Vor knapp zwei Jahren schrieb ich in einem Artikel von Pfandringen. Das sind die Ringe, die man um Mülleimer anbringen kann, damit Menschen ihre Pfandflaschen in den Ring stellen. Pfandflaschensammler können sich so die Flaschen mitnehmen, ohne in den Mülleimer zu greifen.
Stadtreinigung Hamburg sieht Pfandringe eher kritisch
Im April wurden in der Innenstadt Hamburgs 160 neue Mülleimer installiert. Mit Pfandringen! Das war nur ein schlechter Scherz. Statt Pfandringen gibt sich Hamburg zukunftsweisend: Mit Solarzellen versehene „Big Bellies„, in denen der Müll gleich gepresst werden kann. So passen 700 Liter in einen einzelnen Mülleimer. Grandios.
Die einzigen, die Hamburg dabei vergessen hat, sind Pfandflaschensammler. Denn natürlich haben die „Big Belly“ Abfalleimer eine Klappe, die das Flaschensammeln verhindert. Stattdessen werden Flaschensammler von einem freundlichen Aufkleber begrüßt, auf dem steht:
Hier deine Sorgen einwerfen.
Hamburg, wie angemessen. Auch wenn der Aufkleber natürlich nur einer aus einer ganzen Serie ist, so finde ich das sehr empathisch von den Verantwortlichen. Glückwunsch! Die nächste Stufe wäre dann ein in den Mülleimer integriertes Soundsystem, das klassische Musik abspielt.
Hamburg (lmaa) – Hamburg im Ausnahmezustand. Rund 80.000 Menschen leben in einem Gefahrengebiet, in dem sie von der Polizei verdachtslos durchsucht werden dürfen. Da die eingerichtete Danger Zone hervorragend funktioniert, plant Innensenator Michael Neumann (SPD) dieses nun auszuweiten. Auf Nachfrage gab er zu Protokoll, dass man aus Gründen, die man nicht weiter benennen möchte, nun auch die Toiletten der Elbphilharmonie zum offiziellen Gefahrengebiet ernennen möchte.
Für zukünftige Kontrollen werden alle verdächtigen Personen in die Toiletten der Elbphilharmonie gebracht, um sie am ganz großen Geld schnuppern zu lassen. Die Hoffnung bestehe, so Neumann, dass dies die schwarz gekleideten Menschen zur Einsicht bringt. Wir wollen den Unbeugsamen zeigen, wie man aus Scheiße Gold machen kann. Hamburg kann das, so Neumann.
Der Plan ist so einfach, wie logisch, so der Innenminister: Wer die Kacke anderer mit einer knapp 292,- EUR teuren Klobürste wegputzen muss, hat eine Lektion fürs Leben gelernt:
Beuge Dich, aber nicht zu tief, sonst riechst du den ganzen Dreck, den du niemals sehen wolltest.
Hamburgs Innensenator bekräftigt, dass Hamburg auf einem guten Weg sei, allen Unbeugsamen das Bücken zu lernen. Nur so ist ein friedliches Zusammenleben aller Bürger_innen in unserer Stadt möglich, schallt es unisono aus dem Rathaus der Hansestadt. Schließlich sind Gesetze dazu da, die Freiheit der Bürger einzuschränken und nicht deren Freiheit zu sichern, gibt sich Hamburgs sozialdemokratischer Innensenator siegesbewußt.
Um die Lampedusa Flüchtlinge ist es sehr still geworden. Warum eigentlich? Klar, es gibt keine spektakulären Bilder mehr, die man der breiten Masse vors Gesicht zimmern kann. Ein sinkender Kutter und Tote, das interessiert einen Großteil der Menschen. Ein paar tausend Demonstranten, die sich in der Kälte ihre Popos abfrieren, das darf man dem gelenkten Volk nicht so deutlich zeigen.
Und Weihnachten wird sowieso nicht demonstriert. Da sollen Bürger nicht belästigt werden. Man wird ja wohl noch mal in Ruhe Weihnachtsgeschenke shoppen dürfen, ohne das Gefühl zu haben, dass es bei anderen Menschen um die Existenz geht. Die Thematik passt nicht zu Glühwein und geschmückten Schaufenstern. Was wäre, wenn sich der Weihnachtsmann mit den Flüchtlingen solidarisiert? Würde Weihnachten ausfallen?
Was möchte ich überhaupt? Mein Wunsch ist es, dass Flüchtlinge in Deutschland willkommen sind. Dass an Gesetzen gearbeitet wird, die es Flüchtlingen ermöglichen, schnell in einer für sie fremden Kultur Fuß zu fassen. Ich möchte, dass man zuerst das Positive in anderen Menschen sieht und sich ernsthaft mit der Flüchtlingsthematik auseinandersetzt. Mir ist bewusst, dass man nicht die Bevölkerung kompletter Länder aufnehmen kann, aber darum geht es auch nicht, auch wenn uns das die Politik manchmal Glauben machen mag. Vielmehr geht es um einen humanen Umgang, um Menschlichkeit, um kurz gesagt: Empathie.
Hoffnungsschimmer Hamburg
Hamburg ist da für mich so etwas wie der Hoffnungsschimmer. Seit Monaten engagieren sich Bürger vor Ort, um eine Lösung für die politischen Flüchtlinge zu erreichen. Um den Druck aufrecht zu erhalten, gibt es ab sofort „Wir sind Lampedusa“ Plakate, die man sich hier kostenlos zur Verbreitung bestellen kann.
Solidarität beginnt vor der eigenen Haustür im eigenen Umfeld
Mit den Plakaten kann man die eigene Stadt verschönern, die eigene Umgebung. Auf den Plakaten sind mehr oder weniger bekannte Personen der Öffentlichkeit, die sich mit den Flüchtlingen solidarisch zeigen. Auf der Webseite steht:
WIR SIND LAMPEDUSA
Noch immer gibt es keine Lösung für die Flüchtliche auf St. Pauli!
Es ist an uns, den Druck auf die Politik weiter aufrecht zu erhalten, um das zu ändern. Das geht nur über die Öffentlichkeit. Auch Du kannst uns helfen, soviele Menschen wie möglich zu erreichen und zu motivieren, ebenfalls aktiv zu werden.
Zugegeben, ich bin der absolute Nicht-Achterbahnfahrer, Nicht-Riesenradfahrer, fahre auf Volksfesten nichts, was wahnsinnig schnell ist. Was für viele andere die wahre Freude ist, bedeutet für mich pure Anspannung. Wie sich extreme Fliehkräfte auf unser Gehirn auswirken erforscht das Centrifuge Brain Project. Keine Panik, alles nur Satire des Hamburger Künstlers Till Nowakhttp://levitrakamagra.com/. Der New Yorker Kunstagent Leslie Barany spielt im Film den Wissenschaftler Dr. Laslowicz. Perfekte und runde Sache. Alles sehr humorvoll, teilweise realistisch gehalten und ich wette, dass einige Adrenalinjunkies doch gerne eines dieser Fahrgeschäfte ausprobieren würden. Geniesst den Freitag:
Mit dem Lied des Hamburger Produzenten Solomun kann ich nicht soooo viel anfangen. Aber das Video finde ich tiefenentspannt. Deshalb: einfach tanzen und alles wird gut.
Gerade eben bei Caschy gelesen. Was mich wundert ist, dass Menschen jetzt tatsächlich überrascht sind? Deine Daten sind der Deal. Natürlich hätte man das Profil auch nicht öffentlich machen können, dann wäre es für die Polizei nicht so einfach gewesen. Viel schlimmer finde ich, dass der Brief ohne Unkenntlichmachung auf Facebook kursiert. Hallo, macht doch bitte die Adresse unkenntlich!!! Dass auf Facebook eben nicht nur deine Freunde unterwegs sind sollte jedermann/frau bewusst sein.