In Stuttgart haben wir die einzige frei lebende Gelpkopfamazonenpopulation außerhalb Amerikas. Die ungefähr 50 Papageien sind hauptsächlich im Stuttgarter Stadtteil Bad Cannstatt unterwegs. Als ich meine jetzige Frau kennenlernte und sie zu Hause besuchte, dachte ich, dass einem Kind etwas Schlimmes passiert ist. Ich ging auf den Balkon und traute meinen Augen nicht. Da saßen die Papageien auf einem Baum direkt vor dem Balkon und machten in ca. 2 Meter Entfernung einen Höllenlärm. Man gewöhnt sich schnell an frei lebende Papageien und ich finde das einfach großartig.
Jetzt kommt Georg Schiel, Mitarbeiter vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt und Leiter des Bezirks Neckar, ins Spiel. Der haut nämlich einen Kalauer nach dem anderen raus. Die Platanen, auf denen die Papageien leben, sollten diesen Herbst gefällt werden. Argument:
Die Platanen sind überdimensioniert.
Hä? Überdimensionierte Bäume? Bäume wachsen, das haben Bäume so an sich. Das aber reicht Herrn Schiel nicht, denn seiner Meinung nach passiert folgendes, wenn man die Platanen durch Ahornbäume ersetzt:
… So kommen die schönen Häuser wieder besser zur Geltung …
Und so sieht es in der Daimlerstraße in Stuttgart aus (Google Maps Link). Seht ihr die schönen Häuser? Mal unabhängig davon, dass man neue Ahornbäume klein pflanzen muss, stellt sich die Frage, wo die Papageien dann leben sollen? Möget ihr mir verzeihen, aber manchmal sind mir Bäume um einiges lieber als einige Menschen.