’s the biggest opportunity we’ve got today? The melting Arctic.

Damit aber noch nicht genug lässt Shell, ganz „Social Media“ like, Werbung auf der Seite gestalten. Motiv aussuchen, Text schreiben und man kann was Tolles gewinnen.

You see nature. We see possibilities.

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Zum hundertsten Mal: Hör auf damit!

Floyd 6 Kommentare Gedankenfetzen, Menschenskinder

Die letzten Tage habe ich ein paar Gedanken zum Thema Kinder festgehalten. Dies ist kein schlüssiger, argumentativ hochwertiger Artikel, sondern eine Ansammlung von Gedanken, die in meinem Kopf umherschwirren. Vor kurzem hatte ich über eine Studie berichtet, die erforscht hat, wie viele Eltern ihre Kinder schlagen. Ich habe mich wahnsinnig darüber ausgelassen, wie viele Kinder geschlagen werden. Doch heute möchte ich das Ganze mal aus dem Blickwinkel der Eltern betrachten.

Teddybär eines Kindes

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Ich werde Guerilla Gardener

Floyd 1 Kommentar Der letzte Fake, Gedankenfetzen

Lange habe ich mir Gedanken über meinen Traumberuf gemacht. Vor einigen Tagen habe ich ihn entdeckt. Guerilla Gardener. Stell dir vor viele hässliche Plätze in Betonlandschaften würden aufgegrünt werden. Farben würden unsere Augen erfreuen. Mit Hilfe von „Seed Balls“ (Seed bombs) geht das auch recht zügig. Natürlich geht es nicht darum Städte zu verunstalten, sondern sie zu verschönern. Daher werde ich heimische Pflanzen nehmen und vielleicht an der ein oder anderen Stelle Stuttgarts auch Gemüse für alle säen. Wer zuerst kommt erntet zuerst.

The Internet is a dangerous place

Eugen Suman arbeitet bei JANDL Bratislava und hat für die Beneva Foundation diese Kampagnenmotive entwickelt. „The Internet is a dangerous place – don´t let your children online with no supervision“. Darf man solche Motive zeigen? Schiessen die Motive über das Ziel hinaus? Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

"The Internet is Dangerous" Kampagne
"The Internet is dangerous place" Kampagne

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Druck der gesellschaftlichen Norm: fast die Hälfte der Eltern schlägt ihre Kinder

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Fast die Hälfte der Deutschen schlägt ihre Kinder. Die Forsa Umfrage gab die Zeitschrift Eltern in Auftrag. Ja, wir Deutsche sind ja auch ein Stückchen Weltmeister im Vertuschen und Verharmlosen. Denn nichts kann die Gewalt besser beschreiben als der sogenannte „Klaps auf den Po“, oder? Was ist das bitte? Streicheln die Eltern also einmal zart übers Popöchen, damit Kind versteht, dass es etwas falsch gemacht hat? Dass es mehr Respekt zu zeigen hat? Klar, und ich wette jedes Kind lacht sich nach der Streicheleinheit kaputt.

Kinder brauchen unsere Hände nicht um geschlagen zu werden
Kinder brauchen unsere Hände nicht um geschlagen zu werden

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Was uns TV Werbespots wirklich sagen wollen

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Tolle Werbespots gibt es wie Sand am Meer. Bei manchen frage ich mich, ob es neben der Hauptaussage für TV-Nutzer noch eine eunterschwellige Aussage für nicht TV-Nutzer gibt. Bei YouTube kann man sich die Spots alle in ganzer Vielfalt ansehen. Anhand von zwei Spots möchte ich meine Gedanken festhalten. Ein Spot der Telekom und einer von Fonic.

TV Werbespots verblöden die Nation und wir schauen tatenlos zu
TV Werbespots verblöden uns und wir schauen tatenlos zu

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For U. Vorort. Schleckers Claim passend für niederes bis mittleres Bildungsniveau?

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Wie die w&v gestern berichtete, rechtfertigt Schlecker seinen Claim „For you. Vor Ort.“ mit dem niederen bis mittleren Bildungsniveau seiner Kundschaft. In einem Antwortschreiben hat Schlecker dies festgestellt. Leider sieht man beim w&v Artikel nur den Briefkopf des Schreibens. Hier gibt es das komplette Schreiben von Schlecker an die Deutsche Sprachwelt (Facebook Seite). Im Schlecker-Blog bemüht sich das Unternehmen um Aufklärung:

schlecker logo Claim For you. Vor Ort.

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Troy Davis wurde gestern hingerichtet: Stop the legal lynching – the whole damn system is guilty

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen

Manchmal ist in meinem Kopf nur ein ganz dickes „Ihr habt nicht mehr alle Tassen im Schrank“. Ich möchte auch gar nicht zu lange über die Hinrichtung des zum Tode verurteilten Troy Davis berichten, denn sonst müsste ich zu derbe Worte benutzen. „In dubio pro reo“ wurde gestern einfach ausgehebelt. Das Justizysytem Amerikas hat gestern für mich nicht zum ersten mal versagt.

troy davis - stop the legal lynching - the whole damn system is guilty

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Die imaginäre Rede des OB Schuster

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen

Gestern fand unter dem Motto „Wir reden mit“ die dritte „Volksversammlung“ in Stuttgart statt. Zu Gast war diesmal der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Wolfgang Schuster. Oder wie ich gerne sage, der „Gnagflow“. Das sage ich einserseits, weil ich „Gnagflow“ oftmals besser verstehe, wenn ich ihn rückwärts anhöre, andererseits weil „Gnagflow“ ähnlich wie Gangolf klingt. Beide sind äusserst spezielle Menschen bezüglich ihrer Emotionalität. Das machte Herr Schuster gestern sehr klar. Wer auf Empathie hoffte wurde enttäuscht.

ob schuster wir reden mit stuttgart 14.09.2011

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By the rivers of Babylon

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen, Musik

Dieses Lied ist der Inbegriff der Klagelieder. Aber warum? Zig Musiker haben dieses Lied schon einmal in Ihrer Karriere gesungen, mal erfolgreicher, mal nicht. Na, Ihr wisst schon, dieses schöne „Ach ist das ein tolles lustiges Lied“-Lied. Boney M. durfte auch mal irgendwann. „Klar, zu diesem Lied habe ich mit deiner/m Mama/Papa getanzt“, erzählen viele Mütter und Väter Ihren Kindern. Ob sie auch wussten,…

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Was an einem 11. September passierte

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen
  • 11. September 1792: Der Hope-Diamant wird gestohlen
  • 11. September 1906: Gandhi startet die gewaltfreie Protestbewegung in Südafrika.
  • 11. September 1941: Der Grundstein für das Pentagon wird gelegt.
  • 11. September 1944: Royal Air Force fliegt Luftangriffe auf Darmstadt. Über 11.500 Menschen sterben.
  • 11. September 1962: Die Beatles nehmen „Love me Do“ in der dritten Version mit Schlagzeuger Andy White auf.
  • 11. September 1965: Syriens noch „Präsident“ Bashar al-Assad wird in Damaskus geboren
  • 11. September 1972: Die Spiele der XX. Olympiade gehen in München einen Tag später als geplant mit der Schlussfeier zu Ende. Die Anwesenden erheben sich bei der Veranstaltung, um der Opfer beim Olympia-Attentat auf israelische Athleten zu gedenken.
  • 11. September 1973: Augusto Pinochet ergreift die Macht in Chile.
  • 11. September 2001: Jay-Z Alybum „The Blueprint“ kommt in die Plattenläden
  • 11. September (jedes Jahr): Neujahrstag des koptischen und äthiopischen Kalenderjahres, es sei denn das darauf folgende Jahr ist ein Schaltjahr. Dann wird der Neujahrstag am 12. September gefeiert.

Stuttgart 21: von unterschiedlichen Göttern und Menschen und der besonderen Erfahrung mit Europaaa…

In Stuttgart werden immer häufiger die Stimmen nach Toleranz und Respekt laut. Für sich genommen ein guter Ansatz. Doch betrachtet man die Situation näher stellt man fest, dass hinter dem Riss durch die Bevölkerung ein viel tieferliegendes Problem versteckt liegt. Wenn man ganz weit gräbt kann man diese Stimmen hören. Diese erzählen von Zukunftsängsten und Sorgen, von anderen Weltanschauungen und einem anderen Verständnis von Erziehung. Von einer Politikmüdigkeit und dem Umbruch innerhalb der Gesellschaft.

your tag sucks

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Das Leben in moderner Sklaverei

Floyd 2 Kommentare Gedankenfetzen

Nach den Riots in England und anderen diversen Brandherden dieser einen Welt schrieb ich diese Woche etwas über die Entstehung der Skinheadszene. Je länger ich darüber nachdenke bin ich der Meinung, dass jegliche Form von Widerstand auf dieser Welt aus einer Form der Unterdrückung entsteht. Aus körperlicher oder geistiger Unterdrückung. Vor allem sollte man beim Betrachten dieser Brandherde niemals die Historie der einzelnen Nationen aus den Augen verlieren. Sind wir alle immer noch in einer Form der Sklaverei gefangen?

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Der Ursprung der Skinheadszene: Guter Skinhead böser Skinhead

Floyd 7 Kommentare Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

In Norwegen hat also ein einzelner verstrahlter Rechtsradikaler das Massaker begangen. In England sind seit Tagen heftigste Unruhen. Meine Gedanken um diese beiden Themen brachte mich auf die Idee einen Artikel über den Ursprung der Skinheads zu schreiben, um aufzuzeigen, wie weit die in den Medien gepushten Skinheads von der ursprünglichen Einstellung eines Skinheads entfernt sind. Wir alle kennen die Bilder, auf denen Menschen anderer Herkunft gejagt, gehetzt, verprügelt werden. Das stimmt mehr als nachdenklich, es macht mich wütend. Doch sind Skinheads in Ihrer usrprünglichen Existenz alle rechts? Wer hinterfragt eine Reportage, die im Fernsehen ausgestrahlt wird? Dieses Thema hat viele Facetten, die eine 5-10 Minuten Reportage nicht abdecken kann. Ein parteiloser, unpolitischer und historischer Abriss der Skinheadszene.

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Der S21 Stresstest und das best geplanteste Grinsen aller Zeiten

Willkommen zur Streßtest-Show. Der Countdown läuft. Noch 3 Tage bis das größte demokratische Medienspektakel in Stuttgart über die Bühne gehen wird. Hauptdarsteller sind die Freunde der Bahn auf der einen Seite und die Freunde des Kopfbahnhofes auf der anderen. Dazwischen wird sich Herr Geißler niederlassen, um dem Spektakel noch den nötigen Rahmen zu geben. Da sitzt sie nun, die vermeintliche Zukunft und deren Schwester, die Vergangenheit. Die Vergangenheit wollte letzte Woche nicht teilnehmen, hat sich aber auf angeblichen Druck der Öffentlichkeit doch dazu hinreissen lassen. Ihr müsst verrückt sein!

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Massaker in Norwegen – die blinde Verzweiflung

Floyd 4 Kommentare Gedankenfetzen

Leider komme ich erst jetzt dazu über Oslo und Utøya zu schreiben. Mensch, ich habe so eine Wut im Bauch. Natürlich ist mir bewusst, dass Wut kein guter Berater ist, aber was da gestern passierte ist nicht greifbar. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass wir seit Jahren auf ein ganz anderes Feindbild getrimmt wurden. Jetzt war es der böse Islamist nicht und alle schreien auf. Das ist ja furchtbar.

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Aus der Nachrichtenagentur: die unanständige Methode eines dpa Journalisten

Momentan streiken die Journalisten. Auch die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten werden bestreikt. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass immer mehr Artikel in den Zeitungen aus Meldungen der Nachrichtenagenturen bestehen. Wie Teile der dort beschäftigten „Journalisten“ arbeiten wusste ich nicht, bis ich es eines Tages selbst durchleben durfte. Die Geschichte liegt 10 Jahre zurück.

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Elena die häßliche Krake hat mich verlassen

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen, Polit(r)i(c)k

elena krake octopus
Offener Brief an die Bundesregierung

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einiger Sorge habe ich festgestellt, dass Elena mich verlassen hat. Ich kann mir das nicht erklären, denn ich habe sie immer unflätig behandelt. Keiner kennt Elena so gut wie sie, daher werbe ich bei Ihnen um Verständnis für meine Geschichte. Diese lief folgendermassen ab:

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Follow your dreams ist non obsolet

Floyd 6 Kommentare Gedankenfetzen

Die Ohnmacht der Menschen äussert sich in ihrem Handeln. Um nur kurz ein paar Gedanken festzuhalten: war in Stuttgart letztes Jahr nicht der Teufel los? Was waren da Menschenmassen auf der Straße, um gegen einen Bahnhof zu demonstrieren, alle im Bewusstsein, dass es um viel mehr geht als oben oder unten?

follow your dreams cancelled banksy

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Stuttgart 21: Ein Jahrhundert-Projekt auf Abwegen?

Floyd 21 Kommentare Gedankenfetzen

Seit Wochen, gar Monaten trage ich diesen Gedanken mit mir umher. Da finde ich es wichtig den Gedanken mit euch zu teilen und eure Meinung dazu zu hören. Mein Anliegen ist nicht, dass sich zwei konträre Standpunkteinhaber die Köpfe einschlagen. Nein, mein Wunsch ist es eine realistische Einschätzung von euch zu bekommen. Der Stresstest steht kurz bevor und führt gleichzeitig zu vielen Diskussionen. Mich interessiert auch nicht der mediale Kindergarten, wer wann mit wem über den Strestest gesprochen hat oder nicht. Das ist deren Business und soll es auch bleiben. Mein Interesse gilt einem grundlegenden Argument, das immer wieder in Zusammenhang mit Stuttgart 21 genannt wird. Jahrhundert-Projekt, Jahrhundert-Chance.

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Stresstest don´t panic: Wir sagen nichts!

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Dies wird mein naivster Blogpost, den ich jemals veröffentlichen werde. Naiv, weil ich persönlich immer noch an die Einfachheit im Leben und in der Kommunikation glaube. Je mehr man sich von dieser Einfachheit entfernt, desto mehr gerät man in Verstrickungen und unerklärbare Situationen. Drei Wochen vor Verkündung des Stresstests zu Stuttgart 21 halten alle Seiten, sowohl Bahn als auch Politik in Sachen Transparenz den Vorhang geschlossen.

Stresstest dont panic button stuttgart21

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Geleakt: das amtliche Ergebnis des Stuttgart 21 Stresstests

Floyd 5 Kommentare Gedankenfetzen

Der Stresstest wurde erfolgreich durchgeführt. Hiermit versichern wir, dass zur Spizenstunde im neuen Stuttgarter Tiefbahnhof mindestens 30 Züge abgefertigt werden können. Auf einem Gleis und in eine Richtung natürlich, versteht sich von selbst. Um auf die minimale Gesamtzahl an Zügen in der Spitzenstunde zu kommen gehen wir wie folgt vor. 30*2*8=480. Leute, VIERHUNDERTACHTZIG amazing Züge! Um etwas von den steigenden Kosten (pssst, das darf aber niemand wissen) abzufangen wäre es ausreichend den Tiefbahnhof mit nur einem Gleis zu bauen. Dies würde eine Kosteneinsparung von 1,2 Mrd. Euro mit sich bringen.

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Internet vs Realität – Per Mittelfinger durch die Galaxis

Floyd 3 Kommentare Gedankenfetzen

Im Internet scheint die Ordnung der Welt, die Verteilung der „Machtverhältnisse“ einen kompletten Wandel zu erleben. In der Realität jedoch tritt das System allem Widerstand entgegen. Wollen „die da oben“ etwa die Stimme des Volkes übergehen? Nein, sie müssen sich keine Sorgen machen. Noch können sie getrost über uns lachen. Wahrnehmen ja, aber jegliche Form von partizipativer Demokratie kann getrost übergangen werden.

internet realität

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Severn Suzuki – Das Mädchen das die Welt für 5 Minuten zum Schweigen brachte

Floyd 12 Kommentare Gedankenfetzen

Hört das, hört das, hört das! Nichts hat sich verändert. 19 Jahre später stehen wir vor genau den gleichen Problemen. Wer glaubt ernsthaft an eine weltweite politische Lösung beim Thema Klima,-/Umweltschutz? Ob die Welt nun 5 Minuten oder 6 Minuten geschwiegen hat ist sowas von egal. Ja, ich liebe Menschen, die voller Überzeugung für eine positive Veränderung der Welt eintreten. Severn Suzuki hielt am 11. Juni 1992 als 12-jährige eine Rede auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro. Das sollte auf diesen ganzen Werbeformen in Innenstädten laufen meine Freunde.

Severn Suzuki

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Die 10 goldenen Fakeblog Regeln

Floyd 7 Kommentare Gedankenfetzen, WWW

Jede Internetseite braucht ihre Regeln. Wie sonst sollen Leser entscheiden, was sie dürfen und was nicht? Und weil ich so ungemein viel von Vorschriften halte, habe ich mir in nächtelanger Kleinstarbeit folgende 10 goldene Fakeblog Regeln überlegt. Egal ob Neuankömmling oder alteingesessener Fakeblog Leser, für jeden sollte eine Regel dabei sein, an die man sich halten kann. Nur so können wir überleben. Definitiv. Weiterlesen

Stuttgarter Zeitung absolut und komplementär

Floyd Kommentieren Gedankenfetzen

Einmal schwach geworden, schon wird man bestraft. Nachdem wir vor Jahren ein kostenloses Probeabo der Stuttgarter Zeitung getetestet haben kommen wir nun aus dem Teufelskreis der Marketingmaschinerie nicht mehr heraus. Zeitungsspam in unserem Briefkasten mit der Bitte die Zeitung erneut zu testen. Gestern lag wieder so ein tolles Angebot im Spamkasten. „Machtwechsel in Baden-Württemberg“ stand da. Weiterlesen

It is hard to be a citizen!

Floyd 3 Kommentare Fotografie, Gedankenfetzen

An manchen Tagen gibt es diese Momente, in denen man sich fragt, warum es so schwer ist ein Bürger zu sein. Ein Bürger, der doch in Wahrheit nichts anderes möchte als eben diese. Ein Bürger, der es in einigen Momenten satt hat den ganzen Spielchen von Macht und Glanz und Gloria zuzuschauen. Nicht dass er etwas davon abhaben möchte, der Bürger. Im Gegenteil. Weiterlesen