To Parents. The urge to create is equally strong in all children. Boys and girls. It’s the imagination that counts. Not skill. You build whatever comes into your head, the way you want it. A bed or a truck. A dolls house or a spaceship.
A lot of boys like dolls houses. They’re more human than spaceships. A lot of girls prefer spaceships. They’re more exciting than dolls houses.
The most important thing is to put the right material in their hands and let them create whatever appeals to them.
Das fühlt sich wie eine Art Zeitreise an, bei der wir gefühlt schon weiter waren. Heute wird die Spielzeuglandschaft verstärkt gegendert und auch vor diversen Süßigkeiten macht niemand Halt. Nun zähle ich mich nicht zu den Moralaposteln, die komplett humorbefreit sind, aber: Warum denken Unternehmen wie Lego 40 Jahre später rückschrittlicher? Die Evolution ist manchmal echt anstrengend.
Lego 2015
Von den guten Ansätzen damals ist nicht mehr viel geblieben. Arielles Unterwasserschloss im dezenten rosa, getaggt mit „Mädchen“, zeigt die aktuelle Situation. Wie die gesamte Lego „Friends“ Serie.
Kiezneurotiker hat vor ein paar Tagen meinen Fragebogen, im Sprachgebrauch Stöckchen genannt, beantwortet. Auf die Frage, ob und wann er sich noch wie ein Kind verhält, antwortete er:
Wenn ich mit meinem Kind spiele, werde ich selber zum Kind. Und wenn es dann lacht, wenn ich mich zum Klops mache, gibt es nichts Schöneres. Wir müssen alle immer so oft so erwachsen sein. So ein Kind zeigt, dass es auch mal anders geht. Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.
Das machte mich irgendwie traurig. Gleichzeitig öffnete sich mir ein ganz neuer Blick auf Kind 1 und 2. Kinder können anstrengend sein, das ist bekannt. Doch sie eröffnen uns jeden Tag Einblicke in ihre Welt, die so schön einfach ist (abhängig vom Alter natürlich), auch wenn uns „Erwachsenen“ das Verhalten der Kinder manchmal nicht passt. Das ganze Wesen Kind geht meist voran, mein Wille, mein Weg. Egoschlümpfe. Das soziale Miteinander lernen sie erst mit der Zeit. Doch was alle Kinder gemein haben ist der unbändige Spieltrieb. Stundenlang versinken sie im Spiel, gehen einer Sache nach. Zeit? Nicht relevant.
Kind 1 und 2 sind meine Legitimation selbst Kind sein zu dürfen. Der entscheidende Satz in Kiezneurotikers Antwort:
Und es ist gesellschaftlich akzeptabel, wenn man sich als Vater mit Kind in der Öffentlichkeit wie eines verhält.
Wenn ich zurückblicke spackte ich schon immer gerne herum, machte Spaß und begegnete vielen Dingen spielerisch. Gerade darf ich all das mit Kind 1 und 2 wieder in vollem Umfang ausleben und das auch noch mit der Akzeptanz der Gesellschaft.
Was passiert mit mir, wenn Kind 1 und 2 älter werden? Werde ich nie mehr Sandburgen bauen, nie mehr freudig durch die Gegend hüpfen und springen, mich nie mehr im Supermarkt auf den Boden legen dürfen, um „ICH WILL DAS ABER! ICH BRAUCHE DAS JETZT!“ zu schreien. Wie sieht das denn aus?
Darf ich dann nie mehr auf einer Skateboardrampe fahren, weil die anderen Kids mich schräg von der Seite anschauen werden? „Schau mal, der Typ mit den grauen Haaren fährt ein Skateboard, das ungefähr von 1985 sein muss“, höre ich die Checker der Zukunft schon rufen.
Überhaupt kann Gesellschaft ab und an ein richtig fieser Typ sein. Wem von euch ist schon mal aufgefallen, dass man bereits schräg angeguckt wird, wenn man zum Beispiel lauthals in der U-Bahn lacht? Vor kurzem habe ich bemerkt, dass die Beschränkung zu einem großen Teil nur in meinem Kopf existiert. Mit ein paar Arbeitskollegen joggten wir, als ein Fahrradfahrer uns von hinten überholte. Mir schoss „Bicycle Race“ von Queen in den Kopf und ich begann lauthals zu singen: „I want to ride my bicycle, I want to ride…“ Meine Kollegen_innen stimmten ein und der Fahrradfahrer schenkte uns ein Lächeln. Na also, geht doch. Vielleicht muss ich mich nur öfter überwinden. Allgemein finde ich, dass lautes Singen in der Öffentlichkeit zu einer Randdisziplin verkommt.
Meine Kinder lernten mir bis jetzt, dass ich wieder „freier“ leben sollte, ohne ständig auf eine von der Gesellschaft akzeptierten Handlungsweise achten zu müssen. Vielleicht ist es sogar so, dass sich andere Menschen mehr Mitmenschen wünschen, die einfach mal umherspacken. Vielleicht auch nicht.
Ach was. Wenn die Kinder größer werden, dann werde ich ein Skateboard fahrender Clown. Der darf nämlich fast alles. Und das von der Gesellschaft legitimert. Jau, ich bin aus dem Dilemma raus.
Gedankenpost. Wir sollten uns als Gesellschaft unserer Unvollkommenheit bewusst werden, diese zulassen und optimistisch ausleben. Ja, wir sind genauso wertvoll für die Gesellschaft, wenn wir Fehler machen. Fehler sollten eine natürliche Daseinsberechtigung bekommen und ihr negatives Image in den Köpfen der Menschen verlieren. Was wir alle gemein haben ist das Leben. Das zählt. Gemeinsam sind wir die Summe, die nicht dividiert, sondern ergänzt werden möchte. Wir können sehr viel voneinander lernen, wenn wir bereit sind dies zuzulassen. Man kann mir durchaus eine gesunde Portion Naivität unterstellen, vielleicht sogar Idealismus. Doch ich halte an meinem Wunsch einer idealen Welt fest.
Die Welt ist aber so schlimm
Natürlich ist mir bewusst, dass wir täglich Ungerechtigkeiten begegnen. Tatsache ist aber auch, dass das Ungerechtigkeitsempfinden ein sehr individuelles, man verzeihe mir den Ausdruck, „Arschloch“ sein kann. Was ich als ungerecht empfinde, kann für andere Menschen das größte Ziel sein. Was uns bleibt ist der Dialog, die Bereitschaft des aufeinander Zugehens, des Zuhörens, gerade in Konfliktsituationen.
Der Wunsch nach Veränderung
Wenn man sich eine Veränderung innerhalb einer Gesellschaft wünscht ist man sehr leicht verleitet, die ganze Welt „retten“ zu wollen. Ich wünsche mir lediglich eine Welt der vielfältigsten, kleinen Kreise. Jeder von uns bildet im Laufe seines Lebens diese Kreise, die man positiv verändern kann. Kreise wie Familie, Freunde, Kollegen, etc. Ja, ich kann Menschen motivieren, ihnen Mut machen, wenn sie am Boden zerstört sind, ich kann sie aber auch demotivieren und sie jeglicher Illusion berauben. Ich mag meine Illusion der heilen Welt. Wir sollten Sprache als unser mächtigstes Instrument begreifen, als unsere stärkste Waffe. Sprache kann bildhaft sein, aber auch zerstörerisch. Worte können heilen oder krank machen. Die Entscheidung liegt bei jedem von uns. Jeden Tag.
Auf Wiedersehen Streitkultur?
Wir brauchen Streit und Auseinandersetzung in jeglicher Form, solange alles gewaltfrei abläuft. Eine Auseinandersetzung ist ein sehr mächtiger Partner auf dem Weg der Veränderung, denn oftmals wird erst durch den Diskurs ein neuer, schönerer Weg sichtbar. Ein Weg, der alle Beteiligten glücklich macht. Im Streit werden die Ängste der Menschen sichtbar. In unseren kleinen Kreisen können wir auf diese Ängste sehr gut eingehen, uns um sie kümmern. Wir können vorhandene Denkmuster durchbrechen, Neues kreieren. Das alles macht Spaß und ist gleichzeitig doch so schwierig. Was ich sagen möchte: lasst uns füreinander da sein, lasst uns die Wahrnehmung für unser Gegenüber nicht verlieren.
Each one teach one
Was ich schreibe ist natürlich ein alter Hut, den bereits mein Opa und dessen Vater schon gerne getragen haben. Ihr habt das zielsicher durchschaut und trotzdem bis hier gelesen? Danke, denn an manchen Tagen ist es nur wichtig, sich dies alles wieder ins Gedächtnis zu rufen und zu hinterfragen, ob man dies auch wirklich lebt. Wer, wenn nicht wir, können unser Umfeld, unsere Kreise verändern. Each one teach one!
Der Max hatte gestern dieses Netzwerkkabel für Mädchen mit Strasssteinen ausgegraben. Vor kurzem gab es eine kleine Welle der Aufregung über die rosaÜberraschungseier für Mädchen. Anscheinend bewegen wir uns auf der Evolutionszeitleiste rückwärts. Passend zu dieser Vermutung noch ein paar weitere „Produkte“ speziell für Mädchen.
Kurzer Zwischenruf an das Bewusstsein. Diese Einkaufstüte habe ich entdeckt und fragte mich, wie viele Menschen diesen Spruch wohl „witzig“ finden. Ich war erschrocken. Mentale Defizite ersticken am besten in materiellem Reichtum.
Der Aufkleber, der das Sammeln von Pfandflaschen untersagt hat mir gestern keine Ruhe gelassen. Also setzte ich mich abends hin und habe auf die Schnelle ein paar neue Aufkleber gestaltet. Was man damit machen könnte überlasse ich eurer Fantasie.
Boah, da steht mir wirklich das blanke Entsetzen im Gesicht. Am Stuttgarter Flughafen klebt ein Aufkleber, der das Sammeln von Pfandflaschen aus Mülleimern untersagt. Die Gründe für die Anbringung eines solchen Aufklebers dürften auf der Hand liegen. Dennoch habe ich den Flughafen Stuttgart angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten.
An manchen Tagen gibt es diese Momente, in denen man sich fragt, warum es so schwer ist ein Bürger zu sein. Ein Bürger, der doch in Wahrheit nichts anderes möchte als eben diese. Ein Bürger, der es in einigen Momenten satt hat den ganzen Spielchen von Macht und Glanz und Gloria zuzuschauen. Nicht dass er etwas davon abhaben möchte, der Bürger. Im Gegenteil. Weiterlesen →