Zwei Tage nach der Volksabstimmung kann ich schon wieder lachen. Als Gegner dieses neuen Bahnhofes akzeptiere ich das Ergebnis. Zumal mich dieses in keinster Weise überraschte. Bürgerbeteiligung lernt sich eben nicht von heute auf morgen. In der Schweiz, wo jährlich ca. 3 Volksabstimmungen stattfinden gibt es ausreichend Möglichkeiten direkte Demokratie zu „üben“. Das ist hierzulande nicht so. Hier regiert das Geld. Das schreibe ich nicht, weil ich vom Ergebnis frustriert bin. Vielmehr erschreckt mich, dass wir anscheinend keine funktionierende Demokratie mehr besitzen, sich aber niemand darüber beschwert.
Volksabstimmung
Mein offener Brief an Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster
Sehr geehrter Herr Schuster,
heute habe ich ihren Brief zur Volksabstimmung erhalten. Im Brief befanden sich auf Seite 2 und 3 Fotos zum Projekt Stuttgart 21. Ich habe mir die Mühe gemacht und alle meine Erkenntnisse auf diesen Fotos markiert. Anhand der Sprechblasen erkennen Sie über welche Punkte ich mir Gedanken gemacht habe. Nun würde mich ihre Einschätzung zu meinen Anmerkungen interessieren. Ich hoffe auf eine baldige Antwort via E-Mail.
Zurück zur „Graswurzel“ – der doppelt und dreifach plagiierte Stuttgart 21 Spot
Da freue ich mich wie Bolle. Wer Fakeblog länger liest kann sich vielleicht noch an die Anfangszeit erinnern. Fakeblog habe ich ursprünglich ins Leben gerufen, um Plagiate zu dokumentieren. Heute ist so ein toller „Zurück zur Wurzel Tag“. Ausgerechnet Stuttgart 21 liefert die Vorlage. Ein Werbespot des Arbeitgeberverbands wirbt mit einem „NEIN“ zum Ausstieg. Diesen Spot nahm sich die Gegnerseite um Walter Sittler vor und änderte die Endaussage in „JA“ zum Ausstieg. Daraufhin empörte sich der Arbeitgeberverband und bekam vom Landgericht recht, das „zweifelsfrei eine Verletzung von Urheberrechten festgestellt hat“. Aber wer hat da von wem kopiert?
Das Spiel mit den Ängsten der Bürger – Stuttgart vor der Volksabstimmung
Noch wenige Tage und dann soll der Streit um Stuttgart 21 durch die Volksabstimmung „befriedet“ werden. Dass kurz vor der Volksabstimmung alle Seiten nochmals einige verborgene Dokumente ins Medienlicht rücken. Geschenkt. Sogar der Oberbürgermeister Stuttgarts, Herr Wolfgang Schuster, ist sich nicht zu schade und lässt einen dreiseiteigen Brief an alle Stuttgarter Bürger schreiben. Kostenpunkt: 130.000 Euro. Ebenfalls geschenkt. Die Meinungen sind verfestigt, Wechselwillige findet man kaum noch. Wer sich begriffsstutzig gibt und auf die monatelangen Finten der Bahn und der CDU/FDP/SPD noch einen Pfennig Cent gibt, dem sei gesagt:
Stuttgart 21: Weiter ärgern oder fertig hauen?
Freitags gibt es immer allerhand Kurioses. In Stuttgart findet am 27. November die Volksabstimmung über Stuttgart 21 statt. Natürlich werden die Laternenmasten der Stadt und des Landes mit allerhand Plakaten malträtiert. Laternenmast ist auch kein schönes Leben. Dieses Fundstück hängt am Olgaeck in Stuttgart, wenn man Richtung Innenstadt fährt. Angesichts des geplanten #9000er Polizei-Aufgebots für den Tag X, an dem Südflügel und Bäume fallen sollen, finde ich das Plakat verblüffend ehrlich.
Weiter ärgern oder fertig hauen? Sie entscheiden. Für Stuttgart 21 heißt: JA beim Volksentscheid.
Infobroschüre der Landesregierung Baden-Württemberg zur Volksabstimmung am 27. November 2011
Stuttgart 21 Infobroschüre der Landesregierung Baden-Württemberg zur Volksabstimmung am 27. November 2011. Diese Broschüre wird an alle Haushalte in BW verschickt. Der Zweck dieser Infobroschüre muss hinterfragt werden. Auf der einen Seite zählen die Grünen gebetsmühlenartig 10 Gründe für ein „Ja“ bei der Volksabstimmung auf. Auf der anderen Seite leiert sich die SPD ebenfalls 10 Gründe aus dem Arm, warum man mit „Nein“ stimmen sollte. Diese Infobroschüre hilft den Menschen nicht, in Versalien geschrieben NICHT, weiter. Für Unentschlossene absolut untauglich. Diejenigen, die bereits eine Meinung besitzen, werden von diesem Propagandablättchen nicht zum Nachdenken angeregt.